Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
Vom Netzwerk:
sie spürte seinen Herzschlag. Er war nur leicht erhöht. So lebte dieser Mann! Stets nah an der Gefahr, oft auf der Flucht, in der Regel undercover, nie ohne Waffen.
    Ekel überschwemmte sie. Sie wollte ein solches Leben nicht. Vor allem nicht für ihren Sohn.
    Payne konnte sich nicht erinnern, wann er jemals eine verdeckte Operation so versiebt hatte. Niemals hätte er die Autobahn benutzen dürfen. Das Risiko, dass sie entdeckt wurden, war einfach zu groß.
    Was war nur in ihn gefahren?
    Ihre Lage hatte sich noch verschlimmert. Er hatte auf einen anderen Bundesbeamten geschossen -
    ein weiterer Nagel an dem Sarg, den Danny-O ihm mit Vergnügen zimmern würde.
    Im Moment konnte er nichts unternehmen. Sie hockten in einem Güterwagen, der sonstwohin fuhr.
    Schon bald würde das FBI wissen, auf welchem Weg sie Abilene verlassen hatten, und alle Züge anhalten und durchsuchen.
    Er lehnte sich zurück, haderte mit sich selbst. Der alte Waggon ratterte und rumpelte dahin wie ein Erdbeben auf Rädern. Der Boden bewegte sich unter seinen Füßen. Payne wusste, er war viel zu selbstsicher gewesen, hatte den Feind unterschätzt. Sicher, ihm fehlte die Übung der Einsätze, aber warum hatte er so viele verdammte Fehler begangen?
    Dann kam ihm blitzartig die Erkenntnis. Weil er nicht allein arbeitete. Eden war bei ihm.
    Normalerweise war er von nichts abgelenkt. Nun bestimmte sein Bedürfnis, sie zu beschützen, seine Handlungen.
    Und doch hätte er es nicht anders haben wollen als jetzt. Diese Frau noch einmal entdecken zu dürfen war all das wert. Es lag an ihm, seinen klaren Blick wieder zu finden und sie beide zu retten.
    „Payne ..." Eden klammerte sich an ihn. „Glaubst du, du hast den Mann getötet?"
    „Ich hoffe nicht."
    „Es mag sich vielleicht seltsam anhören, wenn man bedenkt, in welcher Familie ich aufgewachsen bin, aber ich habe noch nie miterlebt, wie jemand niedergeschossen wurde." Ihre Stimme zitterte. „Es ist schrecklich."
    Als er sie drückte, wirkte sie seltsam erstarrt in seinen Armen.
    „Reiß dich zusammen, Eden!" fuhr er sie bewusst grob an. Sie durfte jetzt nicht durchdrehen!
    „Aber du hast ihn vielleicht getötet. Machst du dir denn deswegen überhaupt keine Gedanken?"
    „Wozu?" fragte er bitter. „Um meine unsterbliche Seele zu retten?"
    „Vielleicht würde ich es nicht so ausdrücken", erwiderte sie. „Aber sinngemäß ... ja."
    „Honey, wenn ich anfange, mir Sorgen um mein Seelenheil zu machen, kann ich gleich den Dienst quittieren."
    „Ich verstehe nicht, dass du darüber auch noch Witze machst. Einem anderen Menschen das Leben zu nehmen ist eine viel zu ernste Sache."
    Die Zeit danach würde kommen. Da würde er Reue empfinden und unter der Gewalt leiden, die sein Job erforderte. Die Zeit danach kam immer. Später in der Nacht würde er die Gesichter der Verletzten, der Toten und derjenigen vor Augen haben, die er betrogen hatte. Ihre stummen Anklagen waren einer der Gründe gewesen, warum er den Dienst draußen aufgegeben hatte und Lehrer in Quantico geworden war.
    Und doch wusste er, dass es ohne Gewalt nicht ging.
    „Sag mir eins, Eden - wäre es besser gewesen, sich von Samuels niederschießen zu lassen?"
    Einen Moment lang sagte sie nichts. Sie wussten beide, er hatte Recht. Ihm war keine Wahl geblieben, als sie zu verteidigen.
    Dann brach es aus ihr heraus: „Du musst diese Arbeit aufgeben! Ich ertrage es nicht."
    „Es ist mein Job", sagte er. Er war niemals etwas anderes gewesen als FBI-Agent. Nach dem College hatte er Jura studiert und war dann einer der jüngsten Agenten gewesen, die das FBI je angeworben hatte. „Ich habe nie etwas anderes gewollt."
    „Nun, jetzt musst du dich ändern."
    „Warum?"
    „Weil du einen Sohn hast."
    Die Worte hingen zwischen ihnen in der Luft. „Erklär mir das."
    „Josh ist dein Sohn. Als ich Chicago verließ und dachte, du wärst tot, war ich schwanger von dir."
    Payne war einen Moment lang wie vor den Kopf geschlagen. Sein Herz zog sich zusammen. Ein Schauer überlief ihn. Dann aber holte er tief Luft und fasste sich wieder.
    Er war Vater. Eigentlich hatte er keinen Grund, stolz zu sein, aber er war... Vater.
    Er musste lächeln. Vater zu sein änderte alles. „Eden, warum erzählst du mir das ausgerechnet jetzt?"
    „Weil ich Angst habe." Aber ihre Stimme klang stark und trotzig. „Vielleicht werden wir getötet, und da solltest du es wenigstens vorher erfahren."
    „Keine negativen Gedanken mehr." Mit den Händen strich er an

Weitere Kostenlose Bücher