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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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wollte.« Flo zog die perfekte Nase kraus. »Erst sagt er, ich sei schön, und dann malt er mich mit roten Strähnen in den Haaren! Seht ihr in meinem Haar auch nur einen Hauch von Rot? Angeblich hatte es etwas mit ›dem Zusammenspiel der Farben« zu tun, aber ich glaube, das war gelogen. Er hatte nach mir eine rothaarige Geliebte.«
    »Nein, die Farbe ihrer Haare zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, macht sie gewissermaßen zum Star.« Freddy grinste, als er von Flo mit einer ihrer italienischen Gesten bedacht wurde. »Es ist fantastisch. Sieht einem echten Munch zum Verwechseln ähnlich. In meinem Arbeitszimmer hängt ein Kunstdruck des Vampir- Gemäldes.« Er schritt vor der Wand auf und ab. »Der Junge war brillant, auch wenn er eine Macke hatte.«
    »Ja, die hatte er. Eine gequälte Seele. Selbst ich konnte ihn auf Dauer nicht aufheitern.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Aber dann wurde es ohnehin Zeit für etwas Neues.«
    Es klopfte an der Tür. Weitere Kunden. Hervorragend. Ich warf einen letzten Blick auf das Gemälde. Derek hatte recht – es würde zweifellos für Publicity sorgen. Ich verschickte eine mentale Rundmail, und wir begaben uns wieder an unsere Plätze, ehe die Sterblichen aus ihrem tranceartigen Zustand erwachten und ihre Unterhaltungen unmittelbar nach der Enthüllung wieder aufnahmen, ohne sich an Flos kleinen Ausrutscher zu erinnern. Lacy war bereits zur Tür gespurtet und
hatte sie aufgeschlossen.Zwei attraktive Männer Anfang zwanzig kamen herein, gefolgt von Richard Mainwaring.
    »Interessant.« Er grinste mich an, dann ging er schnurstracks auf das Bild zu. »Florence, du hast zweifellos das eine oder andere gelernt, während du die großen Maler... studiert hast.«
    »Danke für das Kompliment, Richard.« Flo schlüpfte in ihre schwarze Lederjacke. »Glory, viel Glück weiterhin. Ich bin verabredet und werde heute nicht nach Hause kommen.« Sie lächelte in die Runde und machte sich auf die Socken.
    »Ich mache mir Sorgen um sie«, murmelte Lacy neben mir. »Hat sie dir ihren Neuen schon vorgestellt?«
    »Nein, aber das ist nicht weiter ungewöhnlich. Richard hat sie auch lange vor uns geheim gehalten. Und kaum hatten wir ihn kennengelernt, hat sie ihn auch schon wieder abserviert.«
    »Ich finde das seltsam. Sie erzählt auch überhaupt nichts von diesem Kerl, dabei haben wir ziemlich viel über private Dinge geredet, während wir mit... dem hier beschäftigt waren.« Sie deutet auf die Wand.
    »Florence wechselt ihre Lover wie andere Frauen die Unterwäsche, und daran wird auch dieser geheimnisvolle Neue nichts ändern.«
    Einen Augenblick verspürte ich beinahe Mitleid mit Richard. Willkommen im großen Club der von Florence da Vinci abgelegten Männer. Ein Club, der mehr Mitglieder hatte als Valdez Haare am Körper. Richard gesellte sich zu Freddy an den Tresen, und einen Moment später steckten die beiden die Köpfe über dessen Laptop zusammen und sprachen über meine neue Webseite.
    Ich zwang mich, Richard nicht auf den Hintern zu starren, der heute in abgewetzten Jeans steckte. Der Denimstoff spannte über seinen muskulösen Oberschenkeln.
    Diesmal war das Röhren seiner Harley gar nicht zu hören
gewesen.Vielleicht war er mit dem Auto gekommen. Oder geflogen... Das ist das Problem, wenn man mit einem Vampir liiert ist. Man weiß nie, ob der Typ nicht gerade in der Nähe ist. Ähem, zugegeben, von liiert kann keine Rede sein. Wir sind mittlerweile Freunde geworden, nichts weiter. Okay, okay, es ist eine Freundschaft mit gewissen... Sonderkonditionen. Dazu gehörte beispielsweise leidenschaftliches Herumknutschen über den Dächern von Austin. Hmmm. Ich gestattete mir einen kurzen Blick auf seinen knackigen Po. Welche Frau braucht schon eine Beziehung, wenn sie mit einem Kerl befreundet ist, der solche Vorzüge zu bieten hat? Vor allem, wenn ihre Beziehung so kompliziert ist wie bei mir und Blade.
    Ich widmete mich wieder der Betrachtung des Gemäldes an der Wand. Es verlieh dem Laden eindeutig eine interessante Note, wenngleich es nicht besonders clever sein mochte, zusätzlich zum zweideutigen Namen auch noch bei der Deko auf Vampirästhetik zu setzen. Die Kunstkennerin telefonierte und erzählte ihrer Freundin gerade von Flos »eindrucksvollem Gemälde«. Hervorragend.Vielleicht kam die Freundin ja stante pede vorbei, um es zu bestaunen und mir bei dieser Gelegenheit gleich das eine oder andere Kleidungsstück abzukaufen. Derek war gerade damit

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