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Edelsüß: Norma Tanns vierter Fall (German Edition)

Edelsüß: Norma Tanns vierter Fall (German Edition)

Titel: Edelsüß: Norma Tanns vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Kronenberg
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Plastikspielzeug angehäuft hatte. An der Wand lehnte ein Paar
rosafarbener Stiefelletten, die Chrissis Geschmack entsprachen.
    Nichts tat
sich. Norma klopfte mit größerem Nachdruck und lauschte an der Tür. Weinte da nicht
ein Kind?
    »Aufmachen!«,
rief sie. »Hier ist das Jugendamt. Wenn Sie nicht sofort öffnen, dann …«
    Die Tür
flog auf.
    Chrissi
hielt das Kind auf dem Arm und starrte Norma entgeistert an. »Du bist es! Wie kannst
du mich so erschrecken!«
    Es war ihre
allergrößte Sorge, die Behörden könnten ihr das Kind wegnehmen. Lennox lachte Norma
an und streckte fröhlich die Ärmchen aus. Norma nahm sich einen Augenblick Zeit
für den Kleinen.
    »Darf ich
reinkommen?«, fragte sie und stieg über das Spielzeug hinweg.
    Im Flur
konnte man vor lauter Kisten, Taschen und Ständern voller Wäsche kaum gehen. Sie
fragte nach Benni.
    Chrissi
schob trotzig die Unterlippe vor. »Der ist auf Arbeit.«
    »Eben nicht!
Ich habe im Weingut angerufen. Dort hat Benni sich heute nicht blicken lassen. Also
lüg mich nicht an.«
    Lennox begann
zu quengeln. Chrissi setzte ihn auf den Boden und drückte ihm einen Stoffhund in
die Hand.
    Mit ängstlichem
Blick sah sie zu Norma auf. »Bist du sauer?«
    »Du kannst
mich richtig sauer erleben, wenn ich keine ehrliche Antwort bekomme. Wo steckt Benni?«
    Chrissi
wurde zusehends unsicherer. »Er war es nicht, Norma. Das musst du ihm glauben.«
    »Was willst
du mir sagen, Chrissi?«
    »Na, dass
er nicht bei dir eingebrochen hat!«
    »Er wurde
gesehen!«
    »Benni ist
aber nicht zuerst rein. Das Fenster im Hof stand offen. Er wollte nur sein Messer
holen.«
    »Und das
ist kein Einbruch, oder wie? Dein Freund hat versucht, den Tresor zu knacken.«
    Benni habe
nur die Chance nutzen wollen, murmelte Chrissi kleinlaut. Er habe gewartet, bis
der andere weggewesen wäre. Ein Mann, er habe ihn gesehen.
    Jetzt kamen
sie zum Punkt.
    »Hat Benni
dir auch berichtet, wie der Herr Unbekannt ausgesehen hat?«
    »Na, so
’n Mann eben. Mehr weiß ich nicht. Da musst du Benni selbst fragen.«
    »Was du
nicht sagst!«
    Chrissi
lächelte schüchtern. »Ich weiß nicht, wo er hin ist. Bitte glaub mir, Norma. Er
war vorhin kurz da. Hat mir erzählt, dass er das mit dem Tresor versucht hat, und
ist wieder weg. Du kannst gern nachsehen!«
    Norma warf
einen Blick in die beiden Zimmer und die kajütenartige Küche. Kein Benni.
    »Wo ist
er hin? Streng dich an!«
    Das Mädchen
rückte damit heraus, Benni sei häufig bei einem Freund in Mainz, bei dem er übernachte,
wenn sie einen drauf machten. Der Freund hieße Dennis und wohne in der Innenstadt.
Mehr wüsste sie nicht. »Du zeigst Benni doch nicht an? Er hat Bewährung. Dann muss
er in den Knast.«
    »Wäre vielleicht
nicht das Falsche.«
    Chrissi
brach in Tränen aus. »Benni kümmert sich wirklich um uns. Und Lennox ist verrückt
nach seinem Papa.«
    Wie aufs
Stichwort brüllte der Kleine los.
    Chrissi
strich sich die Tränen von den Wangen. »Bitte, Norma, allein packe ich das nicht!
Ich brauche Benni. Und er hat dir schließlich nichts gestohlen.«
    Norma umrundete
die Wäscheständer und war wieder bei der Wohnungstür. »Ich denke darüber nach. Er
soll sich sofort bei mir melden. Sag ihm das!«
    Chrissi
versprach es.

40
     
    Dienstag, der 26. Juli
     
    Der erste Anruf morgens kam von
Wolfert. Die Fingerabdrücke, die die Spezialisten am Abend in Hausflur und Büro
genommen hatten, führten nicht auf die Spur des ersten Einbrechers. Der Mann hatte
Handschuhe verwendet, Fingerabdrücke von ihm gab es nicht. Dafür eindeutige Abdrücke
von Benni, was gegen eine geplante Tat und für wenig kriminellen Grips seinerseits
sprach. Zum Vergleich dienten Bennis gespeicherte Daten. Außerdem fanden sich zahllose
Fingerabdrücke von Norma und, rund um das Fenster, von ihrer Vermieterin. Sie hatte
Eva in Köln angerufen und um die Erlaubnis gebeten, zum Spurenvergleich etwas aus
ihrer Wohnung holen zu dürfen. Im ersten Moment war Eva war sehr erschrocken, bis
Norma ihr versicherte, dass nicht Schlimmes passiert sei und sie getrost bei ihrem
Freund bleiben könne.
    So wie sich
die Sachlage darstelle, räumte Wolfert ein, dürfe man Bennis Version, ein Mann habe
ihm den Einstieg vorbereitet, durchaus Glauben schenken. »Dein Einbrecher ist leider
nicht zu identifizieren, Norma. Hat der Junge inzwischen Kontakt mit dir aufgenommen?«
    »Bisher
nicht. Seine Freundin will mich anrufen, sobald sie was von ihm hört.«
    Sie hatte
Wolfert gebeten, nicht

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