Edens brisantes Geheimnis
sie es tatsächlich, gleich darauf im Sattel zu sitzen. Das Pferd war groß.
Riesengroß.
„Oh ... mein Gott!" stieß sie hervor und beäugte skeptisch die Entfernung zum Boden.
„Es wird schon gut gehen", versicherte er ihr, als er sich elegant auf sein eigenes Reittier schwang.
„Nimm die Zügel in die Hand und zieh leicht in die Richtung, in die du reiten willst."
Eden hatte irgendwo gelesen, dass Tiere Angst riechen. So redete sie sich ein, dass sie keine hätte ... nein, sie hatte keine Angst. Sie beugte sich vor und tätschelte die schwarze raue Mähne. „Und wie bringe ich es dazu, sich in Bewegung zu setzen?"
„Drück deine Fersen in seine Flanken."
„Vielleicht sollte ich es mit seinem Namen ansprechen ...?"
„Eden!" Payne verdrehte die Augen. „Wir sollten froh sein, dass niemand zu Hause ist, den wir nach dem Namen des Pferds fragen könnten!"
„Ja, weil wir es stehlen!" wies sie nochmals darauf hin.
„Nun komm schon."
Eden presste ihrem schwarz-weißen Pferd sanft die Absätze in die Seiten, und es folgte Paynes Hengst dichtauf. In leichtem Trab verließen sie die Scheune und überquerten den Farmhof, schlugen die Richtung aufs offene Land ein. Die Straßen wollten sie meiden.
Eden hatte Mühe, sich an die ungewohnte Fortbewegung zu gewöhnen. Schnell tat ihr der Hintern weh. Und sie war viel zu weit vom Boden entfernt. Sehnsuchtsvoll schaute sie zurück zu dem einsamen Lastwagen.
Payne drehte sich zu ihr herum, als sie das hohe Präriegras erreichten. Als er sie angrinste, machte ihr Herz einen Satz. Was war es doch gleich, was man sich über Cowboys erzählte? Der Anblick eines stattlichen Mannes auf seinem Pferd wirkte jedenfalls ausgesprochen ... sexy.
„Ist alles in Ordnung?" fragte er.
Sie wollte ihm nicht sagen, wie erregend sie ihn in diesem Moment fand. „Wenn ich runterfalle, bekommst du Ärger!"
„Wir haben keine Zeit, zwanzig Meilen zu Fuß zu laufen", meinte er. „Ich werde jetzt das Tempo erhöhen. Kneif die Schenkel zusammen und lass die Zügel nicht aus der Hand."
Abrupt schlug er eine schnellere Gangart an. Ihr Pferd begann zu galoppieren. Sie sprang auf und ab wie ein Jojo an einem kurzen Band. „Au ...autsch ... au!"
„Kämpf nicht dagegen an", gab ihr Payne den Rat. „Geh mit der Bewegung mit. Entspann dich. Sei eins mit dem Pferd."
„Viel lieber würde ich meine Faust eins mit dir werden lassen ... au ... verdammt."
Ehe sie sich's versah, erreichten sie eine Reihe Pappeln, die einen kleinen Fluss säumten, und Payne zügelte seinen Hengst. Sofort senkte ihr Pferd den Kopf und begann an den Wildblumen zu knabbern.
„Darf es das fressen?" fragte Eden besorgt.
„Schon gut. Und du machst dich auch gut."
„Payne, woher weißt du, wohin wir müssen?"
„Grobe Schätzung. Wir müssen uns Richtung Südosten halten. Ich denke, wir können einige Zäune vermeiden, wenn wir dem Flusslauf folgen."
Die Selbstverständlichkeit, mit der er sein Ziel verfolgte, hatte etwas Beruhigendes. Edens Gereiztheit verflüchtigte sich. Payne mit seinen langen Beinen, den breiten Schultern und in der entspannten Haltung machte wirklich eine tolle Figur auf dem Pferd. Sie wünschte, sie könnte mit ihm zusammen auf einem reiten, an seine Brust geschmiegt. Mit einem Seufzer sagte sie: „Du würdest einen echt guten Cowboy abgeben."
„Ja? Vielleicht sollte ich mir einen Hengst zulegen, um dich zu beeindrucken."
„Lieber nicht", meinte sie. „Ein Pferd ist eine ziemlich große Anschaffung. Fressen sie nicht Unmengen?"
„Meinst du, Josh mag Pferde?" Payne nahm seine Sonnenbrille ab und sah Eden in die Augen.
„Wir müssen uns über Josh unterhalten", sagte sie.
„Unseren Sohn." Es lag mehr als nur Besitzanspruch in seiner Stimme. „Ja, wir müssen uns unterhalten. Als Erstes möchte ich mich entschuldigen."
„Wofür?"
„Für alles." Er lenkte sein Pferd dichter heran. „Es tut mir Leid, dass du bei der Geburt allein warst und unseren Sohn allein aufziehen musstest. Und es tut mir zutiefst Leid, dass ich so viele Jahre seines Lebens verpasst habe. Seine ersten Schritte. Sein erstes Wort. Mein Gott, Eden, er ist fast alt genug, sich zu rasieren."
Zu spät, um eine normale Vater-Sohn-Bindung zu aufzubauen. Payne blieb nur noch zu hoffen, dass aus einer Freundschaft eine tiefere Beziehung werden würde.
„Mir tut es auch Leid", sagte sie.
„Hast du ein Bild von ihm dabei?"
Sie zog ihr Portemonnaie aus der Gesäßtasche ihrer Jeans. Hinter dem Ausweis
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