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Eifel-Kreuz

Eifel-Kreuz

Titel: Eifel-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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ihres Dämmerzustands war es ihr mehr als
peinlich. Aber sie hatte keine andere Wahl.«
    Â»Sagte sie sonst noch etwas zur Einrichtung des Kellerraumes?«
    Â»Ja, das tat sie. Sie lag oder saß auf alten Matratzen.
Es gab saubere Decken, zwei Petroleumlampen, Becher, Teller, Tassen und Gläser.
Außerdem standen in einer Ecke ein Kasten Sprudelwasser und sogar ein Kasten
Bier.«
    Â»Hat sie denn etwas gehört, Geräusche von draußen?«
    Â»Traktoren, und seltener Lkw-Motoren. Das lässt uns
vermuten, dass das Haus an einer wenig befahrenen Kreisstraße liegt. Manchmal
waren wohl sogar menschliche Stimmen zu hören. Sowohl von Frauen wie auch von
Männern. Aber Wanda verstand natürlich kein Wort. Mehrmals hörte sie Kinder,
die offensichtlich in der Umgebung spielten. Die Stimmen waren aber nie so,
dass sich Wanda bedroht gefühlt hätte.«
    Â»Sie sprachen von dem ersten Versteck. Dann muss es auch
ein zweites gegeben haben …?«
    Â»Ja, und der Umzug kam sehr plötzlich. Wanda hat wohl
geschlafen, als überraschend Sven neben ihr stand und sagte, sie müssten sofort
abhauen. Wanda betrachtete die beiden als ihre Retter, also fragte sie gar
nicht weiter. Als sie aus dem Haus traten, war der Himmel ziemlich dicht
bewölkt, es regnete sogar leicht und es war sehr warm. Wir hoffen, mithilfe
dieser spärlichen Angaben und den Leuten vom Wetteramt die Nacht bestimmen zu
können, wann genau dieser Umzug stattfand. Wanda war sehr aufgeregt und weiß
nicht, wie lange die Autofahrt dauerte. Sie sagt: Es kann eine Stunde gewesen,
es können auch nur zwanzig Minuten gewesen sein. Sie wurde erneut in einen
Keller gebracht. Wieder ein leer stehendes Gebäude, dieses stand aber mitten in
einem Dorf. Wanda konnte andere Gebäude und dahinter einen Kirchturm sehen. Die
Straße, auf der der Porsche geparkt wurde, war sehr schmal. In dem Keller waren
nun alle Wände aus wuchtigen Bruchsteinen gefügt. Kein fester Boden, nur
festgestampfte Erde. Dafür war die Einrichtung umso luxuriöser, wenn man das so
bezeichnen kann. Der Raum verfügte über einen elektrischen Anschluss und eine
Wasserleitung, die in einem alten, steinernen Becken endete. Die Matratzen
waren neu. Decken und Kissen im Überfluss, dazu Konserven: Würstchen in
Gläsern, Fertiggerichte und Früchte in Dosen und sogar haltbare Milch. Es gab
eine kleine Küchenecke mit zwei Kochplatten, es gab also alles, was man
braucht, wenn man sich mehrere Tage verstecken will. Bis hin zu Hygieneartikeln
wie Tampons. Besonders beeindruckt hat Wanda, aber das ist nach den vorangegangen
Erfahrungen auch nur zu verständlich, dass sie nun einen Abort benutzen konnte.
Und zwar wie sie ihn noch von zu Hause kannte: ein großes, dickes Brett mit
einem Loch in der Mitte. Also ein Plumpsklo.
    Sie erinnert sich mit Sicherheit und lässt sich an dieser
Stelle auch auf keine Varianten ein, dass Sven und Gabriele zu ihr sagten, sie
kämen in der nächsten Nacht wieder und sie solle ruhig bleiben, es drohe keine
Gefahr. Das war wohl ein Irrtum.
    Es war wieder Nacht, als Wanda hörte, wie der Porsche in
der Gasse hielt. Doch Sven und Gabriele kamen nicht runter in den Keller,
stattdessen redeten sie mit irgendwelchen Männern. Wanda meint, es seien
mindestens zwei fremde Stimmen gewesen. Und diese Stimmen klangen nicht freundlich,
die Männer bedrohten Sven und Gabriele. Dann hörte Wanda die Geräusche eines
Kampfes. Nur kurz, etwa zwei bis drei Minuten. Anschließend fuhren der Porsche
und ein anderes Auto weg. Wanda war natürlich panisch vor Angst und glaubte,
dass ihr Versteck nicht mehr sicher sei. Und sie ergriff die Flucht. Da sie ja
nicht geringste Ahnung hatte, wo sie sich befand, nahm sie irgendeine Richtung,
nur weg von den Gebäuden, raus aus dem Dorf. Es ging ihr nicht gut, die
Aufregung tat ein Übriges. Sie geriet wohl ins Stolpern oder stand kurz vor
einer Ohnmacht. Jedenfalls fand sie sich in einem flachen Straßengraben wieder.
Die Nacht war wieder sehr warm und über ihr konnte sie einen Apfelbaum
erkennen. Und dann kamen Alex Wienholt und Dickie Monschan mit ihrem Auto. Dickie
sagte beruhigend: ›I will help you! Greetings from Sven!‹ Daraufhin stieg Wanda in den Wagen, sie
hatte ja auch kaum eine Wahl. Alles Weitere kennen Sie. Wanda ist übrigens der
festen Überzeugung, dass sie nur eine Nacht in der Jagdhütte war.«
    Sie

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