Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eigentor für Moritz

Eigentor für Moritz

Titel: Eigentor für Moritz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Nahrgang
Vom Netzwerk:
Mark und Celina! Aber warum nicht? Liebe stört ja angeblich nicht beim Fußball. Und falls doch, egal! Dann ist es der VfB, bei dem sie alles durcheinanderbringt.



Die Flügelzange

    E ndlich! Gefühlte hundert Jahre Winterpause sind zu Ende, und die Rückrunde beginnt. Das Heimspiel gegen Burgwald soll der Auftakt zu einer wundervollen Siegesserie werden. Die äußeren Bedingungen könnten nicht besser sein, freundliches Frühlingswetter, eine imposante Zuschauerkulisse, alles top.
    Nur Norberts Sorgenfalten passen nicht ins Bild. In der Kabine kommt er ohne Umschweife zur Sache: »Olli ist krank.«
    O nein, was das bedeutet, weiß jeder. Dann hat Blau-Gelb ein massives Sturmproblem.
    »Ausgerechnet heute!«, ärgert sich Alex. »Erst Elena, dann Olli!«
    »Daran ist nur Rebekka schuld«, schimpft Niko. »Sie hat Elena zu diesem Quatsch überredet.«
    An dieser Behauptung ist etwas dran. Die beiden Mädchen sind übers Wochenende in eine Jugendherberge in der Eifel gefahren. Dort wollen sie an irgendeinem Kurs teilnehmen. Biologie und solches Zeug. Diese Idee muss auf Rebekkas Mist gewachsen sein. Einem normalen Menschen würde so was doch nicht im Traum einfallen.
    Hendrik, das kluge Köpfchen, ist natürlich anderer Meinung. »Das ist kein Quatsch«, stellt er klar. »Es handelt sich um einen Workshop für junge Naturforscher mit Vorträgen und Exkursionen. Auch ein Fußballer sollte seinen Horizont hin und wieder mal ein bisschen erweitern.«
    »Mein Horizont ist weit genug«, knurrt Niko.
    »Und ganz bestimmt würden wir ihn nicht an einem Spieltag erweitern und dafür die Mannschaft im Stich lassen«, pflichtet Alex ihm bei.
    »Diese Debatte bringt nichts«, mischt Catrina sich ein. »Denkt lieber mal nach, was wir jetzt machen sollen.«
    Norbert kratzt sich am Kopf. »Vielleicht versuchen wir’s mit Jacqueline als einziger Spitze«, überlegt er.
    Aber das ist keine gute Idee. Jacqueline hat bis zur Winterpause in einer Mädchenmannschaft gespielt und bei Blau-Gelb noch kein Pflichtspiel absolviert. Zwar hat sie im Training ihr Potenzial mehrfach angedeutet, als pfeilschnelle Offensivkraft. Eine robuste Strafraumwühlerin vom Typ Olli ist sie sicher nicht.
    »Ich gehe nach vorne«, bietet Moritz an. »Und Jacqueline stellen wir auf links.«
    Norbert seufzt. »Daran habe ich auch schon gedacht«, sagt er. »Aber es lief gerade so gut mit dir auf deiner neuen Position.«
    Aufmunternd klopft Moritz ihm auf die Schulter. »Jacqueline macht das schon«, versichert er. »Und ich vertrete Olli. Du wirst sehen, das läuft.«
    Aber das tut es nicht. Es läuft überhaupt nicht. Sosehr Moritz, Niko und die anderen auch rackern, ein Spielfluss kommt nicht zustande. Von Torchancen ganz zu schweigen. Dass die Gegner selber nach vorne nichts reißen, ist nur ein schwacher Trost. Als hoher Favorit kann Blau-Gelb unmöglich mit einer Punkteteilung zufrieden sein.
    Jetzt vielleicht! Niko am Ball. Gleich wird er die Burgwälder Abwehr durcheinanderwirbeln. Also los!
    Doch Moritz’ Sprint führt ins Leere. Was ist passiert? Ein mehrbeiniges Überfallkommando hat Nikos Pass entschärft und respektlos ins Seitenaus geballert.
    Neuer Versuch. Über Alex. Er muss nur durchstecken und dann … passiert gar nichts. Auch dieser Angriff verpufft im Gewühl der Burgwälder Beine. O Mann, kein einziger Ball kommt in die Spitze durch, und Moritz hätte ebenso gut mit Rebekka durch die Eifel latschen können.
    Warum stottert die blau-gelbe Angriffsmaschinerie? Da Moritz so viel zu tun hat wie der Osterhase auf dem Weihnachtsmarkt, kann er das Spielgeschehen in aller Ruhe analysieren. Offensichtlich haben die Burgwälder die Pleite des Hinspiels noch in schlechter Erinnerung. Deshalb begleiten sie Niko und Alex mit einem Geschwader von Sonderbewachern. Auf diese Weise stellen sie die beiden Spielmacher kalt. Da die Mitte dicht ist, müsste der Druck über die Flügel kommen. Aber Eddy auf rechts ist nun mal kein Spielgestalter. Und Jacqueline? Ihr fehlt es an der nötigen Zweikampfhärte, um auf ihrer Seite für den nötigen Dampf zu sorgen. So ist bisher die Strategie der Gäste, sich ein freudloses Null-Null zu ermauern, voll aufgegangen.
    Aber damit muss jetzt Schluss sein, und zwar sofort!
    Wieder hämmern die Burgwälder den Ball meilenweit ins Seitenaus. Während Enes sich als Balljunge betätigt und losflitzt, nutzt Moritz die Zeit für eine taktische Umstellung.
    »Drüben auf der anderen Seite braucht Eddy deine

Weitere Kostenlose Bücher