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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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verflixten Visitenkarten?«, murmelte er.
    Andrea Lindenlaub half ihm mit einer von ihren aus, die er an Faßbender weiterreichte. »Falls Sie sie vor uns erreichen, sagen Sie ihr bitte, sie soll sich bei uns melden. Wir müssen sie dringend sprechen.«
    * * *
    Satt und zufrieden legte Andrea Lindenlaub ihr Besteck auf den Teller. Schon oft hatte Welscher ihr von Sigrids Kochkünsten vorgeschwärmt. Leider hatte erst ein Mord geschehen müssen, bevor sie sich selbst davon überzeugen durfte. »Ausgezeichnet«, urteilte sie.
    Â»War doch nur eine Notlösung«, erwiderte Sigrid verlegen, doch ihr Lächeln bewies, dass sie sich über das Lob freute. »Mehr als eine deftige Schinkentaart war in der Kürze der Zeit leider nicht möglich. Eigentlich hatte ich ja was anderes vorbereitet.« Ihr Blick fiel auf Hermann Zingsheim, der seelenruhig mit dem Fingernagel in seinen Zahnzwischenräumen herumpulte.
    Fischbach hieb seinem alten Schulkameraden auf die Schulter. »Unglaublich, dass du den ganzen Nudelsalat und dazu auch noch die Frikadellen gefuttert hast.«
    Â»Und jetzt noch eine riesige Ecke von der Taart«, ergänzte Welscher.
    Seit einer guten Stunde saßen sie rund um den großen Tisch. Andrea hatte sich sofort heimelig gefühlt. Die Küche erinnerte sie an die ihrer Großmutter. Dort, zwischen den einfachen, aber massiven Möbeln, dem Emaille-Ofen und den selbst gebastelten Gestecken an den Wänden, hatte sie ihre halbe Kindheit verbracht. Stets hatte ein Essensduft in der Luft gelegen. Geräucherter Speck, Vanille oder Marzipan, Senf oder Essig, irgendwas hatte ihre Großmutter immer auf oder im Herd gehabt, was einen angenehmen Geruch verströmte. Und hier, bei Sigrid in der Küche, schien es genauso zu sein.
    Nachdem Fischbach Zingsheim ganz allgemein über ihren Fund informiert hatte, waren sie übereingekommen, den Details Aufschub bis nach dem Essen zu gewähren. Die Standuhr im Wohnzimmer schlug elf. Längst war es draußen dunkel geworden. Die beiden Fenster standen weit offen, Grillen zirpten ein Nachtkonzert.
    Sigrid erhob sich und räumte ab. Für Fischbach das Zeichen, dienstlich zu werden. »Hermann, jetzt erzähl uns doch bitte noch mal, was du heute Morgen erlebt hast.«
    Zingsheim nahm den Finger aus dem Mund. »So ein lecker Schabau würde mir jetzt die Zunge lockern.« Er rieb sich mit kreisenden Bewegungen den Bauch. »Und die Verdauung anregen.«
    Sigrid lachte und nahm die Flasche Aufgesetzten vom Regal. Sie goss ein und schob ihm das Glas hin.
    Zingsheim kippte den Schnaps in einem Schluck hinunter und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Dann erzählte er ihnen das, was er Fischbach bereits am Morgen berichtet hatte. Mit den Worten: »Ganz große Schweinerei, aber eine ganz große«, schloss er und schob das Glas wieder zu Sigrid.
    Bereitwillig schenkte sie nach.
    Â»Und da will wirklich jemand den Staudamm sprengen?«, hakte Andrea nach. »Bist du sicher, dass deine Quellen diesbezüglich glaubwürdig sind?«
    Â»Wenn ich es doch sage. Mit dem U-Boot hatte ich doch auch recht«, echauffierte sich Zingsheim.
    Andrea Lindenlaub schmunzelte. Dieser Eifel-Däniken war schon ein komischer Kauz. Schmächtig und ausgezehrt saß er neben ihr. Dem Geruch nach schien es um seine Körperpflege nicht zum Besten zu stehen. Auf der Straße hätte sie ihn für einen Verlierer gehalten, eine bedauernswerte Gestalt mit einer trostlosen Zukunft, stets auf der Suche nach dem nächsten Bier. Aber damit hätte sie ihm unrecht getan. Während er erzählte, hatte sie das Feuer in ihm spüren können. Es hielt ihn wach, interessiert und aufmerksam. Zingsheim würde niemals den Tag vertrödeln. Er hatte Visionen, die ihn beschäftigten, und eine Mission: Er wollte die Gesellschaft vor geheimen Gefahren warnen, so aberwitzig das Ganze Außenstehenden auch erscheinen mochte.
    Â»Könnte diese Person, die du bemerkt hast, also die auf der Aussichtsplattform, der Täter gewesen sein?«, fragte Welscher.
    Â»Bestimmt sogar«, antwortete Zingsheim. »Es war ja sonst niemand da. Außerdem hatte die Person etwas in der Hand, das war bestimmt die Fernbedienung für das Flugzeug.«
    Â»Könnte aber auch eine Filmkamera oder ein Fotoapparat gewesen sein«, sagte Fischbach.
    Â»Oder ein Tablet«, sagte Welscher. Er beugte

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