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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesehen.«
    »Was kannst du denn in London gesehen haben ...«
    »Nicht in London, hier.«
    »Was?«
    »Ich habe sie gesehen, Marcus.« Reggie wand sich. »Mit ... ihm.«
    »Von Anfang an!«
    Reggie atmete tief ein. »Ich war auf dem Weg hierher und nahm eine Abkürzung von der Straße. Du weißt schon, die eine, mit der man sich eine gute halbe Stunde spart und wo man an dem alten Witwenhaus vorbeikommt.« Er warf Marcus einen neugierigen Blick zu. »Wusstest du, dass es bewohnt ist?«
    »Ja!« Marcus knirschte mit den Zähnen. »Weiter.«
    »Also gut. Im Vorbeireiten sah ich einen Gentleman ins Haus gehen. Ich erkannte ihn nicht. Er war älter als wir, anscheinend wohlhabend und«, Reggie senkte seine Stimme vertr aul ich , »er wollte ganz offensichtlich nicht gesehen werden.«
    »Und dann?«, forderte Marcus.
    »Ich fand es natürlich seltsam, da doch lange Zeit niemand dort gewohnt hatte. Außerdem war ich neugierig, weil der Mann so geheimnisvoll tat. Ich hätte mein gesamtes Vermögen darauf verwettet, dass er ein amouröses Stelldichein dort hat ...«
    »Reggie!«
    »Tut mir Leid. Jedenfalls dachte ich nicht weiter darüber nach, da ich mich selbst ja schon oft in ähnlicher Situation befand, bis ich deine Frau eintreffen sah.« Reggie runzelte die Stirn. »Sie ritt direkt auf das Haus zu und machte sich noch nicht einmal die Mühe zu klopfen. Sie ging ohne zu zögern einfach hinein.«
    »Verstehe«, sagte Marcus langsam und bemüht ruhig. »Und dann?«
    »Und ... das war's.« Reggie runzelte die Stirn. »Reicht dir das nicht?«
    »Nein«, gab Marcus scharf zurück. »Das reicht mir nicht annähernd.«
    Er musste nüchtern darüber nachdenken und das Pochen seines Herzens und den Kloß in seinem Hals nicht beachten. Auf den ersten Blick sah es tatsächlich so aus, als träfe Gwen jemanden in dem Haus. Reggie hatte sie und einen ihm unbekannten Gentleman gesehen, doch bei genauerer Betrachtung gab es noch keine echten Beweise für unfassbare Vorgänge. Es konnte eine ganze Reihe harmloser Erklärungen für Gwens Verhalten geben.
    »Marcus?«
    Für das, was sie möglicherweise jeden Nachmittag seit ihrer Ankunft getan hatte.
    »Marcus, woran denkst du?«
    »Ich denke, Reggie«, Marcus zwang sich, ruhig zu klingen, »dass du genauso übereilte Schlussfolgerungen ziehst wie ich selbst.«
    Reggie war entrüstet. »Übereilte Schlussfolgerungen? Jetzt hör aber auf. Was ich gesehen habe, ist viel handfester als alles, worauf deine bisherigen Verdächtigungen beruhten. Du hattest keinerlei Anhaltspunkte. Ich habe einen zuverlässigen Beweis, dass etwas nicht stimmt.«
    Marcus starrte seinen Freund an. »Danke, dass du es ins rechte Licht rückst.«
    »Tut mir Leid.«
    »Ich weigere mich, das Schlimmste von ihr anzunehmen, bis ich nicht die Wahrheit kenne.« Schon als er die Worte aussprach, wusste Marcus, dass das leichter gesagt als getan war.
    »Was hast du vor?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Marcus fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Hatten er und Gwen nicht erst heute Morgen über Vertrauen gesprochen? Wie konnte er von ihr erwarten, dass sie ihm vertraute, wenn er ihr nicht den gleichen Anstand erwies? »Ich habe meine Frau in den letzten Tagen recht gut kennen gelernt. Oder zumindest glaube ich das. Sie war seit dem Tod ihres Vaters allein auf der Welt, und es wäre übertrieben von ihr zu erwarten, dass sie ihren Charakter so schnell ändert wie ihren Familienstand. Ich muss respektieren, dass sie ein unabhängiger Mensch ist und auch eine Privatsphäre hat. Und dass sie in vielerlei Hinsicht so vorsichtig ist, was Gefühle betrifft, wie ich selbst. Doch ich zweifle nicht daran, dass sie ein ehrenhafter Mensch ist.«
    »Vielleicht, aber sie ist auch eine Frau.« Reggie schüttelte kummervoll den Kopf. »Sie haben eine völlig andere Denkweise, und meiner Erfahrung nach nicht annähernd so vertrauenswürdig wie Männer.«
    »Gwen schon«, entgegnete Marcus mit Bestimmtheit. Er rang darum, sich selbst zu überzeugen.
    »Du nimmst das viel besser auf, als ich befürchtet hatte.«
    »Wirklich?« Marcus lachte kurz auf. »Aber ich fühle mich nicht danach.«
    »Doch, es ist aber so, und ich weiß das zu schätzen.« Reggie leerte sein Glas, trat zum Schreibtisch und füllte es erneut. »Du sollst wissen, ich kam nicht direkt hierher. Ich ritt lange Zeit durch die Gegend und konnte mich nicht entscheiden, ob ich es dir sagen sollte. Du hast ja keine Ahnung, wie schwierig das für mich war.«
    »Ich bitte nochmals

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