Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
Vom Netzwerk:
Sturmhaube und ging schnurstracks zur Haustür. Es schellte.
    Ich ging in den Hur, öffnete ihm und wunderte mich gleichzeitig, dass die Maschine weiterlief. »Sind Sie Siggi Baumeister?«, fragte die Sturmhaube. »Ja, klar«, nickte ich.
    Dann schlug er zu und erwischte mich am Kopf. Ich prallte gegen den Heizungskörper. Er gab mir einen weiteren Schlag ins Gesicht, als ich nach vorn knickte.
    Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich versuchte, irgendetwas zu sagen, Das klappte aber nicht, ich hörte meine Stimme nicht. Ich lag auf den Knien vor ihm, und er trat zu, traf mich an der linken Schulter. Er sagte kein Wort, er drehte ab, verschwand durch die Tür, die Maschine heulte auf und entfernte sich. In meiner Erinnerung verschwand sie nicht einmal sonderlich schnell.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals in meinem Leben bei einer körperlichen Auseinandersetzung gesiegt zu haben, ich bin einfach kein Prügeltyp. Also lag ich da auf meinen Keramikfliesen und blutete heftig aus der Nase, kämpfte vergeblich gegen den aufkommenden Kopfschmerz und fragte mich, wer diese Männer geschickt haben könnte.
    Ich wollte aufstehen, was mir nicht gelang. Ich war so wackelig auf den Beinen, dass ich nicht stehen konnte, weil meine kleine Welt sich drehte und hin und her schwankte wie eine Nussschale auf einem stark bewegten Meer.
    Irgendwann erwischte ich die obere Kante des Heizkörpers und zog mich hoch. Dann stand ich, musste mich aber wieder in die Knie sinken lassen, weil ich nicht stehen konnte.
    Ich kroch also einfach auf allen Vieren vorwärts, was ziemlich mühselig war. So ganz genau weiß ich nicht, wie lange ich zu meinem Sofa brauchte. Für mich waren es Ewigkeiten, aber dann wurde es besser, und ich konnte mein Mobiltelefon in die Hand nehmen und Emma anrufen.
    »Die Männer von gerade, die Motoradfahrer, sie haben mich verprügelt«, nuschelte ich.
    Emma, präzise und schnell, fragte das Richtige in der richtigen Reihenfolge: »Schlimm?«
    »Das weiß ich nicht«, presste ich hervor.
    »Bist du noch zu Hause?«
    »Ja, sie waren nur kurz hier, haben mich verprügelt und sind wieder abgerauscht.«
    »Ich komme.«
    »Das wäre vielleicht gut.«
    Wenn ich die Augen schloss, war es besser, auch mein Atem beruhigte sich langsam. Es war nur unpraktisch, dass eines der kleinen Kissen genau unter meinem Hintern lag. Aber ich schaffte es nicht, das Ding loszuwerden. Die Nase blutete immer noch und versaute das Sofa, meinen Pullover, meine Hände. Alles war klebrig.
    Dann war Emma da, und Nina setzte sich in einen Sessel mir gegenüber, hatte große, kugelrunde Augen und sagte immer wieder: »Das gibt es doch nicht!«
    Emma kam mit einer Schüssel lauwarmem Wasser und wischte mir das Gesicht ab.
    »Glaubst du, du musst ins Krankenhaus?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Es geht ja schon besser.«
    »Du hast sie nicht erkannt, auch kein Nummernschild?«
    »Nichts.«
    »Aber du solltest vielleicht Anzeige erstatten?«
    »Das könnte helfen, um die Sache festzuschreiben.«
    »Dann machen wir das. Aber später. Oder soll ich die Bullen hierher rufen?«
    »Das ist eine gute Idee. Aber wir sollten keine Namen nennen. Nicht Werendonk, nicht Seeth, nicht Jaax, überhaupt keinen Namen. Das würde sie nur noch mehr aufscheuchen.«
    »Das gibt es doch nicht!«, sagte Nina wieder in hellem Erstaunen.
    »Wieso nennst du Seeth? Ich denke, der ist ein alter Mann?«, fragte Emma.
    »Stimmt«, sagte ich. »Aber sie werden fragen, was ich gegenwärtig recherchiere. Was sagen wir da?«
    »Wir nennen den Fall der alten Frau im Wohnwagen und den Fall Christian Schaad. Wir sind jemandem auf die Füße getreten, so viel ist klar. Aber wir haben keine Ahnung, wer das sein könnte.«
    »Dann machen wir das so. Ruf sie an.«
     
    Die Beamten kamen nach einer halben Stunde und gaben sich viel Mühe bei der Aufnahme der kargen Tatsachen. Sie rieten mir dringend, ein Krankenhaus aufzusuchen und eine gründliche Untersuchung vornehmen zu lassen. Wir nannten den Fall der alten Frau im Wohnwagen und den Fall des Geologen. Sie zeigten deutlich die Abneigung der Profis, sie sagten, der Fall des Geologen sei doch gar kein Fall. Als sie fragten, ob ich irgendwelche Gegner hätte, die zu Gewalt greifen könnten, verneinte ich. Es dauerte eine Stunde, und es war quälend lang, weil ich Kopfschmerzen hatte, und die Aspirin nicht sonderlich wirkten.
    Wie immer war Emma sehr resolut, ließ mir ein Bad ein, verschwand für ein paar Minuten nach Heyroth,

Weitere Kostenlose Bücher