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Ed King

Ed King

Titel: Ed King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Guterson
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eine Stereoanlage auf ihrem Zimmer hatte. Sie war flach wie ein Junge und hatte starke Akne, aber sie hatte nichts dagegen, die Tür abzuschließen, ihr T-Shirt auszuziehen und es Ed mit der Hand zu besorgen. Er bat, ja flehte sie sogar an, ihn in den Mund zu nehmen, aber sie lehnte ab und sagte: »Nein, das ist unanständig.« Allerdings zeigte sie ihm, ihre Hand auf der seinen, wo die Klitoris liegt und auch, was man Schönes damit anstellen kann.
    Sehr wertvolle Informationen. Wenn Ed mit einem Mädchen zusammen war, achtete er darauf, wie sie atmete, sich wand und sich anspannte, und tat genau das, was sie glücklich machte. Manchmal wurde seine Aufmerksamkeit auf die gleiche Weise belohnt, manchmalnicht, aber die Erfolgsquote stieg, also war es die Anstrengung wert. Er zählte sorgfältig mit, wie viele Mädchen es ihm mit der Hand besorgten – sieben bis zu seinem vierzehnten Geburtstag, darunter eine Neuntklässlerin mit lauter Einsen, deren Geheimnis eine Tube Vaseline war. Nach der Schule »lernten« Ed und das Mädchen bei ihm im Souterrain, bei laufendem Fernseher und Dosenlimonade. Sie war gut in dem, was sie tat, und stolz auf ihr Talent. Tatsächlich war sie so gut, dass er in der Mittagspause immer noch einmal nachfragte, ob es bei ihrer Verabredung am Nachmittag bliebe. Den ganzen Herbst über lernten sie und Ed eifrig in seinem Zimmer, bis Simey eines Nachmittags hinter einem Sessel hervorkam und sagte: »Das sage ich Mom!«
    In Windeseile stopfte Ed alles zurück in die Unterhose. Die Einser-Schülerin versteckte ihre Gleitcreme hinter ihrem Rücken. Simey wollte die Treppe hinaufstürzen, aber Ed hielt ihn am T-Shirt fest. Simey war schmächtig, ungelenk und hatte X-Beine, deshalb war es nicht schwer, ihn festzuhalten. Außerdem war er eine Heulsuse. »Nein!«, brüllte er. »Lass mich!«
    »Schlappschwanz«, sagte Ed und hielt ihn weiter fest. »Du Spanner. Ich sollte dir eine Tracht Prügel verpassen.«
    »Ich hasse dich«, antwortete Simey. »Lass los!«
    »Au, das tut mir aber weh«, höhnte Ed. »Egal, du Heulsuse, aber wenn du unbedingt Prügel haben willst, nur zu, erzähl’s Mom.«
    »Und ob ich das tue.«
    »Du wirst schon sehen.«
    »Ich tu’s jetzt gleich.«
    »Na, los doch, Wichser.«
    Und Simey erzählte es Mom.
    Zum Geburtstag bekam Ed einen Apple II, auf dem er wie besessen Dark Planet spielte. Ziel des Spiels war es, eine Höhle zu erstürmen, die von den Kriegern des Schattenfürsten verteidigt wurde, von denen jeder eine mittelalterliche Waffe trug, und anschließend eine Jungfrau zu befreien. Die fast nackte Blondine befand sich angekettet in einer Kammer voller Folterinstrumente und wurde von einem geifernden Wolfsmenschen mit roten Augen bewacht – dem finsteren Schattenfürsten höchstpersönlich. So verbissen Ed auch kämpfte, so sehr bewunderte er den Schattenfürsten und zog die Zweikämpfe mit diesem mächtigen Gegner in die Länge, nicht nur um hinter seine sämtlichen Tricks zu kommen, sondern auch um zu sehen, wie die Jungfrau sich in einem endlosen orgasmischen Rausch in ihren Ketten wand.
    Als der Wechsel zur Highschool anstand, entschieden Dan und Alice sich für die University Prep, die einen guten Ruf besaß und eine hohe Zahl von Absolventen hatte, die anschließend an renommierte Colleges gingen. Simon war damit einverstanden, aber Ed wollte lieber auf eine öffentliche Schule, weil er, wie er sagte, von Snobs und den Kindern reicher Leute die Nase voll habe. Dan hielt eine öffentliche Schule für keine gute Idee, aber Alice war der Meinung, Ed solle für sich selbst entscheiden, also entschied Ed sich für die Nathan Hale, weil er dort Leute kannte. Er hörte mit dem Sport auf, fing an zu rauchen und interessierte sich für schnelle Autos. Als er in einer Donnerstagnacht um halb eins nach Hause kam, saßen seine Eltern wartend mit finsteren Gesichtern auf der Couch. Dan bezeichnete Eds Freunde wütend als »Garagenschrauber«, aber wieder einmal beschwichtigte Alice ihn und hob lobend hervor, dass er »vorurteilsfrei auf Leute aus anderen sozioökonomischen Schichten« zugehe. Ed lachte über alle beide und sagte: »Leckt mich«, worüber Dan so wütend wurde, dass er Ed bis Montag Hausarrest erteilte. Ed verbrachte das Wochenende auf seinem Zimmer und hörte Musik. Das Hämmern des Basses war selbst in der Küche zu spüren.
    »Was ist nur in ihn gefahren?«, fragte Dan Alice. »Es ist, als hätten wir einen jungen Wolf im Haus, der eines Tages zu einem

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