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Eifel-Müll

Eifel-Müll

Titel: Eifel-Müll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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vor Hardbeck hin. »Ich hoffe nicht, dass mir viel entgangen ist.«
    »Nein«, sagte Rodenstock. »Danke, Liebes. Baumeister hat erzählt, da liegt ein Seiden-Isfahan für achtzigtausend Mark im Wohnzimmer.«
    »Ja, das stimmt. Wir wollten es gemütlich haben, wir kauften das alles und haben es Tina geliehen.«
    »Geliehen?«, fragte Emma erstaunt.
    »Geliehen!«, bestätigte er und lächelte. »Ja, ich weiß, Tina versucht immer den Eindruck zu erwecken, sie habe das alles gekauft. Hat sie auch, aber mit unserem Geld.«
    »War das schwarzes Geld?«, fragte Rodenstock nebenbei.
    Hardbeck überlegte: »Ich hasse solche Fragen. Wissen Sie, warum? Weil so viel Schwarzgeld auf dem Markt ist, dass die Frage lächerlich ist. Es gibt Bargeldbranchen wie die Vergnügungsszene, Antiquitäten, gebrauchte Autos, sogar Obst und Gemüse im Großmarkt. Waffen, Drogen, Prostitution. Ich kann Ihnen nun wirklich nicht sagen, was genau in Tinas Haus mit Schwarzgeld und was mit blütenreinem Zaster bezahlt wurde. Von mir weiß ich: kein schwarzes Geld. Aber bei denen, von denen ich dieses Geld bekommen habe, weiß ich doch schon wieder nicht, woher das Geld stammt. Die anderen Herren müssen Sie selbst fragen.«
    »Wer nahm denn nun an diesen Geschäftsgesprächen im alten Forsthaus in Bongard teil?«, wollte Emma wissen.
    »Es gab einen harten Kern und es gab die, die von Zeit zu Zeit dazukamen.«
    »Warum gebrauchen Sie die Vergangenheitsform?«, fragte ich.
    »Weil das alles Vergangenheit ist. Mit diesen ... Todesfällen ist das vorbei.« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Machen wir uns nichts vor, wir werden durch den Dreck gezogen werden ... in allen Medien. Ich gehe jede Wette ein, dass wir spätestens in drei Tagen die mieseste Presse haben, die man sich vorstellen kann.« Er trank einen Schluck Wein und verschüttete etwas. »Stellen Sie sich das vor – die Schlagzeile der BILD: ›Kriminelle Vereinigung von Kaufleuten in einem einsamen Forsthaus in der Eifeh. Das ist filmreif und genauso wird es kommen.«
    Wir sagten nichts dazu, weil er Recht hatte.
    »Trotzdem weiter«, meinte Emma energisch. »Ich möchte noch etwas über diese Gesprächsrunden wissen. Was wurde da besprochen?«
    »Also, man muss sich das so vorstellen, dass wir alle Unternehmer und Kaufleute sind, die wenig Zeit und Möglichkeiten haben, sich über Probleme auszutauschen. Wir sind ständig mit irgendwelchen Geschäften befasst. In Tinas Haus war es möglich, nicht nur über Geschäfte zu sprechen, sondern auch über alles andere. Familie, Streitigkeiten, gerichtliche Dinge, Steuern. Es war wirklich wie ein Club und wir genossen die lockere Atmosphäre. Wir mussten uns nicht sorgen, dass etwas nach außen drang, weil es kein Personal gab, und Störungen gab es auch nicht.«
    »Ich hätte gern ein konkretes Beispiel für ein Geschäft, das dort zustande gekommen ist.« Rodenstock spielte mit seinem Weinglas, drehte es hin und her.
    »Gut«, nickte Hardbeck und dachte einen Moment nach. »Da hat jemand eine Beteiligung an einem Kölner Taxiunternehmen. Vierzig Taxis. Das kann er ausweiten auf die doppelte Wagenzahl durch Übernahme einer konkurrierenden Firma. Er will das Geschäft aber nicht allein machen, er will einen Partner. Also fragt er: ›Wer steigt ein? Ich muss meine Kapitaldecke erhöhen, ich will eine halbe Million. ‹ Ich überlege mir das und sage ja. Im Grunde geht es einfach oft um irgendwelche Beteiligungen.«
    Plötzlich wirkte Hardbeck verunsichert, sah uns an und wurde blass. »Denken Sie, dass das alles etwas mit dem Tod ... Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Was soll das damit zu tun haben?«
    »Das wissen wir nicht«, entgegnete Emma. »Aber man kann nichts ausschließen, nicht wahr? Schließlich ist es doch wohl ständig um Riesengeschäfte gegangen. Mit Müll. Das ist doch Ihre Spezialität, oder? Ich bin Polizistin. Nach meiner Erfahrung ist vorstellbar, dass Leute etwas über irgendwelche Geschäfte erfahren haben, die nie etwas davon hätten erfahren dürfen. Zum Beispiel die beiden Damen Colin. Was ist mit Erpressung? Ist es nicht möglich, dass jemand aus dem harten Kern dieser Männerrunde erpresst wurde? Dass er sich wehren musste, dass er keinen Ausweg mehr sah?« Sie sprach sanft, aber sie sprach auch unmissverständlich. Ihre Bemerkungen wirkten wie Peitschenhiebe.
    Etwas hatte Hardbeck in helle Aufregung versetzt. Er starrte auf den Tisch und Furcht war in seinen Augen. »Erpressung!«, sagte er tonlos, als

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