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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ja, so muss es gewesen sein. »Natürlich«, sie dachte einen Moment nach, »habe ich selbst nie einen blinden Passagier gesehen. Was wahrscheinlich daran liegt, dass nicht so viele Menschen auf diese Art reisen, und nicht daran, dass sie als Fischfutter enden.« Gwen lächelte liebenwürdig, als sei die Vorstellung, Fischfutter zu werden, kein bisschen erschreckend, erst recht nicht für drei potentielle blinde Passagiere.
    »Du machst uns überhaupt keine Angst. Wir werden niemals erwischt. Dafür sorge ich schon.« Charity sah von Patience zu Hope und wieder zu Gwen. »Gut, wir sind offenbar noch nicht perfekt vorbereitet. Wir wissen noch nicht alles. Wir sind noch in der Planungsphase. Und wir sind sehr flexibel. Vielleicht fahren wir doch nicht auf die Freundschaftsinseln. Vielleicht gehen wir einfach nach London. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so kompliziert ist, nach London zu kommen.«
    »Überhaupt nicht. Es ist nur wenige Stunden entfernt. Was für eine ausgezeichnete Idee.« Gwen nickte. »London ist eine wunderbare Stadt. Ich war in London auf der Schule und wohne im Moment auch dort. Wo wollt ihr denn in London wohnen?« Sie lächelte unschuldig.
    Patience schüttelte den Kopf. »Das wissen wir nicht.«
    Hope zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    »Ich habe doch gesagt, wir sind noch nicht so weit«, fauchte Charity. »Ich werde das zu gegebener Zeit entscheiden.«
    »Aber selbstverständlich. Du scheinst mir eine sehr patente junge Frau zu sein.« Gwen nahm zufrieden eine gewisse Anspannung im Gesicht des Mädchens wahr. »Dennoch«, sagte Gwen bedauernd, »ohne Geld werdet ihr draußen schlafen müssen, in den Gassen, oder vielleicht in einem Stall.«
    »Mit Pferden?« Patiences Augen leuchteten.
    »Und Hunden?« Hope klang eifrig. »Das ist ja toll.«
    »Ja wirklich.« Gwen nickte. »Natürlich werden Ställe auch von anderen Menschen aufgesucht, aber das stört euch ja sicher nicht.«
    »Was für Menschen?« Hope klang besorgt.
    »Ach, ihr wisst schon«, sagte Gwen unbekümmert. »Alle möglichen unangenehmen Menschen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich denke, das Beste wird sein, euch eine Anstellung zu suchen. Vielleicht als Dienst-oder Küchenmägde.«
    »Das hatte ich sowieso vor.« Charity lächelte herablassend.
    Patience und Hope waren sich offenbar nicht so sicher. »Sind wir dafür nicht ein wenig zu jung?«
    »Das schon, aber ...«, Gwen seufzte. »Aber ohne Geld hat man keine Wahl. Ich selbst stand vor dem gleichen Problem, als ich kaum älter war als Charity. Das ist nicht sehr angenehm.«
    Hope runzelte die Stirn. »Was sollen wir also machen?«
    »Wir könnten ja bei dir wohnen.« Charity sah Gwen herausfordernd an.
    Darauf hatte Gwen gewartet. Es war die richtige — die einzige Lösung. Diese Mädchen waren Gwens einzige Verwandte auf der Welt. Ihre Nichten hatten schon so viel verloren, wie konnte Gwen zulassen, dass sie auch noch einander verloren? Und wie konnte man solche Mädchen in dem Glauben aufwachsen lassen, sie seien nicht erwünscht? So wie es bei Gwen gewesen war.
    »Das könntet ihr tatsächlich.« Gwen ließ Charity nicht aus den Augen. »Obwohl ich euch nicht garantieren kann, dass wir miteinander zurechtkommen.«
    Patience schnaubte. »Mit dir kommen wir sicherlich besser zurecht als mit Gurkengesicht.«
    »Wir würden mit jedem besser zurechtkommen als mit Gurkengesicht«, sagte Hope trocken.
    »Also dann ...« Gwen atmete tief ein. Nun hatte ausgerechnet sie, die Kinder nicht einmal besonders mochte, drei in ihrer Obhut. Für immer. »Ist es entschieden.«
    »Wunderbar«, grinste Patience.
    »Wir werden ein großartiges Leben zusammen haben.« Hope strahlte. »Und vielleicht könnten wir sogar einen Hund haben!«
    »Das heißt nicht, dass wir dich mögen.« Die Erleichterung in ihren Augen strafte Charity Lügen.
    »Heißt es nicht?« Hope sah verwirrt drein. »Nicht einmal ein bisschen?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Charity.
    »Du kannst mir nicht vorschreiben, was ich tun darf, nur weil du die Älteste bist.« Patience funkelte ihre Schwester an. »Wenn ich will, dann mag ich sie, das kannst du mir nicht verbieten.« Sie sah Gwen entschuldigend an. »Nicht, dass ich das vorhabe, weißt du.«
    »Es ist nicht unbedingt nötig, dass ihr mich mögt«, sagte Gwen rasch. »Ich verstehe das.« Natürlich tat sie das. Die Mädchen hatten sich von ihr im Stich gelassen gefühlt, und sie konnte ihnen das nicht übel nehmen.
    »Wir werden dir allerdings dankbar

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