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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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AUFGEBLASENES, BLÖDES ARSCHLOCH! VORSPIEL! GUCK MAL INS WÖRTERBUCH! VORSPIEL, SCHEISSE NOCH MAL !
    – BESCHISSENE LESBE! BLEIB DOCH BEI MARIE, DU BESCHISSENE LESBE !
    – LASS DICH DOCH VON DIESEM ANDEREN LANGWEILER BILL IN DEN ARSCH FICKEN! GENAU DAS HÄTTEST DU DOCH GERN !
    MrsCormack von gegenüber kommt aus ihrer Wohnung.– Entschuldigung … ich hatte Lärm gehört. Ich habe euch schreien hören.
    – Ein kleiner Zank zwischen Liebenden, sage ich zu ihr.
    – Ah ja, das ist der Weg der wahren Liebe, was, Schätzchen?, meinte sie und flüsterte dann:– Die Kerle machen doch bloß Ärger.
    Ich reckte zustimmend den Daumen in die Luft, ging wieder rein und konnte es kaum abwarten, dass Marie zurückkam. Ich würde jede der Menschheit bekannte Droge nehmen und alles ficken, was sich bewegte.
    Es war schon komisch, tagsüber in der Gegend herumzulaufen und sich frei zu fühlen, sich wirklich ungebunden zu fühlen. Die Malocher, die den Bürgersteig in der Dalry Road ausbesserten, pfiffen mir nach, aber anstatt rot zu werden, wie ich es noch vor ein paar Jahren geworden wäre, oder wütend, wie ich es noch gestern geworden wäre, tat ich genau das, was einer dieser dummen Ärsche mit alberner Grabesstimme vorgeschlagen hatte, und lä-hä-hächelte ein bisschen. Gleich darauf ärgerte ich mich ein wenig über mich selbst, weil ich den Arschgeigen den Gefallen getan hatte, aber das Lächeln galt mir, weil ich glücklich war.
    Ich landete auf der Cockburn Street, ich war zwar nicht gerade auf Jungsfang, riskierte aber doch mal einen Blick. Ich kaufte für mindestens vierhundert Pfund Klamotten und Make-up. Die meisten meiner alten Sachen stopfte ich in Müllbeutel und brachte sie zum Laden der Krebshilfe.
    Marie bekam gleich zu spüren, dass sich bei mir viel verändert hatte. Das arme Mädchen war völlig im Eimer, als sie zurückkam.– Ich will nur noch alle viere von mir strecken, stöhnte sie,– und ich will nie mehr im Leben eine Pille oder einen Schwanz sehen.
    – Nix da, erklärte ich ihr,– heute Abend ist Tribal Funktion angesagt.
    – Ich glaube, als brave Hausfrau hast du mir besser gefallen, lächelte sie.

20 Lloyd
    Schon die Erwähnung von Woodsy ließ mir wegen des Gigs die Nerven flattern. Er erschien mir immer uncooler, je öfter ich drüber nachdachte. Woodsy plante an einem Dienstagnachmittag einen Rave im Rectangle (oder Reck-Tangle, wie er auf den Flyern geschrieben hatte) Club in Pilton. Das war an sich schon daneben genug. Ich versuchte jeden Einzelnen von den Ärschen zum Kommen zu überreden, aber Ally meinte, ist nicht drin, nur wegen seiner Meinung über Woodsy.
    Aber Amber und Nukes waren mit von der Partie, und Drewsy fuhr uns im Van runter. Als wir ankamen, war kein Schwanz zu sehen, abgesehen vom Hausmeister. Woodsy hatte seine Decks, Mixer, Amps und Boxen schon aufgebaut. Seine Ausrüstung war besser als die von Shaun, darum wollte ich einen Testlauf machen, ehe ich anfing.
    Woodsy kam kurz darauf mit dieser Pastorenfotze rein.– Das ist Reverend Brian McCarthy von der East Pilton Parish Church. Er unterstützt den Gig, erklärte uns Woodsy. Dieser Spießersack mit Pfaffenkragen grinst mich an. Ich fragte mich, ob er E geschmissen hatte.
    Lange muss ich auf die Antwort nicht warten, denn Woodsy sagt:– Ich hab verdammt gute E’s dabei, dann drückt er dem Reverend eine in die Hand und drängt ihn,– Runter damit, Bri.
    – Ich fürchte, ich kann unmöglich … Drogen … nehmen, sagt die arme Sau mit entsetztem Blick.
    – Wirf sie ein, Alter, wirf sie ein und finde den Herrn, sagt Woodsy.
    – MrWoods, Drogenmissbrauch kann ich in meiner Gemeinde nicht dulden …
    – Ach ja? Wo sind denn ihre ganzen Schäfchen abgeblieben, hä?, mosert Woodsy.– Ihre Kirche war nicht grade brechend voll, als ich letzten Sonntag da war. Meine schon!
    Es kamen ein paar kleine Kinder und Mütter mit Babys in den Saal.– Wann fängt dieser Rave denn an?, fragte eine der Frauen.
    – Geht gleich los, sagte Amber zu ihr.
    – Toll, dass ihr das für die Kleinen macht, meinte eine andere Mutter.
    Der Pfaffenarsch geht und lässt Woodsy stehen, der ihm nachbrüllt:– Du beschissener Heuchler! Dir fehlt der wahre Glaube! Mir kannst du nichts erzählen! Satansjünger im Talar! Es gibt keine Kirche außer der Kirche des Ichs! Zwischen Mensch und Gott gibt es keinen Mittler außer MDMA ! Gottverfluchter Scharlatan!
    – Halt den Rand, Woodsy, sage ich,– los, lass uns anfangen. Ein Trüppchen Gäste

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