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Eifel-Jagd

Eifel-Jagd

Titel: Eifel-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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nicht den Hauch
einer Erklärung.«

    Â»Das sieht so aus«, sagte Emma. »Das sieht nur so aus. Was ist,
wenn dieser Ballmann genau das Gleiche entdeckt hat, was Cherie zum Verhängnis
wurde. Was ist, wenn Ballmann das, was er weiß, von Cherie erfahren hat? Er
kennt sie, hat er gesagt. Eines ist doch ganz sicher: Wenn dieser Martin Kleve
und Julius Berner sich seit Jahrzehnten kennen, dann muß die Verbindung zwischen
diesen beiden so stark wie Stahlbeton sein. Dann muß also diese Verbindung Geld
bedeuten. Kann es nicht sein, daß Andreas Ballmann gegen seinen eigenen Chef,
Martin Kleve, ermittelt? Heh, Leute, strengt euer Gehirn an, ausruhen könnt ihr
später.«

    Â»Und was ist, wenn Martin Kleve diesen Ballmann in die Wälder
geschickt hat, um irgend etwas über Julius Berner herauszufinden?« fragte
Rodenstock. »Diese Ermittlungen sind so heikel, daß Ballmann dafür sogar Urlaub
nehmen muß.«

    Â»Dann setzt du voraus, daß Martin Kleve und Andreas Ballmann
zwei höchst ehrenwerte Männer sind«, widersprach Emma verächtlich. »Da kann ich
dir nicht folgen. Da sagt meine Lebenserfahrung etwas ganz anderes.«

    Â»Einbahnstraße«, murmelte Rodenstock düster. »Wir brauchen
jetzt Ballmann, dringender denn je.«

    Â»Mich würde Martin Kleve entschieden mehr interessieren«, Emma
verschränkte die Arme vor dem Körper, als müsse sie sich vor unangenehmen
Berührungen schützen.

    Â»Dann sollten wir uns trennen«, sagte ich. »Emma fährt nach
Düsseldorf und sieht sich den privaten Martin Kleve an, und wir arbeiten weiter
unsere Liste ab: versuchen Ballmann zu finden, unterhalten uns mit dem Ehemann
der Mathilde Vogt, gehen mit Stefan Hommes in die Wälder. Mit anderen Worten,
auch wir beide trennen uns. Rodenstock, du kannst dir aussuchen, was du
machst.«

    Â»Ich nehme den Ehemann der Vogt. Wichtig ist für uns in jedem
Fall, daß wir Verbindungen wenigstens ausschließen können, so daß sie nicht
mehr stören«, antwortete Rodenstock. »Und vergeßt eure Handys nicht, wir
brauchen Kontakt.«

    Â»Ich nehme Jenny mit und bringe Bernard zurück nach
Düsseldorf.« Emma hatte schmale Augen. »Baumeister, kannst du zuerst Dinah
anrufen und ihr sagen, daß sie keine Angst vor der Zukunft haben soll? Ich
meine, ihr Männer scheint diese Angst niemals zu haben, wir Frauen haben sie
jedenfalls dauernd.«

    Â»Ja, gut«, nickte ich und hatte überhaupt keine Ahnung, wie es
mir gelingen sollte, auch nur einen Satz ohne zu stottern rauszubringen.

    Â»Hier ist der Zettel mit der Nummer«, sagte sie. »Und du,
Rodenstock, ruf sie bitte auch an. Sie muß wissen, daß sie nicht allein ist.
Heute abend müssen wir Dinah und Enzo besuchen.« Emma lächelte etwas
schmerzlich. »Wahrscheinlich werde ich mit Jenny in einem Hotel bleiben, denn
ein Tag wird für Martin Kleve nicht ausreichen.«

    Â»Ich gehe mal telefonieren«, seufzte Rodenstock.

    Â»Mir ist etwas eingefallen, das wir noch nicht abgeklärt
haben«, sagte ich. »So lange Bernard im Haus ist, sollten wir das ausnützen.
Nehmen wir an, Julius Berner und Martin Kleve bilden eine Achse, in der Pleiten
und Pannen nicht mehr möglich sind. Dann muß im Grunde genommen ein Vertrauter
von Kleve und Berner Moderatorenfunktion übernommen haben. Jemand muß den Steuermann
für die Geldbewegungen spielen. Sollen wir Kleve und Berner durchleuchten, ob
sich in ihrem unmittelbaren Umfeld solche Personen tummeln?«

    Â»Du beweist manchmal richtig Gehirn!« lobte Rodenstock. »Das
klären wir sofort.«

    Eine halbe Stunde später legte Bernard ein Organigramm des
Unternehmens des Julius Berner vor. Neben anderem gab es eine ›Zentrale
Buchführungsgruppe‹ und eine ›Private Vermögensverwaltung Julius Berner‹. Chef
dieser zweiten Gruppe war ein Mann namens Lothar Kammhuber.

    Â»Und dieser Kammhuber«, erklärte Bernard sachlich, »war
zunächst Beamter im Finanzministerium und trat 1985 als Leiter Finanzen bei
Berner ein. Kleve hat also seinen eigenen Mann bei Berner plaziert. Von Anfang
an.«

    Â»Ich preise die Computer«, sagte ich. »Du kriegst noch Geld.«

    Â»Kriege ich nicht«, antwortete er ruhig. »Ist für Jenny. Und
ich wollte noch sagen, daß es mir hier sehr gefällt.«

    Â»Danke schön.«

    Â»Ja dann,

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