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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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um Entschuldigung.« Marcus klang sarkastisch.
    »Angenommen, ich kenne dich, Marcus. Ich wusste, wenn dein Herz einmal beteiligt sein würde, gäbe es für dich keine Kompromisse mehr.« Reggie prostete Marcus zu. »Du warst noch nie verliebt. Die Liebe hat mich immer unvernünftig gemacht, und offen gestanden hatte ich von dir auch ein gewisses Maß an Irrsinn erwartet.«
    »Danke für dein Vertrauen, aber ich war immer stolz darauf, Katastrophen mit großer Beherrschung zu meistern.«
    »Keine Ursache. Aber du standest ja auch noch nie vor einer solchen Katastrophe wie dieser. Wer konnte ahnen, wie es dich treffen würde? Du hättest genauso gut den Boten erschießen können.«
    »Das könnte ich immer noch«, murmelte Marcus.
    »Ich fürchtete, unsere Freundschaft aufs Spiel zu setzen, doch wurde mir schließlich klar, es dir sagen zu müssen. Das bin ich dir schuldig, selbst wenn du mich letztlich dafür hassen würdest.« Reggie musterte ihn. »Was hast du jetzt vor?«
    »So, wie ich meine Situation einschätze, habe ich mehrere Möglichkeiten.« Marcus nippte an seinem Brandy, ihm schwirrten unzählige Dinge im Kopf herum. »Ich könnte tun, was ich bisher immer getan habe, nämlich mich zurückziehen. Der fraglichen Dame gestatten, ihre eigenen Wege zu gehen. Dies ist allerdings nicht irgendeine Dame, sondern meine Ehefrau. Oder ich könnte um sie kämpfen.«
    »Und?«
    »Vielleicht mache ich mir selbst etwas vor, aber ich bin sicher, dass es für all das eine Erklärung gibt. Ich bin auch sicher, dass Gwen Gefühle für mich hat; vielleicht liebt sie mich sogar. Außerdem glaube ich nicht, dass alles, was zwischen uns vorgefallen ist, nur gespielt war.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich könnte mich natürlich auch täuschen.«
    »Aber das glaubst du nicht?«
    »Nein. Zumindest hoffe ich es nicht. Ich bezweifle, dass sie eine gute Schauspielerin ist.« Marcus drehte sich um und ging im Raum auf und ab. Er versuchte, die Gedanken in seinem Kopf zu ordnen. »In der Vergangenheit habe ich mich nie ganz auf eine Frau eingelassen, zu Recht, wie sich herausstellte. Daher war es für mich nie besonders schwierig, mich ehrenvoll zu verhalten und dem anderen Mann den Platz zu räumen. Dieses Mal allerdings habe ich mein Herz verloren, und das ausgerechnet an meine eigene Frau. Ich werde sie nicht aufgeben.« Er blieb stehen und sah Reggie an. »Sie ist mein Leben.«
    »Dann ...« Reggie zog das Wort in die Länge. »Dann willst du um sie kämpfen?«
    »Ich kann nicht ohne sie leben«, beteuerte Marcus. Er wusste, dass das die Wahrheit war.
    Er spürte die Entschlossenheit in sich. Er würde sie nicht aufgeben. Er war sich sicher, dass sie ihn nicht betrogen hatte, aber selbst wenn er sich täuschen sollte, würde er noch einmal von vorne beginnen. Sie würden zusammen noch einmal von vorne beginnen. Er würde ihr den Hof machen und sie umgarnen und sie verführen, immer und immer wieder. Er würde alles tun, um die Frau, die er liebte in seinem Leben, in seinem Bett und bis ans Ende seiner Tage an seiner Seite zu behalten.
    »Ich dachte nicht, dass ich dich das einmal aussprechen hören würde. Ich bin sehr beeindruckt.«
    »Danke.« Marcus ging zum Schreibtisch, stellte das Glas ab und ging zur Tür.
    »Wohin gehst du?«
    »Zum Witwenhaus. Ich werde dieser Sache auf den Grund gehen. Ich glaube immer noch, dass es eine einfache Erklärung dafür gibt, oder zumindest eine andere Erklärung, als sie dir vorschwebt. Aber trotzdem ist Gwen in etwas verwickelt, und ich will wissen, was es ist.«
    »So viel zu deinem Respekt vor ihrer Unabhängigkeit und ihrer Privatsphäre.«
    Marcus schnaubte. »Das hast du geglaubt?«
    »Es klang so gut«, murmelte Reggie. »Warte auf mich.«
    Marcus blickte über die Schulter zurück. »Du kommst also mit?«
    »Das will ich auf keinen Fall verpassen.« Reggie grinste, und Marcus bemerkte, dass sein Freund wieder zu seinem alten Selbst gefunden hatte. »Marcus?«
    »Ja?«
    Reggie holte tief Luft. »Ich hoffe, ich habe Unrecht.«
    »Ich zweifle nicht daran.« Marcus klang zuversichtlicher, als er wirklich war. »Außerdem«, nun grinste er, »hattest du schon häufig Unrecht, und das wird auch noch oft der Fall sein.«
    Marcus betete, dass es auch diesmal so war.
    »Das ist sein Pferd«, flüsterte Reggie.
    »Dann ist er also noch hier.« Marcus betrachtete die Szenerie nachdenklich.
    Neben dem Haus stand eine Kutsche. Das Haus hatte keine eigenen Stallungen, dennoch waren keine Pferde

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