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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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sicher, unser Informant irrt nicht. Und wir sind nicht daran interessiert, die privaten Verbindungen des Christian Schaad in Ihre Firma zu untersuchen, sondern um abzuklären, was er bei Ihnen wollte. Immerhin starb er auf eine äußerst rätselhafte Weise.«
    »Ich denke, es ist abgeklärt, dass er bei einem unglücklichen Sturz im Tagebau Walsdorf zu Tode kam!«, polterte er schroff. »Zumindest haben die zuständigen Behörden den Medien das mitgeteilt. Wenn Sie als Journalisten der Paranoia, die Ihrem Beruf typisch zu sein scheint, erliegen wollen, dann bitte sehr. Aber ohne uns! Wir machen die irre Suche nach dunklen, finsteren Geheimnissen nicht mit. Ich wiederhole: Nach meinen Erkundigungen in unserem Betrieb hat ein solcher Besuch nicht stattgefunden. Wer immer das behauptet, hat gelogen, wollte sich vielleicht nur wichtig machen. Können Sie mir denn sagen, wer Ihnen von diesem angeblichen Besuch bei uns berichtet hat?«
    »Wir geben Informanten niemals preis«, erklärte Emma strahlend. »Und wir fragen natürlich auch weiter. Und wir werden selbstverständlich Frauen und Männer befragen, die bei Ihnen arbeiten, wenn es recht ist.«
    »Das verbitte ich mir! Sie stören den Arbeitsfrieden. Das kommt gar nicht infrage, das untersage ich hiermit deutlich.« Sein Gesicht war jetzt etwas besser durchblutet, er wirkte lebendiger.
    »Das können Sie nicht unterbinden«, sagte Emma kühl. »Wir leben in einer Demokratie, und die freie Meinungsäußerung ist im Grundgesetz garantiert. Die Medien haben die Aufgabe, zu berichten. Wir kommen ja nicht auf Ihr Firmengelände, wir stehen nur einfach davor.«
    »Wir nehmen Ihre Aussage erst einmal als gegeben an«, murmelte ich, um ihn zu beruhigen »Was passierte bei dem alten Seeth? Er brach zusammen, als Sie gerade sein Haus in Strohn verließen. Über was ist gesprochen worden?«
    Er blies die Backen auf, er atmete ganz langsam aus. Er war jetzt eindeutig hoch erregt und endgültig beleidigt. Er griff noch einmal in seine Weste, holte die silberne Dose hervor und warf zwei weitere Süßtabletten in seinen Kaffee, von dem er noch keinen einzigen Schluck getrunken hatte.
    »Sie unterschieben mir also, ich hätte den alten Herrn mit irgendetwas aufgeregt, sodass er zusammenbrach? Denken Sie so? Das ist hanebüchen, das ist beleidigend.«
    »Nein, nein, nein, Herr Werendonk. Das ist einfach eine Frage, die wir beantwortet haben wollen, falls Sie dazu bereit sind. Sie können genauso gut eine Antwort verweigern, das ist Ihr gutes Recht.«
    Er brauchte ein paar Sekunden, um sich auf die normale Betriebstemperatur herunterzufahren. Dann presste er hervor: »Das ist einfach zu beantworten. Wir brauchen Lava, wir wollen unseren Firmensitz in Daun neu gestalten. Sowohl was die gesamte Außenanlage, aber auch Einzelheiten der Gebäudeisolierung betrifft. Die Wege und Fahrspuren zu den Parkplätzen der Angestellten sollen neu gestaltet werden. Wir brauchen Hunderte Tonnen Lava, wenn nicht noch mehr. Deshalb war ich bei Seeth. Fragen Sie ihn doch selbst, er wird es bestätigen.«
    »Das machen wir«, nickte ich. »Also, über etwas anderes als die Lieferung von Lava haben Sie nicht gesprochen?«
    »Nein. Haben wir nicht. Im Übrigen soll der alte Herr ja auch ziemlich krank sein, wie ich gehört habe. Geistig völlig fit, aber körperlich schon sehr eingeschränkt. Die Geschichte mit seinem Sohn hat ihn wohl tief getroffen. Davon hat er sich nicht mehr erholt.«
    »Was war denn mit seinem Sohn?«, fragte Emma.
    »Ach, das wissen Sie nicht? Der hatte einen Blutkrebs und starb binnen sechs Monaten. Vor drei Jahren, glaube ich. Er war gerade mal fünfzig.«
    »Das wussten wir nicht«, bestätigte ich.
    »Sie sollten sich informieren, bevor Sie ins Blaue hinein Verdächtigungen aussprechen«, bemerkte er trocken und sehr von oben herab. Plötzlich war er mit geradezu affenartiger Geschwindigkeit wieder der gute Kerl, der alles mitmachte.
    »Sagen Sie mal: Kennen Sie einen Menschen, der einen weißen Jeeptyp fährt? Mit der Regionalkennung BM?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte er kopfschüttelnd. »Darauf achte ich nun wirklich nicht, und von meinen Freunden oder Bekannten weiß ich das auch nicht. Nein.«
    »Norbert Bleckmann fuhr in Hillesheim auf eine Wiese und starb«, sagte ich. »Haben Sie irgendeine Ahnung, was er dort wollte?«
    Er nickte bedächtig. »Klar, das haben wir uns auch gefragt. Was suchte er dort? Aber vielleicht gibt es eine einfache Antwort. Er war ja ein Ruheloser,

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