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Eifel-Kreuz

Eifel-Kreuz

Titel: Eifel-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Hauses
verwiesen worden war.
    Er lachte: »Dann habe ich heute mehr Schwein. Sikorski
hat mich für heute Nachmittag zu sich bestellt. Er will nun doch reden.«
    Â»Ich komme mit, wenn du nichts dagegen hast.«

    Â 
    Wahrscheinlich in Vorbereitung auf ein zukünftig gemeinsames
häusliches Glück hatten Clarissa und Jeanne die Küche erobert und stellten
Königsberger Klopse her. Ich war beeindruckt.
    Ich sah ihnen bei der Arbeit zu und erzählte von meinen
jüngsten Erlebnissen.
    Jeanne überlegte: »Vielleicht hat dieser Sven ja etwas herausgefunden,
ist irgendwelchen Leuten in die Quere gekommen und musste deshalb sterben?«
    Â»Möglich ist das. Aber warum dann die Kreuzigung?«
    Meine Tochter mischte Kapern in das Gehackte und dozierte
sehr souverän: »Für mich sieht es so aus, dass zwei Menschen, nein, Gruppen von
Menschen aufgetreten sind. Die eine tötete, die andere kreuzigte. Das haben wir
überlegt. Weiß jemand, wie viele Personen notwendig waren, um dieses Kreuz in
den Saal zu schaffen und den Toten daranzuhängen? Braucht man dafür drei Leute
oder sind zwei ausreichend? Oder geht es nicht unter vier?«
    Â»Ein kluger Gedanke. Ich schätze, man muss mindestens zu
dritt sein. Wahrscheinlich waren es vier. Das Kreuz war etwa drei Meter hoch
und es gibt kipplige Situationen, zum Beispiel beim Aufrichten des Kreuzes. Der
Körper ist schwer und das Ganze muss auf dem Parkettboden fixiert werden. Bei
der Vorstellung lande ich eher bei fünf Personen.«
    Â»Und alle Beteiligten trugen Handschuhe?«, fragte Jeanne.

    Â»Ja, das ist eindeutig.«
    Â»Nach dem Essen wollen wir los und die Geheimnisse der
Eifel erkunden«, sagte Clarissa. »Würdest du uns dein Auto leihen?«
    Â»Wenn ihr mich zu Rodenstock bringt, ist das kein Problem«,
sagte ich.
    Die Königsberger Klopse waren hervorragend, allerdings
schmeckten sie nicht nach Königsberg, sondern eher nach solider Bergmannskost
aus der Gegend von Dortmund-Aplerbeck. Aber man muss dem Nachwuchs eine Chance
geben.
    Ganz nebenbei erzählte Clarissa: »Mami hat sich gemeldet.
Sie hat mit Jeannes Eltern geredet.«
    Â»Was wollen sie?«
    Â»Sie wollen, dass wir sofort nach München zurückkehren.
Man könne doch über alles reden und alles sei nicht so schlimm gemeint gewesen.
Und du könntest uns sowieso nicht helfen, weil du keine Ahnung hast.«
    Â»Wenn das die allgemeine Meinung ist, dann müsst ihr nach
München zurückkehren.«
    Â»Wir wollen aber noch gar nicht zurück. Uns gefällt es
hier.«
    Das fand ich rührend.
    Sie brachten mich nach Heyroth und zogen ihres Weges.
    Rodenstock lag in einer Liege hinter dem Haus und sonnte
sich.
    Noch bevor ich ihn begrüßen konnte, schoss mein Hund
Cisco um die Ecke und jauchzte in heller Begrüßungsfreude. Immer öfter lief er
von Haus zu Haus, was immerhin rund zwei Kilometer pro Weg bedeutete.
    Â»Hör zu«, sagte ich und kraulte ihn, »das ist nicht anständig,
so zu tun, als sei dein Benehmen normal.«
    Rodenstock grinste. »Sprichst du jetzt mit mir oder mit
deinem Hund?«
    Â»Mit meinem Hund. Es sind die schäbigen Reste meines
Erziehungsprogramms. Gibt es was Neues?«
    Â»Nicht das Geringste.«
    Â»Aber wenigstens die Spurensicherung muss doch mal irgendwas
finden. Was ist mit der Waffe?«
    Â»Der Browning? Sie ist bisher nirgendwo aufgetaucht und
nirgendwo wird eine vermisst. Vielleicht stammt sie ja noch aus der
Nachkriegszeit und wurde vergessen. Damals besaßen sehr viele Bauern aus
dubiosen Quellen Waffen, die sie einölten und dann versteckten. Bestenfalls
wurden sie herausgekramt, wenn der Besitzer schwarz auf Jagd ging. Aber auch
die Zeiten sind vorbei.«
    Mein Handy sandte einen Klingelton.
    Â»Pawlek hier«, sagte Maria Pawlek. »Besteht die Möglichkeit,
dass wir uns heute Abend sehen?«
    Â»Natürlich. Wann denn? Und wo?«
    Â»Ich muss Ihnen etwas Merkwürdiges zeigen. Sagen wir um
neun Uhr vor dem Aldi in Prüm?«
    Â»Ich werde da sein.«
    Ich steckte das Handy wieder ein. »Das war die Chefin von
Dickie Monschan. Sie will mich sehen, sie hat etwas Merkwürdiges.«
    Â»Wir nehmen jeden Strohhalm«, knurrte Rodenstock. »An die
anderen Jugendlichen kommen wir übrigens momentan nicht ran. Die werden zum
vierten oder fünften Mal in Wittlich und Trier in die Mangel genommen, sagen
aber wohl

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