Edens brisantes Geheimnis
ihren Armen auf und ab. „Wir werden es schaffen."
„Wie kannst du so sicher sein?"
„Weil ich meinen Sohn kennen lernen muss."
Sein Weg lag klar vor ihm. Payne wusste, dass er sich von allen Beschuldigungen reinwaschen würde und für den Rest seines Lebens ein guter, liebevoller Vater sein wollte.
Er hatte bereits zwölf Lebensjahre seines Sohnes verpasst.
„Wir müssen von diesem Zug runter", sagte er. „Sie werden schnell herausfinden, dass wir ihn für unsere Flucht benutzt haben, und uns verfolgen."
„Du hast Recht. Aber wie soll das gehen?"
„Wir springen."
Er wusste, das war leichter gesagt als getan, aber es blieb ihnen keine andere Wahl. Im Dunkeln kletterte er über die Reifen zur Schiebetür in der Waggonmitte.
„Was machst du da?" wollte Eden wissen.
„Wir können nicht von der Plattform springen. Dabei würden wir unter die Räder geraten.
Deswegen müssen wir von der Seite abspringen. Folg mir."
„Ich kann dich nicht einmal sehen", fauchte sie.
Er wühlte in der Tasche seiner Lederjacke und fischte eine kleine Lasertaschenlampe heraus. Er schaltete sie an und gab sie Eden, auch wenn der feine Strahl nicht viel hergab. „Bleib dicht bei mir, Eden. Schnelles Handeln zählt jetzt mehr als alles andere."
Payne ärgerte sich, dass er zu viel Zeit damit verbrachte hatte, davonzulaufen oder sich zu verstecken. Er hätte in die Offensive gehen, seine Nachforschungen intensivieren müssen.
Unglücklicherweise hatte er auf Samuels schießen müssen. Der Computerexperte hätte einen wichtigen Zeugen gegen Danny-O abgegeben, denn anscheinend war Samuels von Anfang an in das Komplott verwickelt gewesen. Gekränkt, weil man ihn nach St. Louis versetzt hatte, hatte er sich mit Danny-O zusammengetan und ihn mit hochgeheimen Informationen versorgt, indem er sich in die FBI-Datenbanken hackte.
Jetzt war Samuels aus dem Spiel. Payne musste das nächste Verbindungsglied zwischen Danny-O und den Verones finden. Er brauchte Beweise für ihre Verschwörung und den Mord an Eddy.
Payne erreichte die Schiebetür, gab einen Schuss auf das Schloss ab und zog die Tür gerade weit genug auf, dass sie hinausspringen konnten.
Die Landschaft flog an ihnen vorbei. Grüne Felder erstreckten sich, so weit das Auge reichte.
Dazwischen ein paar Häuser. Als er nach unten schaute, verschwammen die Eisenbahnschienen. Bei der Geschwindigkeit fand der Blick keinen Halt.
Eden schaute ihm über die Schulter. „Es ist unmöglich. Wenn wir springen, brechen wir uns alle Knochen."
„Hast du einen besseren Plan?"
„Nein.
Er schaute in ihr schönes Gesicht. Ihr Haar wirbelte im Wind. Sie war die Mutter seines Kindes, und sie hatte es allein großgezogen.
„Du kannst es", sagte er. „Du bist die tapferste Frau, die ich kenne."
Ein Signal ertönte, ein lang gezogener klagender Laut. Der Hinweis darauf, dass sie sich einer Stadt näherten. Wenn sie Glück hatten, fuhr der Zug langsamer. „Bist du bereit? Gleich geht's los."
„Warte, Payne. Wie sollen wir es machen?"
„Du glaubst es vielleicht nicht, aber ich bin noch nie von einem fahrenden Zug gesprungen."
Über das Rattern der Räder hinweg hörte er sie murmeln: „Mein Gott, Payne, und ich dachte, du wärst ein zweiter Supermann!"
„Höre ich Spott in deiner Stimme?" sagte er, als er gegen sie geschubst wurde. „Sarkasmus ist ein gutes Zeichen. Du wirst wieder du selbst."
„Sag mir nur, wie ich von diesem verdammten Zug herunterkomme!"
Er warf einen Blick auf den abschüssigen Abhang. „Wichtig ist, weit hinaus zu springen, sonst gerätst du unter die Räder. Sobald du den Boden berührst, roll dich ab."
„Wir fahren langsamer", rief sie. „Ich spüre es."
Payne bezweifelte, dass sie noch mehr Fracht aufnehmen würden. Wahrscheinlicher war eher, dass der Zug angehalten wurde, um nach ihnen zu suchen.
Der Vorteil bestand darin, dass sie deutlich an Geschwindigkeit verloren. Das Signal ertönte erneut. Stahl kreischte auf Stahl, als die Bremsen griffen. „Ich springe."
„Und was ist mit mir?"
Wenn sie nicht mitkam, war es okay. Das FBI hatte keinen Grund, ihr etwas anzutun. Wenn sie sie einlochten, würde er Skip anrufen. Skip war ihm etwas schuldig. Viel. Er würde ihm helfen.
Er packte sie bei den Armen, balancierte das Schwanken des Waggons aus und küsste sie, schmeckte ihre süßen Lippen.
„Ich bin froh, dass du mir von unserem Sohn erzählt hast. Du hast mich zu einem glücklichen Mann gemacht."
Dann wandte er sich ab und
Weitere Kostenlose Bücher