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Eifel-Müll

Eifel-Müll

Titel: Eifel-Müll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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ließ es dann aber sein.
    Ich nahm die Taschenlampe und stiefelte los. Nach meiner Berechnung war ich etwa achthundert bis tausend Meter von Beckers Haus entfernt, war mir aber nicht sicher.
    Ich schaltete die Taschenlampe nicht ein, weil es nicht notwendig war, das hellgraue Schottergestein bildete einen klaren Wegweiser. Wind kam auf, ein Käuzchen schrie, es war exakt die Stimmung, die man bei Wallace-Verfilmungen versucht hatte zu erzeugen, in denen der unvergleichliche Held Blacky Fuchsberger loszog, um in nebligen Sümpfen und unbeschreiblich geheimnisvollen Lagerhäusern Killermonstren unschädlich zu machen und anschließend mit irgendeiner adligen Enkelin zu knutschen.
    Der Regen wurde intensiver, es frischte auf. Nach etwa zehn Minuten erreichte ich eine Gabelung, der Hauptweg führte rechts weiter, die Nebenstrecke führte nach links, schien jedoch in diesem Bereich nicht mehr befahren. Gras wucherte in den alten Fahrrillen, und als ich die Lampe einschaltete, fand ich mich in einem Flecken von Waldweidenröschen. Und es gab jede Menge roter Wegschnecken. Der Weg senkte sich langsam den Hang hinab.
    Als ich es sah, wollte ich instinktiv in die Knie gehen, als ob jemand eine Woche lang darauf gewartet hätte, dass Baumeister hier auftauchte. Ich schalt mich einen Narren, war aber nervös. Das Auto stand rechts neben zwei großen Buchenstämmen und nichts deutete darauf hin, dass etwas damit nicht in Ordnung war.
    Ehe ich mich dem Wagen näherte, nahm ich das Handy und rief Rodenstock an. Eine automatische Frauenstimme sagte, er sei im Moment nicht erreichbar. Daraufhin versuchte ich es mit Veras Handy, sie meldete sich.
    »Ich habe ihr Auto.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe Natalies Auto. Wo seid ihr?«
    »Bei Kischkewitz in Wittlich. Wo ist das Auto?«
    »Es steht hinter dem Haus von Hans Becker. Ich schätze, etwa dreihundert Meter dahinter auf einem Waldweg. Hast du einen Zettel? Ich beschreibe dir den Weg. Also ...« Ich diktierte ihr die Route.
    »Du mit deinen Alleingängen!«, schimpfte Vera freundlich. »Wie bist du darauf gekommen?«
    »Wenn sie sittliche Verfehlungen begehen wollen, sind die Eifler wie alle Provinzler dieser Welt äußerst diskret. Sie kommen immer durch den Hintereingang oder sie treffen sich auf Hawaii.«
    Ich beendete das Gespräch und ging auf das Auto zu. Ich leuchtete erst einmal den mit altem Buchenlaub bedeckten Boden ab, ob sich so etwas wie Spuren erhalten hatten. Ich sah nichts.
    Das Auto war dunkelgrün mit feinen weißen Streifen an den Absätzen der Radkästen, die Bereifung war neu. Der Mini war abgeschlossen, die Sicherungsknöpfe waren nicht zu sehen, im Inneren herrschte Ordnung. Es gab eine Schachtel Marlboro mit daneben liegendem Feuerzeug, einen Stapel Briefe, alle geöffnet, dann Landkarten, eine kleine Taschenlampe. Auf dem Nebensitz so etwas wie eine Brieftasche, schwarz. Hinten im Wagen zwei schwarze Segeltuchtaschen der Marke Camel, beide mit zugezogenen Reißverschlüssen. Ernüchternd klar, ernüchternd wenig. Frage: Warum hatte Natalie ihre Zigaretten und das Feuerzeug im Wagen liegen lassen?
    Gut, rede mit mir, Natalie. Du kommst hierher gerollt. Es ist abgesprochen und braucht nicht betont zu werden, dass du an dieser Stelle parkst. Du gehst die paar Schritte bis zum Hintereingang des Hauses zu Fuß.
    Ich machte es genauso, ging auf das Haus zu, das schräg links von mir im unteren Teil des Hanges lag. Gelb und fade brannte eine Außenleuchte. Das Grundstück umgab ein hoher, solide gebauter Zaun, der dann in eine etwa zwei Meter hohe hölzerne Sichtblende überging. Inmitten dieser Sichtblende befand sich eine schwere Eisentür, aber keine Klingel.
    Wurdest du erwartet? Wer öffnete dir? Die Haushälterin? Wie machtest du dich bemerkbar, ohne Klingel? Moment, natürlich, du hattest einen Schlüssel. Wo ist dieser Schlüssel? Oder konnten sie dich auf den Monitoren im Haus sehen?
    Ich trat zwei Schritte zurück. Auf dieser Seite des Hauses waren zunächst keine Kameras zu entdecken. Dann bemerkte ich doch welche, sie waren an die hohen Buchenstämme geheftet, in sicherlich mehr als vier Metern Höhe.
    Also gut, du kommst an, steigst aus, nimmst die Schlüssel mit, vergisst deine Zigaretten, läufst zu dieser Tür, schließt auf und gehst hinein. Becker kannst du nicht angetroffen haben, bestenfalls seine Hausdame. Die sagt dir, Becker sei nicht hier, er sei in Düsseldorf im Parkhotel.
    Vielleicht weist die praktische Hausdame dich auch darauf hin, dass

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