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Eifel-Gold

Eifel-Gold

Titel: Eifel-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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die drin waren, auch ...«
    »Ich bin nicht dort vorbeigekommen«, sagte er, und plötzlich war das Lachen in seinen Augen erloschen. »Ich war oben auf dem Hügel oberhalb vom Eichengrund. Ich habe da drei Eichenstämme gekauft, die habe ich rausgezogen. Plötzlich denke ich: Das darf nicht wahr sein. Da sah ich sie. Sie strampelten wie verrückt. Ich hatte das Glas im Trecker, ich konnte sie genau sehen. Ich rauf auf die Maschine und Gas gegeben und ab. Und dann bin ich im Dorf in die Zelle und habe dich angerufen. Was war los?«
    »Du hast sie also gesehen, wie sie an den Bäumen zappelten?«
    »Richtig. Wirklich zwölf Millionen?«
    »Wirklich.«
    Er hielt den Kopf schräg: »Wieso ist mir das nicht eingefallen?«
    »Stimmt es, daß jeder von diesem Transport am Samstag wußte?«
    »Jeder weiß ich nicht. Ist denen was passiert?«
    »Nicht mal eine Schramme, das war perfekt, das war geradezu verrückt perfekt. Kennst du jemanden, der so was kann?«
    »Bin ich AI Capone?« Er lächelte. »Nein, ich kenne keinen.«
    »Hast du zufällig auf die Uhr gesehen?«
    »Nicht zufällig. Es war genau dreiundzwanzig Minuten nach elf. Auf die Sekunde genau«, erklärte er.
    »Wenn sie um zehn nach elf den Punkt erreichten, hatten die Täter also ganze dreizehn Minuten. Hast du außer den Säcken an den Bäumen irgend etwas anderes gesehen?«
    »Nichts. Kein Mensch, kein Auto, keine Maschine, keinen Trecker, nichts. In dreizehn Minuten kannst du so einen Transporter so verstecken, daß kein Mensch ihn findet.«
    »Jupp meinte das auch«, murmelte ich. »Wie würdest du so etwas anstellen?«
    Ein Zitronenfalter tanzte vor Krümels Nase, sie schlug nach ihm, traf nicht, und ich bildete mir ein, der Falter kicherte.
    »Wie groß ist so ein Transporter?«
    »Na ja, zwei Meter dreißig breit, ungefähr fünf Meter lang, vielleicht sechs, rund zwei Meter hoch.«
    Alfred überlegte eine Weile und sagte dann: »Wenn du Zeit hast, zeige ich es dir eben. Wann geht der Rummel los?«
    »Ich schätze mal gegen vier bis fünf Uhr heute nachmittag. Also gut, wohin?«
    »Komm mit.«
    Wir kletterten auf seinen 100-PS Case, und er fuhr zum Sportplatz hoch, durch die Windbrüche, dann auf den breiten Forstweg für die Holztransporte.
    »Da oben von der Kuppe aus kannst du sehen, wo sie die Männer angebunden haben«, schrie er. »Ich würde den Transporter hier rausfahren. Ich zeige es dir.« Er bog sehr hart und ohne das Gas wegzunehmen in einen steil ansteigenden Weg ein, der vollkommen überwuchert war. Der Anstieg war ungefähr dreihundert Meter lang, dann flachte das Gelände ab. Er fuhr nach rechts zwischen die Tannen und stellte die Maschine ab.
    »Ich würde die Karre hierherfahren, dann da vorne in den Graben. Siehst du, wo das Wasser steht? Da hinein. Dann müßte noch etwa ein halber Meter in der Höhe abgedeckt werden. Ich würde also vom Holzverladeplatz den Caterpillar holen und Baumstämme draufschieben. Und zwar so, daß die Stämme quer zum Fahrzeug liegen, also parallel zu den Achsen. Zehn Stämme, und du siehst nichts mehr ... Du könntest aber auch folgendes machen: Du nimmst den Komatsu mit der Ramme und schiebst den ganzen Erdwall quer über den Transporter. Ich wette mit dir: Ich schaffe das in zehn Minuten.«
    »Ja, aber du hinterläßt frische Spuren.«
    »Kein Problem«, erwiderte er sehr ernsthaft. »Ich hebe da vorn die Krüppeltannen mitsamt den Erdballen raus und pflanze sie drauf. Von mir aus eine Stunde. Der Überfall ist jetzt rund zweieinhalb Stunden her. Du hättest also mindestens eine Stunde satt Zeit, das Ding einzubuddeln. Überhaupt kein Kunststück.«
    »Aber Werner als oberster Waldarbeiter würde den Wagen doch sofort finden.«
    »Werner ist niemals am Wochenende hier. Du hättest Zeit bis Montagmorgen, wahrscheinlich sogar viel länger, denn der Forst hier wird nicht mehr abgefahren, hier liegt kein Holz mehr. Jetzt im Sommer ist hier Totenstille.«
    »Und die Jäger?«
    Alfred kniff die Lippen zusammen. »Wenn du es geschickt machst, merkt das nicht mal der Jagdherr. Der hat andere Probleme.«
    »Glaubst du, daß Menschen aus der Stadt auf diese Idee kommen können?«
    Er kratzte sich an der Stirn. »Niemals, die sind viel zu doof.« Dann grinste er: »Im Ernst, sie kommen nicht auf so eine Idee. Ist der Transporter wirklich spurlos weg?«
    »Spurlos weg. Jemand konnte sich reinsetzen und starten. Er hatte, bis die Polizei auftauchte, circa 25 Minuten Zeit.«
    »In 25 Minuten bist du weit.«
    »Aber

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