Edens brisantes Geheimnis
Maggio."
Eden warf ihm einen überraschten Blick zu. Und freute, sich, dass er sich als Peter vorstellte. Eden war fast so, als würde sie ihrer Tante und ihrem Onkel den Mann vorstellen, den sie heiraten wollte.
Den Vater ihres Kindes.
„Maggio!" Onkel Frank haute Payne kräftig auf die Schulter. „Ein guter italienischer Junge."
„Kommt in die Küche", befahl Camille. „Ihr müsst etwas essen."
Die große Küche bildete den Mittelpunkt des Hauses. Sie war mit schimmernden Eichenmöbeln, einem großen Herd und einem zweitürigen Kühlschrank eingerichtet, der mit Fotografien gepflastert war.
„Setzt euch", ertönte Camilles nächster Befehl. „Ich weiß, ihr habt es eilig."
„Wir müssen noch ein wenig warten", erklärte Frank. „Junior kommt bald mit dem Wagen. Ein kleiner Nissan. Aus zweiter Hand, aber erstklassig in Schuss."
„Und Junior wird den Papierkram erst in einigen Tagen erledigen, nicht wahr?" erinnerte Eden ihn.
Onkel Frank nahm eine dicke Zigarre aus seiner Hemdtasche und schnupperte genüsslich daran.
Doch er zündete sie nicht an. Offenbar hatte seine Angebetete es ihm im Haus untersagt.
„Ich hoffe, die Sache hat nichts mit irgendwelchen dunklen Geschäften der Verones zu tun?"
„Im Gegenteil." Sie sollte zwar so wenig wie möglich erzählen, einen Grund nennen musste sie jedoch. „Ich bin zu Eddys Beerdigung nach Chicago gefahren. Mein Großvater wollte, dass ich bleibe.
Ich nicht. Deshalb musste ich verschwinden."
„Wieder einmal." fragte Camille. „Was ist mit deinem kleinen Jungen? Hast du Bilder dabei?"
Natürlich hatte sie. Aber sie wollte sie nicht in Paynes Gegenwart zeigen. Er sah sonst vielleicht die Ähnlichkeit. „Tut mir Leid, ich habe keine mit."
„Ich habe immer noch das Babyfoto, das du mir geschickt hast." Camille ging zum Kühlschrank und studierte aufmerksam die Bildergalerie an der Tür. „Er muss jetzt fast zwölf sein."
„Fast elf", korrigierte Eden. Panik stieg in ihr auf. Das Foto hatte ein Datum auf der Rückseite.
Payne würde es sehen. Und danach Bescheid wissen. Und das wollte sie nicht.
„Ich bin sicher, er ist fast zwölf", beharrte Camille.
„Pst!" Frank verdrehte die Augen. „Ich denke, das Mädchen weiß, wann ihr Bambino geboren wurde. So, gibt es jetzt etwas zu essen?"
Camille runzelte die Stirn. „Ich muss das Bild in einem Album haben. Ich finde es."
„Riecht nach Lasagne", sagte Frank.
„Du bekommst nur Salat", erwiderte seine Frau, öffnete den Herd und holte die Lasagne heraus.
Sie war üppig mit Mozzarella belegt und duftete herrlich.
„Ah, köstlich!" rief Frank und lobte die überragenden Kochkünste seiner Frau in sprudelndem Italienisch.
Camille lächelte, und ihre Wangen färbten sich leicht rot. „Vielleicht bekommst du ein winziges Stück, Frank", sagte sie gnädig.
„Ein Riesenstück!"
„Wir werden sehen." Sie begann Edens und Paynes Teller zu füllen.
Eden kostete einen Bissen. Der Auflauf war ein Gedicht! Sie warf einen Blick auf Payne, der mit geschlossenen Augen genussvoll kaute. „Camille, Sie sind eine wahre Göttin", stöhnte er.
„Meine Göttin", betonte Frank.
„Und Sie, Frank, sind ein glücklicher Mann."
„Ich könnte meiner kleinen Candace das Rezept mitgeben", meinte Camille verschmitzt. „Sie kann kochen."
„Ja, sie ist eine fantastische Köchin", sagte Payne.
Als er sie mit warmem Blick anschaute, erinnerte sie sich an ihre gemeinsamen Abendessen vor so vielen Jahren. Sie hatte ihn mit ihrer Gabel gefüttert, und sein Kuss schmeckte nach Tomaten, Kräutern und südlicher Sonne. Und in diesem Moment sah sie in seinen Augen, dass er auch daran dachte. Plötzlich fühlte sie sich ihm wieder unglaublich nahe.
„Liebe geht durch den Magen", bemerkte Camille schmunzelnd.
Impulsiv streckte Eden die Hand aus und tätschelte Paynes Bauch. „Durch seinen Magen."
Er hielt ihre Hand fest und drückte sie leicht. „Und wie gewinnt man das Herz einer Frau?"
„Über ihren Kopf", sagte Eden. „Frauen sind so viel praktischer als Männer."
Mit der freien Hand streichelte er ihre Wange. „Diese Theorie würde ich gern testen."
Da flog die Haustür auf, und eine Stimme rief: „Wo ist sie? Wo ist meine wunderschöne Cousine?"
Eden glitt vom Hocker und rannte Junior entgegen. Er war bestimmt fünfzehn Zentimeter größer als sie, sah aber sonst aus wie sein Vater, einschließlich der Glatze.
Junior zog sie schwungvoll in die Arme, hob sie hoch und wirbelte sie herum. Er war
Weitere Kostenlose Bücher