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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Geräte, die gebraucht wurden. Und Zugmaschinen aller Größen. Hinter dem zweiten Wirtschaftsgebäude war nur ein schmaler, fußwegbreiter Streifen, dahinter eine steil ansteigende Böschung mit einem Besatz aus Erlen, kleinen Birken und Haselnuss.
    Der Hof lag in einem kleinen, nahezu perfekten Kessel.
    Ich ging vorsichtig an das Wohnhaus heran. Der Bauer Jaax telefonierte noch immer, tigerte hin und her.
    Ich wollte wissen, was hinter dem Wohnhaus war, also ging ich an der Haustür vorbei und kam in einen Garten, der sehr gepflegt war und anscheinend gut vorbereitet auf den Frühling. Aber da Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, querte ich den Garten, und er endete an einem kleinen Gehölzstreifen, der nur etwa dreißig Meter tief war. Dann folgte eine Wiese, die an die Bundesstraße 421 nach Jünkerath und Stadtkyll grenzen musste. Ein idealer Fluchtweg, falls ich flüchten musste, und falls ich die Steinblockmauer nicht mehr erreichen konnte, um an mein Auto zu kommen.
    Dann war da plötzlich das Tier, das sehr hoch winselte und mir dauernd an die Beine stieß. Es war ein großes Tier, reichte mir bis zu den Knien und war in einer dauernden hektischen Bewegung. Es mochte durchaus ein sibirischer Tiger sein, aber ich musste wenigstens wissen, um was es sich handelte. Also bückte ich mich und griff beherzt zu. Es hatte ein glattes, kurzes Fell, es hatte einen sehr prallen Bauch, und es war überaus friedlich und schien sich über meine Anwesenheit zu freuen. Es fuhr mir mit einer nassen Zunge durch das Gesicht, es hatte einen massiven, üblen Mundgeruch. Es war, einfach formuliert, ein uralter, verfetteter Köter, der gestreichelt werden wollte.
    Also streichelte ich ihn und erholte mich etwas von meinem sehr hochgeschnellten Blutdruck.
    Dann schrie jemand laut: »Müller!«
    Das Tier reagierte kaum, fühlte sich aber angesprochen. Es verharrte einige Sekunden und horchte in die Nacht. »Müller! Verdammt noch mal!«
    »Herrchen ruft!«, flüsterte ich.
    Müller machte sich widerstrebend auf die Socken und verschwand durch den Garten. Aus Hundesicht betrachtet, waren die Jaaxens erstaunlich langweilig.
    Die Haustür klackte zu.
    Ich ging vorsichtig durch den Garten zum Hof zurück und hielt mich links. Ich kam an dem offenen Schuppen vorbei, der sehr groß war und alles Mögliche beherbergte. Das ging von drei schweren, auf Ballonreifen ruhenden Anhängern, bis zu einem gut zweieinhalb Meter hohen Güllewagen. Von einem motorisierten Rasenmäher mit Treckersitz, über einen Heuwender, einen neuen Ford Ka, bis zu einem Range Rover mit der Ausstattung für bessere Herrschaften.
    An diesem Punkt wurde ich misstrauisch. Ich habe nichts gegen Eifelbauern, die dieses Auto fahren, es sei ihnen gegönnt. Aber es passte nicht zur Kleinfamilie Jaax, es passte überhaupt nicht, und es hatte den Wert eines kleinen Einfamilienhauses. Wurde das etwa auch mit ererbtem Waldbesitz erklärt?
    Ich kann nicht sagen, dass ich bis dahin nervös war, denn bis dahin verlief meine Exkursion geradezu gespenstisch harmlos. Jetzt war mir plötzlich mulmig zumute.
    Wieso ein solches Auto?
    Das Licht in der Küche wurde nicht gelöscht, stattdessen telefonierte der Hausherr wieder, lief diesmal nicht hin und her, sondern saß gemütlich am Küchentisch, vor sich eine Hasche Bier.
    Es war dreißig Minuten nach Mitternacht.
    Jetzt das zweite Wirtschaftgebäude, in dem ich Riesenmengen an Futter vermutete, weitere Maschinen, weiteres Gerät, Heu und Stroh und die Futterzusätze, sowie all das an Gerätschaft, was zurzeit auf den Weiden und im Haus nicht gebraucht wurde. Beide Stirnseiten waren mit einem großen, auf Schienen rollenden Tor verschlossen. Diese riesigen Tore waren mattschwarz lackiert. Sie waren nicht aus Holz, sie waren makellos, sie waren aus Metall, Aluminium wahrscheinlich. Der Bauer Jaax war ein wohlhabender Mann. In jedem Tor eine normale, eingefügte Tür. Beide Türen waren mit einem Sicherheitsschloss oberhalb der Klinke versehen und ließen sich nicht öffnen.
    Das war seltsam für einen Bauernhof.
    Aber vielleicht enthielt das Gebäude irgendetwas, was zu stehlen sich lohnte. Damit wären die Sicherheitsschlösser erklärt.
    Ich ging langsam hinter dem Gebäude an dem kleinen Steilhang entlang. Ich wollte den kleinen Hohlweg sondieren, der auf die Anlage führte. Er war vielleicht zweihundert Meter lang, geschottert und gute zwanzig Meter breit.
    Da, wo er auf eine kleine, asphaltierte Straße traf, endete rechter

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