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Eifel-Träume

Eifel-Träume

Titel: Eifel-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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irgendwelche Cliquen?«
    »Na ja, sie hat Kontakt zu Frauen, die Kinder im gleichen Alter haben. Das ergibt sich durch die Schule. Viele Mütter arbeiten, aber Elisabeth wollte das nie. Sie sagte immer: Ich habe nur eine Aufgabe, und die heißt Annegret. Wieso? Hast du noch mehr herausgefunden?«
    »Nein, nein«, sagte ich kopfschüttelnd.
    »Ich hatte immer schon Schwierigkeiten mit dem Geschwätz über andere. Über Toni zum Beispiel.«
    »Na ja. Wir Journalisten leben zum Teil davon.«
    Ich ging ins Haus, um ihm Bettwäsche herauszulegen. Ich war überzeugt, dass seine Frau noch viel mehr wusste, als sie bisher gesagt hatte. Und wahrscheinlich befürchtete Darscheid genau das.
    Ich rief Rodenstock zu Hause an und bekam Emma.
    »Ich wollte mich melden, wenn mein Besuch verschwunden ist. Doch der Vater des toten Mädchens wird hier übernachten.«
    »Clarissa kann bei uns bleiben. Und, wie geht es dir? Hast du irgendwann einmal Zeit für dich? Und für deine Tochter? Und für Vera?« Sie lachte, weil sie wusste, dass mir das Druck machte.
    »Ja, irgendwann werde ich Zeit haben. Aber nicht mehr heute. Ich bin hundemüde. Kannst du mir Rodenstock geben?«
    Das dauerte ein paar Sekunden, dann sagte er: »Schön, von dir zu hören.« Seine Stimme klang nun wieder ganz normal.
    »Hör mal, ich schreibe auf, was war. So kann ich auch meine Gedanken ordnen. Ist der Heimweg der Kinder nochmal überprüft worden? Weißt du das?«
    »Ja. Die beiden Mütter, die gelogen haben, haben nun Zoff. Zwei weibliche Kriminalbeamte sind heute Mittag mit den Kindern den Weg von der Schule bis nach Hause gelaufen. Den Kindern war es vollkommen wurscht, ob Annegret den Rest des Weges über die Straße ging oder aber durch das Gewirr der Gärten und Schuppen der Altstadt. Sie haben gesagt: Sie ist mal so gegangen und mal so. Aber wirklich darauf geachtet haben sie auch am Donnerstag nicht. Jedenfalls ist anzunehmen, dass die Kleine durch das Messtischblatt gegangen ist.« Er lachte. »Es heißt deshalb Messtischblatt, weil die Gärten und Schuppen und Scheunen auf typische Eifler Art voneinander getrennt sind. Da gibt es Grundstücke, die nicht größer sind als dreißig Quadratmeter. Also ohne eine Karte weißt du nicht, wo du bist, wo ein Grundstück aufhört und das nächste anfängt. Tatsache ist, dass die Kinder diesen Weg kennen. Was hast du denn nun über Toni Burscheid herausgefunden?«
    »Wie gesagt, er mag pädophile Anlagen gehabt haben, aber einen Tabubruch hat er nicht begangen. Ich glaube, dass er durch das Gerede und durch Drohungen buchstäblich in den Tod gejagt worden ist. Aber das kannst du dann alles in meinem Bericht lesen. Ach ja: Die Mutter von Annegret kam Donnerstagmittag nach Hause, sah die Schultasche ihrer Tochter und hat die dann nach oben in Annegrets Zimmer getragen und weit unter das Bett geschoben. Sie behauptet, sie weiß nicht, warum sie das getan hat. Und wie sieht es mit den Speichelproben der männlichen Einwohner der Verbandsgemeinde Hildenstein aus?«
    »Sie sind fast alle gekommen. Schon, um nicht ins Gerede zu geraten. Kischkewitz erwartet, dass die Aktion morgen abgeschlossen werden kann. Aber ehrlich gestanden, mache ich mir keine Hoffnung.«
    »Warum nicht?«
    »Weiß ich nicht. Intuition.«
    »Aber wer, zum Teufel, soll der Täter sein? Ein zufällig durchreisender Handelsvertreter in Damenunterbekleidung?«
    »Genau das. Das ist genau das Szenario, das wir alle am meisten fürchten. Denn damit rückt die Lösung in immer weitere Ferne, dann sind wir erst einmal am Ende. Wobei es schon reichen würde, wenn der Täter einer der dreitausend Einwohner eines der umliegenden Dörfer wäre. Also, bis morgen.« Damit legte er auf.
    Rainer Darscheid stand in der Tür zur Terrasse. »Sag mal, könnte ich doch noch einen Rotwein haben?«
    »Aber ja. Kleinen Moment.«
    »Ich will dich nicht stören, aber schlafen kann ich sowieso nicht.«
    »Hier ist Bettwäsche, der Wein kommt und dann findest du mich in meinem Bett. Im Zimmer ein Stockwerk höher.«
    Drei Minuten später erreichte ich meine Liegestatt. Es kann nicht länger als zwei Minuten gedauert haben, bis ich in den Schlaf segelte.
    Ich wurde wach, weil mich jemand an der Schulter rüttelte und mit mir redete.
    »Was ist?«
    »Wach auf«, sagte Rainer Darscheid. »Da ist ein Mann am Telefon. Ich weiß nicht, wie er heißt, Rosenholz oder so.«
    »Rodenstock.«
    »Ja, genau. Er sagt, ich soll dich sofort wecken.«
    »Wie spät ist es?«
    »Viertel

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