soziale Verantwortung werden gestärkt.
Wertschätzung – die Grundbedingung für Motivation und Lernen: Die Grundschulkinder erleben intensive persönliche Zuwendung, Interesse und Empathie älterer Jugendlicher und finden in den Sprachbotschaftern Bezugspersonen mit Zeit.
Tipp:
Sprachbotschafter ist Leuchtturmprojekt der GLS Zukunftsstiftung Bildung und wird gefördert. www.zukunftsstiftung-bildung.de
Bei Interesse, sich bei Sprachbotschafter zu engagieren (z. B. als Begleiter, Trainer, Multiplikator), oder um weitere Informationen zu erhalten, melden Sie sich bitte bei Anna-Lilja Edelstein (Projektleitung):
[email protected] Menschen mit Botschaften kommen in die Schule – von Zeitzeugen bis zu Nobelpreisträgern
Menschen brauchen Vorbilder, denen sie sich anschließen können und die ihnen zeigen: Alternativen sind möglich! Eine Gesellschaft, die sich selbst Gehalt und Halt geben will, braucht Orte und Zeiten der Begegnung. Begegnungen, die berühren, zum Nachdenken anregen, mit Neuem konfrontieren, Gewohntes in Frage stellen, aufregend sind und auch mal verunsichern. Begegnungen, die immer auch Chancen zu neuen Erfahrungen und Erkenntnissen, zum Lernen eröffnen. Insbesondere für Heranwachsende sind persönliche Begegnungen mit Vorbildern prägende Erfahrungen, die für das Verstehen und die Verständigung durch nichts zu ersetzen sind.
Haltungen und Einstellungen, innere Bilder sind wirkmächtig. Sie haben die Kraft, das Gehirn, den Menschen und damit die Welt zu verändern. Leider leben wir in einer Kultur der schlechten Nachrichten. In den Medien geht es vor allem um Katastrophen und Skandale, Konsum und seichte Unterhaltung. Wie inspirierend und ermutigend könnte es sein, wenn Schulen von ihrem Geist her Botschafter für gute Nachrichten sind! An der esbz wollen wir daher Gelegenheiten für die Begegnung mit Menschen schaffen, die etwas bewirken in ihrem Leben.
Aha-Erlebnisse und positive Bestärkung
Zu unseren Gästen gehörte Klaus Werner, der mit seinem Welt bestseller Schwarzbuch Markenfirmen [16] zu den bekanntesten Auto ren der alternativen Globalisierung zählt. An einem mitreißenden Abend hielt er seinem Publikum – die versammelte Schulgemeinde – den Spiegel vor, machte die Zusammenhänge zwischen internationaler Wirtschaftspolitik und unserem Alltag bewusst und zeigte, was jeder von uns der Macht der Multis entgegensetzen kann. Sein Schüler-Workshop am nächsten Tag war komplett ausbucht.
Der jüdische Zeitzeuge Sally Perel erzählte uns, wie er sich als sogenannter Volksdeutscher in der Hitlerjugend versteckte und so das Dritte Reich überlebte. Die neunzehnjährige Sahra Khodja er zählte von ihrer Kindheit in Afghanistan, wo die Taliban ihre Eltern töteten. Die Geschichte ihrer Flucht, die sie sieben Monate lang zu Fuß bis nach Deutschland führte, berührte und brachte uns den sonst so fernen weltpolitischen Konflikt ganz nah. Trotz ihrer schweren Lebensgeschichte machte uns Sahra sogar Mut: Obwohl die Taliban sie gezwungen hatten, die Grundschule abzubrechen, hat sie in Deutschland die Fachoberschulreife geschafft. Jetzt möchte sie Kinderärztin werden, um anderen helfen zu können.
Wir durften auch einen Auftritt des »Circus Halli Galli« der Bonner Christophorusschule für Körperbehinderte erleben: Die Akrobatik der Kinder war so erstklassig, dass ehrfürchtige Stille in unserer Turnhalle herrschte, die nach der Vorstellung in tosenden Beifall überging. Anschließend waren die kleinen Zirkuskünstler umringt von unseren Schülern – keine Berührungsängste, sondern nur spontane Begeisterung.
Auch Jugendliche, die ein Jahr in einer fremden Kultur verbracht haben, waren mit ihren Botschaften schon bei uns und berichteten von ihren Erfahrungen. Bald können durch unser Pro gramm »Alle ins Ausland« unsere eigenen Schüler solche Menschen mit Botschaften sein.
Der mehrfach preisgekrönte Jugendbuchautor Lutz van Dijk, Gründer der Initiative »Pädagoginnen und Pädagogen für den Frie den«, stellte uns sein Buch Themba vor. Er hat uns so beeindruckt, dass er im Mai wiederkommen wird, um mit uns über sein neues Buch Niemand wird mich töten zu sprechen: Es erzählt die Geschichte eines südafrikanischen Jugendlichen, der aus schwierigsten sozialen Verhältnissen stammt und HIV-positiv ist, aber tapfer für ein besseres Leben kämpft.
Auch Frances Moore Lappé war in unserem Forum. Sie ist für ihren Kampf gegen den Hunger in der Welt und für