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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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an?«
    »Aber immer«, nickte ich.
    Ich dachte: Von wegen, die will nicht kuppeln. Und ich dachte: Erst lächeln, dann lügen. Aber das gefiel mir nicht, nicht jetzt. Es gefiel mir noch viel weniger, dass ich das reflexartig dachte. Wie der berühmte Pawlowsche Hund. Im Übrigen – und das erschien mir sehr wahrscheinlich – war ich ohnehin impotent und an weiblichen Reizen nicht im Geringsten interessiert.
    »Da ist noch etwas«, sagte ich. »Horst Walbuschs Bruder Timo. Er war hinter jungen Leuten her, die Crystal genommen haben. Und er wurde fündig. Wir haben ihn noch nicht gefragt, was er alles herausgefunden hat. Schließlich geht es um Dealer, kleine oder große. Und genau die waren Horst Walbuschs Welt.« Ich wandte mich an Kischkewitz. »Du kannst einen Drogenspezialisten auf ihn ansetzen, wenn möglich. Vielleicht erfahren wir etwas, das wichtig ist.«
    »Ja, gut«, nickte er. »Aber ich habe keine Leute, verdammt noch mal.«
    »Ich biete dir an, das zu übernehmen. Ich kann mit ihm reden«, sagte ich.
    »Dann ist da noch etwas«, bemerkte Emma. »Die Sarah Bitter in Hillesheim. Älteste und längste Freundin der toten Gaby Schirmer. Und ich mache darauf aufmerksam, dass wir noch einmal an die Eltern der Beamtin herangehen müssen. Bei genauem Hinsehen wissen wir erstaunlich wenig über Gaby Schirmers Leben. Sie war zweiunddreißig Jahre alt, als sie starb. Ich kenne keinen einzigen Freund, schon gar keinen Liebhaber, ich weiß einfach nichts von der.«
    »Wir haben drei Liebhaber ausgegraben«, sagte Kischkewitz seufzend. »Aber was die erzählen, ist mehr als dürftig. Es ist eine richtige provinzielle Gemengelage. Ich habe schon gedacht, ob sie nicht irgendwo ein zweites, heimliches Leben aufbaute, von dem kein Mensch weiß. Und ihre Eltern sind mehr als zurückhaltend.«
    »Was ist eigentlich mit dem Gerücht, dass beide Beamten in den Dienst bei der Kripo wollten?«, fragte ich.
    »Das stimmt anhand der Akten«, gab Tessa Brokmann Auskunft. »Sie haben beide den Antrag gestellt. Beide Anträge liegen seit mehr als einem Jahr vor. Ihre Chancen standen gut.«
    Irgendwann, als es schon auf Mitternacht zuging, verabschiedeten wir uns, während Kischkewitz und Rodenstock immer noch am Tisch saßen und Möglichkeiten der Untersuchungen und Nachforschungen erörterten. Sie würden wahrscheinlich bis zum Frühstück Problemlagen betrachten und zu keinem Resultat kommen. Wenn ein Fall feststeckte, und keine Lösungen zu sehen waren, entstand das blanke Elend.
    Wir rollten auf meinen Hof, stiegen aus, gingen in das Haus, und ich erinnerte mich an meinen Kater, den ich im bewusstlosen Zustand verlassen hatte. Er lag nicht mehr neben meinem Sessel auf der warmen Decke. Stattdessen hatte er sich dort übergeben, wahrscheinlich eine Folge der Betäubungsspritze. Also brachte ich die Decke auf die Terrasse und rief nach ihm.
    »Hast du einen ordinären Schnaps?«, fragte sie.
    »Ich habe eine Nelches Birne«, sagte ich. »Aber die ist nicht ordinär. Sie steht im Kühlschrank.«
    Satchmo kam nicht, vielleicht lauerte er irgendwo und wartete auf eine Maus.
    Sie saß auf dem Sofa und trank den Schnaps. »Macht es dir nichts aus, wenn die anderen trinken?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Und im Sommer, wenn man im Biergarten sitzt?«
    »Dann bin ich schon mal neidisch.«
    »Und wenn es dir schlecht geht, und die ganze Welt ist elend, und du könntest das mithilfe eines Kognaks etwas verbessern?«
    »Das klingt sehr einleuchtend, aber nicht überzeugend.« Ich dachte leicht angewidert: Mädchen, du bist dabei, dir selbst ins Knie zu schießen.
    »Und wenn du unten an der Mosel auf einer Terrasse sitzt, wenn die Sonne scheint, und alle Welt um dich her einen Wein trinkt?«
    »Dann sage ich Prost, bestelle einen Kaffee und eine Buttercremetorte, oder irgendetwas anderes Schreckliches. Was versuchst du denn herauszufinden?«
    »Ob ich dich bedauern soll.« Sie grinste und trank wieder ihren Edelbrand.
    »Mir geht es gut damit. Das Einzige, was mich daran stört, ist die alkoholgeschwängerte Atmosphäre auf jeder Fete, weil die Leute über Scherze lachen, die ich nicht mal als solche begreife. Es stört mich auch, dass ich sehr schnell verstehe, wer mit dem Stoff ein echtes Problem hat, und vor allem: dann zu schweigen.«
    »Ist das so? Riechen Alkis die anderen Alkis?«
    »Es ist wie bei den Schwulen oder Lesben«, sagte ich. »Der Stallgeruch ist entscheidend.«
    »Ist es dann so, dass du demütig schweigst?«
    »Demut

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