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Eifel-Liebe

Eifel-Liebe

Titel: Eifel-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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ich wollte dich nicht kränken! Und dann fing sie an zu lachen.«

    »Sie hat angefangen zu lachen?«

    »Ja. Und ich fragte: Was soll das, was lachst du denn? Und sie antwortete, ich stell mir gerade vor, wie du auf mir liegst und der Notarzt kommen muss, weil ich platt bin. Und sie lachte immer mehr und hörte nicht damit auf. Und sie fragte, ob ich … ob ich … na, sie fragte, ob ich meinen Dödel in dem vielen Fett überhaupt finde.«

    »Währenddessen hattest du das Messer in deinem Sessel da?«

    »Ja.«

    Schweigen.

    »Bist du dann auf sie los?«

    »Da war so ein Rauschen im Ohr. Dann bin ich los.«

    »Und dann?«

    »Na ja, ich habe gewartet, bis sie ausgeblutet war. Ist ein Anwalt teuer? Oder kann man einen umsonst kriegen?«

    Mir war hundeelend. Was hatte Elvira Klein von diesem Bussibär erwartet? Was hatte sie hierher getrieben? Das ganz geheime Leben der Elvira Klein – welche Trostlosigkeit!

    »Hast du sie … ich meine, hast du mit ihr geschlafen?«

    »Nein. Wollte ich nicht. Sie war ja auch tot.«

    Weit entfernt war endlich ein Martinshorn zu hören.

    »Da kommt das SEK!«, stellte Karl-Heinz erfreut fest.

    Er war so stolz, das Ziel eines Sondereinsatzkommandos zu sein. Nichts hatte sich in seinem Leben getan und jetzt die Ungeheuerlichkeit eines SEK!

    Die jaulenden Hörner kamen näher und näher.

    »Du rührst dich nicht!«, befahl ich.

    »Klar, ich bin ganz ruhig!«, sagte der Fettberg kieksend vor Aufregung.

    Ich ging langsam zur Tür. Von innen steckte ein Schlüssel, die Tür war abgeschlossen, er hatte seine Mutter schon lange aus seinem Leben ausgesperrt. Ich drehte den Schlüssel und stieß die Tür auf.

    Zwei Streifenwagen kamen mit Blaulicht, Horn und mörderischer Geschwindigkeit auf den Hof geschossen und bremsten abrupt. Ihnen folgte ein Mercedes mit Gerald Özcan am Steuer.

    Sein Wagen stand noch nicht, als er heraus- und mit einer Waffe in der Hand auf mich zu sprang.

    »Da drin«, sagte ich. »Er ist harmlos.«
    Er stürmte in die Scheune, daraufhin war es einen Moment sehr still. Die beiden Streifenwagenbesatzungen warteten etwas verlegen in der Sonne und wussten nicht so recht, was ihre Rolle war.

    Özcan kam mit Karl-Heinz wieder heraus. Karl-Heinz konnte wegen seines Fettes nur sehr mühsam gehen.

    »Was ist mit den beiden Kokstransporteuren?«, fragte ich.

    »Weiß ich nicht. Ich hoffe, die Kollegen hängen an ihnen dran. Und der hier?«

    »Das ist Karl-Heinz. Und wo sind die Leute, die mich hierher gescheucht haben?«

    »Häh?«, machte der Kripomann.

    Stimmte ja, davon konnte er nichts wissen, noch nicht. Ich deutete auf den Dicken: »Karl-Heinz hier ist nett, er macht keine Schwierigkeiten. Er hat Elvira erstochen und ist nun vernünftig und kooperativ. Da drin hat er es gemacht, in dem Schuppen. Auf dem Sofa.«

    »Sie haben Blut im Gesicht«, stellte Özcan fest. »Ziemlich viel. Darf ich erfahren, wie Sie hierher kommen?«

    »Zufall«, erklärte ich leichthin. »Bei der Jagdhütte war es das Dach, hier war es das Dach. Heute ist sozusagen mein Dachtag. Ach ja, hier habe ich noch Elviras Tanga, den habe ich aus Versehen eingesteckt. Ich verspreche, euch bis morgen eine Aussage zu machen. Aber erst muss ich mich erholen. Kann mich einer der Streifenwagen nach Hause fahren? Ich habe kein Auto mehr und weiß nicht, ob hier in den letzten hundert Jahren jemals ein Bus gefahren ist.«

    Özcan starrte mich an, als sei ich sein Schreckgespenst, und bestimmt hätte er mich am liebsten zur Schnecke gemacht. Stattdessen stotterte er: »Das geht in Ordnung. Sind Sie zu Hause erreichbar? Na ja.« Er schrie den Uniformierten zu: »Nehmt mir den hier mal ab. Dalli!« Dann griff er ein Handy und wählte eine Nummer. »Ich brauche die ganze Mannschaft, das komplette Programm!«

    Mein Hund Cisco stellte sich an mir hoch und leckte meine Hand.
    »Da ist noch etwas«, murmelte ich bescheiden. »Hier, nehmen Sie meine Weste. In der Innentasche links ist loses Kokain. Das war alles, was ich retten konnte.« Ich zog sie aus und reichte sie ihm.
    »Ja«, nickte Özcan vollkommen verständnislos.

    »Lass uns endlich Würstchen essen gehen«, schlug ich Cisco vor.

Siebtes Kapitel

    Einer der Uniformierten sagte sanft und nachdrücklich zu mir: »Damit würde ich aber nicht so leichtsinnig umgehen.«

    Ich wusste nicht, was er meinte.

    »Sie haben eine große Wunde über dem Ohr. Sie sehen aus, als wären Sie knapp der Schlachtbank entkommen.«

    »Und was machen

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