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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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Tommy, du bist ja schon fertig«, sagte ich. »Gute Arbeit.«
    »Die meiste Arbeit war vor zwanzig Jahren«, sagte er, und sein Gesicht erstrahlte in einem stolzen Lächeln. Dann hielt er mir einen längeren Vortrag über Kolben, Kolbenringe und Motorwellen, Nockenwellen und Vergaser, Druckstärken und Ummantelungen, Getriebedichtungen und Plomben. Ich nickte, als wüsste ich genau, wovon er redete, und er sagte: »Du hast keine Ahnung, wovon ich rede, was?«
    »Nein«, gab ich zu. »Aber wenn du mir den Schlüssel gibst, fahre ich gern mit der Karre.«
    »Der Wagen muss aber gewartet werden, Ed, und wenn du dermaßen keine Ahnung hast, ziehen die dich übern Tisch. In jeder Werkstatt. Die denken: Da kommt so ’n reicher Arsch mit seinem Wochenend-Hobby, den ziehen wir doch mal aus.«
    »Darüber mache ich mir dann Gedanken, Tommy.«
    »Aber mach dir auch welche. Jetzt ist er jedenfalls fertig.«
    »Danke.«
    Ich ging ins Haus, holte den Laphroaig, Gläser und einen Krug kaltes Wasser und brachte alles nach draußen. Tommy hatte sich auf die Veranda gesetzt, drehte aus drei Blättchen einen Joint, erhitzte ein kleines Stück Dope mit dem Feuerzeug und krümelte etwas davon in den Tabak. Ich setzte mich neben ihn und goss uns zwei Gläser ein: Whisky für ihn, Wasser für mich. Aus dem Haus gegenüber kam eine Frau Anfang dreißig mit ihren beiden kleinen Kindern. Als sie am Gartentor war, schaute sie zu uns herüber. Ich lächelte sie an und winkte ihr zu, aber sie wandte sich nur abrupt ab und scheuchte ihre Kinder die Straße entlang, weg von uns. Vermutlich fand sie, dass zwei mittelalte Männer, die auf der Veranda Whisky tranken und Joints bauten, die Gegend nicht gerade aufwerteten.
    Tommy rauchte den halben Joint, bis seine Augen rot waren und tränten und sich ein Grinsen auf sein Gesicht schlich. Er bot ihn mir an, aber ich winkte ab, und er rauchte ihn zu Ende. Dann nickte er, kicherte leise vor sich hin und nahm einen großen Schluck von seinem Drink.
    »Also, Ed, was hast du heute getrieben, Mann? Warst du schwimmen oder in der Sonne?«
    »Ich habe den ganzen Tag irgendwelchen Leuten Fragen gestellt, Tommy. Ich suche nämlich nach Peter Dawson.«
    »Peter Dawson? Wieso, was ist mit dem?«
    »Seine Frau sagt, er ist verschwunden.«
    »Seine Frau? Und die hat dich jetzt beauftragt, ihn zu suchen? Ed, ich hab dich gewarnt vor Linda Dawson …«
    »Aber du hast mir nicht erzählt, dass du letzten Freitag mit ihr im High Tide warst.«
    Tommys Grinsen gefror zu einer Maske. »So? Weiß ich gar nicht mehr.«
    »Und kurz vorher hast du da mit Peter Dawson etwas getrunken. Damit bist du der Letzte, der ihn gesehen hat, bevor er verschwunden ist.«
    »Wenn du’s sagst, Mann. Ich treff immer so viele Leute. Demnächst kann ich ja Tagebuch führen, alles aufschreiben, was die reden, falls mal einer verschwindet und nur ich seine letzten Worte kenne. Muss ich denen nur sagen, dass sie nicht die ganze Zeit so viel Scheiß labern.«
    »Tommy, warum hast du dich mit Peter Dawson getroffen?«
    »Ich … wir sind uns übern Weg gelaufen. Wir wollten kurz einen trinken.«
    »Im High Tide? Erzähl mir nichts, Tommy. Du brauchst doch einen richtig guten Grund, um in so ein Pub zu gehen.«
    Tommy legte den Kopf in den Nacken und verzog das Gesicht. »Stimmt. Mann, da sieht’s aus! Als würdst du in ’nem gottverdammten Friseurladen saufen.«
    »Also? Was war der richtig gute Grund?«
    Tommy trank ein paar Schlucke Whisky, atmete tief ein und ließ dann die Luft ganz langsam wieder entweichen.
    »Peter hat mir Geld geschuldet. Wir haben uns getroffen, damit er’s mir zurückzahlt.«
    Ich musste lachen.
    »Sorry, aber ein Millionärssohn schuldet dir Geld? Wie viel denn, zwanzig Mäuse?«
    Tommy runzelte die Stirn, als wollte er mir das übel nehmen, entschied sich dann aber fürs Mitlachen.
    »Okay, Mann. Ganz ehrlich? Typische Wochenendbestellung für Mr. D.: Für ’nen Fünfziger Dope, für ’nen Fünfziger Koks.«
    »Ach ja? Und du verkaufst ihm, was du abzweigst, um die Halligans zu linken? Oder ist das dein neuer Job, Tommy? Dealst du jetzt für Podge?«
    »Und wenn?«
    »Du dealst. Für einen Gangster. Ist das wahr?«
    »Aber ich … hey, ist doch nur Dope, Koks und E, für Erwachsene, die wissen, was sie tun. Ist ja nicht so, als würd ich auf dem Schulhof rumhängen und die Kids an die Nadel bringen.«
    »Was habt ihr geredet?«
    »Kaum was. Ich wollte nur schnell wieder abhauen.«
    »Aber du bist nicht

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