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Eifelheiler (German Edition)

Eifelheiler (German Edition)

Titel: Eifelheiler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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wollte
die Sache rasch hinter sich bringen und dann so schnell wie möglich raus aus
dieser Katzenbude. Hätte Fischbach sich doch nur für die Polizeidirektion
entschieden. Zu spät war Welscher seine Allergie wieder eingefallen.
    »Nein«, protestierte Maria Bartels. »Ich habe meine Schwester nicht
auf dem Gewissen, ich nicht!«
    »Wer dann?«
    »Weiß ich doch nicht!«, schrie sie. »Finden Sie es heraus, das ist
schließlich Ihre Aufgabe.«
    »Dann beantworten Sie endlich unsere Fragen«, schrie Welscher
zurück. »Wo waren Sie am Samstagnachmittag?« Was die Bartels konnte, brachte er
schon lange zustande.
    Die Katzen sprangen auf und fauchten. Argwöhnisch blickte Fischbach
sie an und schlug den Kragen seiner Lederjacke auf.
    »Ich war … war …«, stotterte sie auf der Suche nach einer plausiblen
Ausrede. Doch das ließ Welscher ihr nicht durchgehen.
    »Keine Lügen mehr«, fuhr er dazwischen und erhöhte so den Druck,
damit sie nicht nachdenken konnte. »Ansonsten verpass ich Ihnen eine Acht um
Ihre Handgelenke.«
    Wütend blickte Maria Bartels ihn an. »In Kronenburgerhütte war ich«,
keifte sie.
    »Zeugen?«
    »Sylvia Neuroth.«
    Überrascht blickte Welscher zu Fischbach. Der runzelte die Stirn.
»Bei der weißen Hexe?«
    »Ja, bei ihr«, bestätigte sie und hob die Nase. »Wir haben uns
angefreundet. Was dagegen?«
    Die Katzen sprangen auf die Dielen und huschten an Welscher vorbei.
Sofort kribbelte es stärker in seiner Nase. Eine Niesattacke setzte ihn für
Sekunden außer Gefecht. Durch fast zugeschwollene Augen sah er schemenhaft, wie
Fischbach aufstand. »Wir fahren jetzt zu Sylvia Neuroth. Und Sie kommen mit«,
entschied er.
    Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Das schaffen Sie
auch ohne mich.«
    Ohne zu zögern, packte Fischbach ihren Unterarm und riss sie in die
Höhe. »Nichts da, Sie kommen mit.«
    Welscher achtete gar nicht weiter darauf, sondern rannte an die
frische Luft. Fischbach würde sich schon durchsetzen. Er hingegen, das schwor
er sich, würde niemals, aber auch niemals mehr diese kontaminierte Bude
betreten.
    Zehn Minuten und eine verbrauchte Packung Taschentücher später
ging es Welscher bedeutend besser. Die Nase pfiff noch, wenn er einatmete, doch
sein Blick hatte sich geklärt.
    Er startete den Fiesta. Fischbach hatte Maria Bartels auf den
Beifahrersitz geschoben und ihr eingeschärft, die Beine stillzuhalten.
Demonstrativ hatte er mit den Handschellen gerasselt, sie dann aber wieder an
seinem Gürtel eingehängt.
    Welscher fand eine Parklücke direkt gegenüber Sylvia Neuroths Haus.
»Warten Sie«, wies er Maria Bartels an und stieg aus. Er umrundete die
Motorhaube und zog am Türgriff. Die Beifahrertür ließ sich nur von außen
öffnen. Es knackte, als ob ein Keks durchbrach. Wild betätigte er den
Türöffner, doch nichts geschah. »Scheiße«, fluchte er.
    Schadenfroh blickte Maria Bartels ihn durch die Glasscheibe an.
    »Was ist denn?«, wollte Fischbach wissen, der auf der anderen
Straßenseite bereits auf sie wartete.
    »Meine Kiste kann zaubern«, rief Welscher ihm zu. »Der Fiesta hat
sich gerade vom Dreitürer in einen Zweitürer verwandelt.«
    »Hä?«
    Welscher achtete nicht weiter auf ihn. »Tja, Frau Bartels, da müssen
Sie wohl oder übel den Notausstieg nehmen.« Er ging um den Wagen herum und
hielt ihr die Fahrertür auf.
    Sie öffnete widerstrebend das Schloss ihres Sicherheitsgurtes und
krabbelte umständlich über die Sitze. »Kaum zu glauben, wie unsere Polizei
heute ausgestattet ist«, murrte sie, als sie die Füße auf den Asphalt setzte.
»Unwürdig ist das.«
    »Da haben Sie vollkommen recht. Meinem Chef sage ich das auch
immer.«
    »Finde ich nicht lustig«, echauffierte sie sich. »Das war mein
voller Ernst.«
    »Da bin ich aber froh«, sagte Welscher und warf die Tür zu. »Mir ist
nämlich nicht nach Scherzen zumute.« Kurz überlegte er abzuschließen, entschied
sich dann aber dagegen. Wenn jemand die Karre haben wollte, brauchte er
zumindest keine Abwrackprämie beim Schrotthändler bezahlen.
    »Jetzt aber los«, brummte Fischbach, wurde jedoch von einem Piepen
aus seiner Hosentasche unterbrochen. Er kramte nach seinem Handy.
    »Was Wichtiges?«, fragte Welscher.
    »Nein«, antwortete Fischbach, »nur eine private SMS .« Er steckte das Handy zurück, schritt zur Haustür
und klingelte.
    Einige Zeit tat sich nichts. Fischbach ließ nicht locker und
malträtierte den Klingelknopf.
    »Jo, jo, jo«, hörten sie drinnen

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