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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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haben. Jedenfalls das erste Mal.«
    »Und die anderen Male?«, fragte P-2.
    »Da war sie hier, oder wir blieben im Auto irgendwo. Je nachdem.«
    »Gut. Der Mann hat natürlich davon erfahren?«, sagte ich.
    »Hat er nicht. Hat er gar nicht.« Er war empört. »Ich hab den Mund gehalten, auf mich kann man sich verlassen.«
    »Aber du hast die Frau gefragt, was das mit der Halle ist, was das bedeutet, was diese Halle ist, nicht wahr?«, sagte ich so sanft, wie es möglich war.
    »Ja, stimmt.«
    »Und, was hat die Frau gesagt?«, fragte P-2.
    »Erst hat sie gesagt, dass mich das nichts angeht, aber später hat sie gesagt, dass sie vielleicht einen Job für mich hat. Also, einen besser bezahlten Job, als die Arbeit auf dem Hof. Sie hat gesagt, ich könnte vielleicht Hallenmeister werden.«
    »Hallenmeister?«, schnaufte P-2. »Was ist das denn?«
    »Dass ich nachts die Kunden bediene«, sagte er mit einem schmalen Lächeln.
    Ich musste grinsen. »Und du hast der Frau auch gesagt, dass du die Liste mit den Autokennzeichen hast, nicht wahr?«
    »Ja, anfangs schon. Sie sagte, das mit der Liste wäre doch blöde und würde nur schaden. Ich soll es vergessen, sagte sie.«
    »Und dann hat sie dir die Liste abgekauft«, sagte ich. »Was hat sie gezahlt?«
    Er hielt den Kopf gesenkt, als würde er verprügelt.
    »Zweifünf«, sagte er. »Sie sagte, das wäre ein Freundschaftspreis, und ich soll damit aufhören.«
    »Und was ist das hier für eine Liste?«, fragte P-2.
    »Das ist eine neue«, murmelte er. »Also, eine von diesem Monat.«
    »Kann ich die hier mitnehmen?«, fragte P-2. »Ja, klar.«
    »Sind die Treffen denn seltener geworden in der letzten Zeit?«, fragte ich.
    »Etwas seltener schon. Sie hat gesagt, ihr Mann hätte was gemerkt. Aber ich soll mir keine Sorgen machen. Das sagte sie so.«
    »Aber stattdessen hat er dich gefeuert«, sagte ich freundlich.
    »Genau«, nickte Jobst. »Er hat gesagt, ich arbeite nicht, ich bin nicht fleißig, ich mach mir nichts aus Arbeit. Obwohl: Das stimmt nicht, ich habe gearbeitet wie ein Pferd. Die ganze Zeit.«
    »Und was hat seine Frau gesagt?«, fragte ich. »Also, er hat dich gefeuert, und du bist zu seiner Frau gegangen. Und was hat die gesagt?« Ich lächelte ihn an.
    Er war ein Trauerkloß, was immer er auch angerichtet haben mochte. Er war ein trauriger Mensch, er war einer, der immer verlieren würde, Liebe hin oder her.
    »Sie hat gesagt, ich soll mich vom Acker machen und keinen Streit anfangen. Sie würde das später irgendwie lösen.«
    »Aber sie hat es nicht gelöst. Und sie ist dann hierher gekommen, nicht wahr? Oder ihr habt euch irgendwo getroffen.«
    »Ja, das war ein paar Mal so.«
    »Und du kriegst jetzt Hartz IV?«, fragte ich.
    »Ja«, nickte er. Dann griff er nach seinem Tabak, um sich eine Zigarette zu drehen.
    Ich holte eine alte Spitfire von Lorenzo aus der Tasche und begann sie zu stopfen.
    »Gut, Junge, bis jetzt warst du ja einigermaßen ehrlich. Aber jetzt musst du uns auch sagen, wie viel dir die Frau im Monat zahlt.«
    P-2 drehte ganz schnell den Kopf weg, Jobst Leuer starrte mich an und machte wieder: »Jaah.«
    Ich zündete meine Pfeife an und sagte: »Sie gibt dir das Geld schwarz, nicht wahr? Und du brauchst keine Quittung unterschreiben, oder? Und sie sagt immer noch, sie hat eines Tages einen Job für dich, nicht wahr? In der Halle. Und jedes Mal ist sie ausgehungert und will mit dir schlafen, ganz schnell, egal wo, oder? Also, Jobst Leuer, nun mach uns hier nicht die Minna. Wie viel?«
    »Also, sechshundert cash«, sagte er leise. »Kann auch mal achthundert sein, je nachdem wie viel sie abzweigen kann.«
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann fragte P-2: »Und, was machen wir jetzt mit dir?«
    Zum ersten Mal erlaubte er sich ein zaghaftes Grinsen, zum ersten Mal blieb er ein wenig der Sieger, zum ersten Mal hatte er wohl das Gefühl, seine Sache gut gemacht zu haben. »Was wollt ihr denn mit mir machen?«, fragte er verblüfft. »Das ist doch nix Illegales, oder?«
    »Ist es garantiert nicht!«, versicherte ich ihm. »Ich nehme an, ihr zwei seid erwachsen.«
    »Ich überlege mir etwas«, sagte P-2. »Bis dahin räumst du hier auf, sprichst mit keinem Menschen und kommst auf keinen Fall nachts auf den Hof. Die Kennzeichenliste hier nehme ich mit. Hast du ein Handy? Dann schreib mir die Nummer auf. Und wenn ich höre, dass du darüber sprichst - egal zu wem -, dann ziehe ich dich aus dem Verkehr. Ist das auch klar?« Dann überlegte er zwei

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