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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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bumste jeden, den ich kriegen konnte, und nahm Unmengen Ecstasy … nein, stimmt nicht. Ich blieb im Hotel und heulte mir die Augen aus. Ich war entsetzlich deprimiert und verängstigt. Für mich war es alles andere als befreiend. Marie zog durch die Clubs und Bars in San Antonio, als würde ihr der Ort gehören, jeden Tag einen anderen jungen Hengst an der Seite. Sie lebte bei Nacht und kam spät am Morgen in einem wirklich merkwürdigen Zustand zurück ins Hotelzimmer: nicht betrunken, sondern erschöpft, klar, aufgeregt und positiv. Sie hörte mir viel zu, ließ mich von Hugh erzählen, wie ich ihn geliebt hatte, über all unsere Hoffnungen und Träume und meinen Schmerz. Ich ließ sie alleine zurück und flog vorzeitig nach Hause zurück. Sie wollte mitkommen, aber ich lehnte ihr Angebot ab, ich brauchte wohl etwas Zeit für mich, um nachzudenken. Schließlich hatte ich ihr den Urlaub schon genug ruiniert.
    – Mach dir keine Sorgen, riet sie mir am Flughafen,– es war nur ein bisschen viel für den Anfang. Nächstes Mal wird es dir gefallen.
    Ich fuhr nach Hause, zurück in die Wohnung in Gorgie.Ich las weiterhin viel. Tagsüber ging ich zu Thin’s und Waterstone’s und las noch mehr. Ich setzte mich in Cafés. Ich hoffte auf das Ende des Sommers– dann könnte ich endlich mit diesem Seminar anfangen und hätte etwas, um meine Gedanken von Hugh abzulenken. Das Dumme war, ich wusste, dass ich da durch musste. Ich wusste, es gab kein Zurück für mich. Dieser Schmerz, diese Beklemmung, die wie ein Gewicht auf meiner Brust lagen, wollten einfach nicht weggehen. Aber es konnte kein Zurück geben. Das kam gar nicht in Frage.
    Ich weiß nicht, wie er an meine Adresse gekommen war, aber er spürte mich auf. Vielleicht war es ganz gut so. Es war an einem Abend um sechs. Ich zitterte, als ich erkannte, dass er vor der Tür stand. Es war seltsam– nie war er mir gegenüber gewalttätig gewesen, aber alles, was ich wahrnahm, waren seine Größe und Kraft verglichen mit mir. Das und den Zorn in seinen Augen. Ich hörte erst auf zu zittern, als er anfing zu reden. Gott sei Dank begann er zu reden. Dieser erbärmliche Pisser, er hatte nichts dazugelernt. Sobald er den Mund aufmachte, spürte ich, wie er zusammenschrumpfte und ich wuchs.
    – Ich dachte, du hättest dein dummes kleines Spielchen vielleicht mittlerweile satt, Heather. Dann kam mir der Gedanke, dass dir der Schmerz, den du uns allen zugefügt hast, womöglich peinlich ist und du dich zu sehr schämst, um heimzukommen. Schön, wir konnten immer über alles reden. Ich gebe zu, es gibt da eine Menge, was mir im Moment noch unbegreiflich ist, aber du hast deine kleine Show gehabt und kannst zufrieden sein. Ich hielte es für besser, wenn du einfach mit nach Hause kommst. Was hältst du davon, Süße?
    Er meinte das tatsächlich ernst. Ich bin im ganzen Leben niemandem so dankbar gewesen wie Hugh in dem Moment. Er zeigte mir überdeutlich, wie dumm das war, was ich für ihn empfunden hatte. Der Knoten in meiner Brust löste sich einfach auf. Ich fühlte mich fantastisch: ganz frei und leicht im Kopf. Ich fing an zu lachen; lachte ihm lauthals in sein dummes, albernes Gesicht.– Hugh … ha ha ha … hör mal … ha ha ha ha ha ha … ich denke, du gehst jetzt besser, ehe du … ha ha ha … ehe du dich noch mehr zum Idioten machst, als du es sowieso schon … ha ha ha … was für ein absoluter Wichser …
    – Hast du irgendwas genommen?, fragte er. Er sah sich im Zimmer um, als suche er nach Beweisen.
    – Ha ha ha ha … ob ich irgendwas genommen habe! Ob ich was genommen habe! Scheiße, ich bin letzte Woche als seelisches Wrack von Ibiza zurückgeflogen! Ich hätte längst was nehmen sollen! Ich sollte mit Marie E fressen, bis mir die Schädeldecke wegfliegt, und den erstbesten Typen bumsen, der mir über den Weg läuft! Mich mal halbwegs anständig ficken lassen!
    – Ich haue ab!, brüllte er und ging. Im Treppenhaus krächzte er zu mir hoch,– Du bist ja durchgedreht! Du und deine Junkie-Freundin! Diese miese Nutte von Marie! Na gut, es ist aus! Es ist aus!
    – MANN, DU MERKST ABER AUCH ALLES, WAS? DU BLÖDER ARSCH! SIEH ZU, WIE DU ALLEIN ZURECHTKOMMST! UND LERN VERNÜNFTIG FICKEN !
    – UND DU BIST TOTAL FRIGIDE! DA LIEGT DEIN PROBLEM ! brüllt er zurück.
    – NEIN, ES WAR DEIN BESCHISSENES PROBLEM! DU HAST KEINE HÄNDE! DU HAST KEINE ZUNGE! DU HAST KEINE SEELE! DICH INTERESSIERT DOCH NICHTS AUSSER DEINER SAUBESCHEUERTEN, VERFICKTEN BAUSPARKASSE, DU

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