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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Hand der Asphalt und ging in einen Wirtschaftsweg über. Nur landwirtschaftliche Maschinen hieß es auf einem kleinen, weißen Schild in schwarzer Schrift.
    Dann erschienen in etwa dreihundert Metern Entfernung die Lichter eines Pkw und näherten sich schnell.
    Ich rannte durch den Hohlweg so schnell ich konnte und schob mich in den Schatten des zweiten Wirtschaftsgebäudes.
    Unmittelbar neben mir begann es leise und dumpf zu dröhnen, und das Riesentor schob sich komplett zur Seite, gleichzeitig ging innen das Licht an. Es war ein ungemein grelles Licht, das sicher ausgereicht hätte, einen Sportplatz zu beleuchten. In diesem Moment öffnete sich auch das Tor der Gegenseite.
    Ich riskierte einen schnellen Blick um die Ecke in die Halle. Sie war riesig, sie war zementiert und vollkommen glatt. Rechts und links je drei Galerien vom Boden bis zur Decke, aufgefüllt mir irgendwelchen großen, weißen Kartons auf Paletten.
    Es gab auf der großen Fläche einen massiven, grellgelb lackierten Gabelstapler mit zwei senkrecht hochsteigenden Schienen zum Be- und Entladen für große Höhen.
    Dann sah ich am anderen Ende der Halle Sebastian Jaax in das Licht treten.
    Ich drückte mich in den Schatten, weil der Pkw kam, gar nicht erst im Hohlweg anbremste, sondern gleich stracks an mir vorbei in die Halle rauschte. Es war ein dunkelgrüner Peugeot 608. Er hatte ein Kölner Kennzeichen, aber Einzelheiten wie Buchstaben und Nummern konnte ich nicht erkennen, der Wagen huschte zu schnell vorbei.
    Das Tor hinter ihm glitt nahezu geräuschlos zu und rastete mit einem Seufzer ein.
    Was war das?
    Ich wurde ein wenig mutiger, weil Müller absolut keine Bedrohung war. Ich ging auf die andere, wohnhausnahe Seite der Halle. Auch dieses Tor war zu. Einmal glaubte ich, einen Motor zu hören, war mir aber nicht sicher. Menschliche Stimmen hörte ich nicht, die Nacht war totenstill.
    Nach ungefähr einer halben Stunde, glitten beide Tore auf, der Peugeot fuhr auf meiner Seite aus der Halle, drehte auf dem Hof einen großen Kreis und fuhr sehr schnell davon.
    Ich konnte die Nummer nicht erkennen.
    Sebastian Jaax ging auf das Wohnhaus zu, ich erkannte in seiner rechten Hand so etwas wie eine lange Fernbedienung. Die Tore glitten zu, das Licht erlosch, alles lag in tiefem Frieden, so, als sei nie etwas geschehen.
    Es war 1.45 Uhr.
    Ich konnte lautlos verschwinden, konnte die beunruhigende Szenerie hinter mir lassen, wollte aber auch sichergehen, dass ich nichts übersehen hatte. Also nahm ich erneut den schmalen Fußweg an der Halle entlang und ging in den Hohlweg hinein. Ich wollte exakt wissen, wie lang der Weg bis zur B 421 war.
    Ich hatte den Hohlweg noch nicht passiert, als rechts neben mir zwischen den Büschen etwas knackte. Es war ein lautes Geräusch, es klang auf keinen Fall wie Müller.
    Ich drehte mich also schnell nach rechts, ich wollte etwas sagen, kam aber nicht soweit. Wer immer das war, er war blitzschnell sehr eng an mir dran, schlug mir etwas scharf auf den Schädel, rannte an mir vorbei und lief die schmale Straße entlang, die ich hatte gehen wollen.
    Es dröhnte in meinen Ohren, ich hatte das würgende Gefühl, ich müsse mich übergeben, ich ging in die Knie, fühlte meine Beine nicht mehr, fand mich in einer kriechenden Haltung wieder, schmeckte irgendetwas wie Erde zwischen meinen Zähnen, stützte mich mit flachen Händen ab, und merkte wie scharfe Steinchen in meine Handflächen schnitten.
    Ich fand mich durchaus bestätigt: Welcher vernünftige Mensch beobachtet einen Bauernhof mitten in der Eifel mitten in der Nacht?
    Ich musste mich dann tatsächlich übergeben, und das ekelhafte Würgen tat sehr weh.
    Ich dachte in einem Zustand übermütiger, kindischer Erheiterung an einen niemals erschienenen Titel der BILD, der gelautet hatte: Frau zog Mann Scheitel mit Beil, und ich konnte nicht umhin leicht zu grinsen, stellte mir vor, was Rodenstock zu dieser unmöglichen Exkursion sagen würde, fühlte auf meinem Schädel zwischen den Resthaaren Feuchtes und sinnierte darüber, weshalb ich denn nicht nach Schließung der Halle sofort zu meinem Auto gegangen war.
    Den Weg über die Rotsandsteinbrocken hinauf auf die Wiese konnte ich nicht nehmen - zu unsicher wegen massiver körperlicher Schwierigkeiten. Es blieb nur der Weg über den schmalen Feldweg und dann nach rechts die Wiese hoch zu meinem Auto. Bis ich das geschafft hatte, vergingen ein paar Ewigkeiten. Der Kopfschmerz war ekelhaft scharf, und manchmal schienen

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