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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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Derek.« Ich sah,wie Freddy zusammenzuckte. Hoppla. Unglückliche Wortwahl. Frederick von Repsdorf, gut aussehend und vermögend, verfügt über weit weniger Selbstsicherheit, als man annehmen würde.Was daran liegen mag, dass er sich erst vor ein paar Jahrzehnten geoutet hat und seine bisherigen Beziehungen allesamt kein schönes Ende genommen hatten. Ich drückte mitfühlend seinen Arm und sah auf die Uhr.
    »Weißt du was, Derek, hol die Sachen doch lieber erst später. Es ist schon kurz vor zwölf.«
    Derek nickte. »Aber erst habe ich noch eine Überraschung für dich.« Er holte seinen Laptop aus der ledernen Umhängetasche. Derek ist ein Technofreak; kein Wunder, er ist ja erst seit kurzem ein Vampir. Er hatte mir zum Beispiel auf dem geschäftlichen Computer, der nun ein Opfer der Flammen geworden war, eine Inventarliste erstellt.
    »In deinem Laptop?« Ich deutete auf den Tresen. »Ich habe doch schon eine aktualisierte Version der Inventarliste.« Soll heißen, ich hatte eine ganze Menge Artikel aus der alten gelöscht. Zum Glück hatte uns Derek angewöhnt, jeden Morgen nach Ladenschluss alle relevanten Dateien auf einem USB-Stick zu speichern, und dieser USB-Stick hatte oben in meiner Handtasche gesteckt, als mein Laden ausgebrannt war. Mann,war mir ein Stein vom Herzen gefallen, als mir das wieder eingefallen war.
    »Ein Geschenk zur Wiedereröffnung.« Derek klappte den Computer auf, stellte ihn auf der Theke ab und schaltete ihn ein. »Versammelt euch mal alle um den Laptop.« Er tippte kurz etwas ein. »Voilà: Vintagevampshop.com .«

    Auf dem Bildschirm öffnete sich eine Webseite. Da war er, mein Laden. Besser gesagt, ein Foto davon. Und am linken Rand war eine ganze Reihe von Symbolen zu sehen, etwa ein Einkaufswagen.
    Derek klickte eines der Symbole an, worauf sich ein neues Fenster mit einer Abbildung des smaragdgrünen Chanel-Kostüms öffnete, das ich so liebe. Sogar der Preis war angegeben.
    »Oh, wow, ist das cool!« Ich umarmte ihn und trat etwas zurück, damit auch die anderen die Webseite bestaunen konnten.
    »Ich hoffe, das ist okay so.Vintagevamps.com war leider schon vergeben, und Emporium ist so schwer zu buchstabieren.«
    »Machst du Witze? Es ist genial!« Ich fiel ihm erneut um den Hals. Dann probierte ich die anderen Symbole aus.CiCis Porzellan-Cherub war offenbar bereits verkauft, und zwar zu einem sehr guten Preis. »Wann hast du denn das gemacht?«
    »Vor ein paar Tagen. Ich muss dir noch zeigen, wie du in deinen PayPal-Account reinkommst.Wir haben schon einiges verkauft.« Er nahm den Engel vom Regal. »Wenn ich eine Provision für alles, was wir online verkaufen, bekomme, kümmere ich mich dafür um Verpackung und Versand.«
    »Einverstanden.« Ich war begeistert. Dann schlug die Kaminuhr, die Lacy auf einem Flohmarkt gefunden hatte, zwölf, und Lacy öffnete die Tür. Ich hatte am Wochenende Flyer verteilen lassen, und obwohl es Dienstagnacht null Uhr eins war, hatte sich ein ansehnliches Grüppchen Interessierter vor dem Laden versammelt, das nun durch die Tür drängte.
    »Ich würde gern den tollen Tellerrock im Schaufenster anprobieren«, verkündete eine Frau, an deren Brust ein Namensschild mit dem Logo des Supermarktes zwei Straßen weiter steckte. Sie musste eben erst Feierabend gemacht haben.
»Mein Mann und ich sind demnächst zu einer Fünfzigerjahre-Tanzparty eingeladen, da kommt mir der Rock gerade recht.«
    »Moment noch!«, rief Flo, die sich bis jetzt zurückgehalten hatte. Sie sah toll aus in ihrem blauen Kaschmirpulli, zu dem sie Seven-Jeans und hochhackige Stiefel von Christian Dior trug. Sie strich sich das dunkle Haar über die Schulter und wartete geduldig, bis ihr alle Vampire und Sterblichen die volle Aufmerksamkeit schenkten.
    »Ah, bekommen wir jetzt endlich zu sehen, was du gemalt hast?« Ich gesellte mich zu ihr. »Ich sterbe vor Neugier!«
    Lacy grunzte. Hatte sie sich verschluckt, oder überspielte sie damit einen Lachanfall? Ich stählte mich. Ich hatte nicht einmal geahnt, dass Flo malen konnte. Tja, unter ihren verflossenen Liebhabern waren gleich mehrere berühmte Maler. Wäre doch cool, wenn sie eine Kopie von Leonardo da Vincis Mona Lisa an die Wand gepinselt hätte. Obwohl ich das für eher unwahrscheinlich hielt, denn Flo hasst dieses Gemälde, und sie behauptet ständig, Sie sei in Wahrheit ein Er gewesen. Wenn, dann hätte Flo die Mona Lisa doch bestimmt mit einem Schnurrbart versehen.
    »Meine Damen und Herren, herzlich willkommen bei

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