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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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alles Dunkle und Böse widerspiegelte, das in ihm war.
    »Wieso müssen wir nichts zahlen?«, fragte Link.
    »Eure Seherin wird genug für alle bezahlen.«
    Ich hätte ihn am liebsten noch einmal gefragt, aber ich wusste, dass er mir nichts mehr sagen würde. Und wenn es noch dunklere Geheimnisse als dieses gab, dann wollte ich sie ohnehin nicht wissen.

Die Karten der Vorsehung
    7.12.
    Als ich nach Hause kam, war Mitternacht schon längst vorbei. Alle im Haus schliefen – nur eine nicht. Bei Amma brannte noch Licht, der Schein fiel durch die blauen Fensterläden. Ich fragte mich, ob sie wohl wusste, dass ich weggegangen war und auch wohin. Ich hoffte es beinahe. Das, was ich jetzt vorhatte, würde dann hundertmal einfacher sein.
    Amma war kein Mensch, mit dem man sich so ohne Weiteres auf eine Auseinandersetzung einließ. Denn im Grunde war sie die Konfrontation in Person. Sie lebte nach ihren eigenen Regeln und Gesetzen, und die Dinge, an die sie glaubte, waren für sie so sicher und wahr wie die Tatsache, dass die Sonne am nächsten Tag wieder aufging. Sie war die Einzige, die wie eine Mutter für mich war, und meistens vertrat sie sogar beide Elternteile. Die Vorstellung, mit ihr zu streiten, machte mich ganz schwach und krank.
    Aber nicht so schwach wie der Gedanke, dass ich nur zur Hälfte ich selbst war. Nur die Hälfte des Menschen, der ich immer gewesen war. Amma wusste Bescheid, hatte mir aber nie etwas davon gesagt.
    Und wenn sie etwas gesagt hatte, dann war es gelogen gewesen.
    Ich klopfte an ihre Zimmertür, ehe ich es mir anders überlegen konnte. Sie machte sofort auf, als hätte sie mich erwartet. Sie trug das weiße Hauskleid mit den pinkfarbenen Rosen, das ich ihr letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte.
    Sie schaute mich nicht an, sondern blickte an mir vorbei, als sähe sie noch etwas außer der Wand hinter mir. Vielleicht tat sie das ja auch. Vielleicht lagen überall Stücke von mir verstreut wie die Scherben einer zersprungenen Flasche.
    »Hab schon auf dich gewartet«, sagte sie mit leiser, matter Stimme und machte mir Platz, damit ich eintreten konnte.
    Ammas Zimmer sah immer noch verwüstet aus, aber eines hatte sich geändert. Auf dem kleinen runden Tisch vor dem Fenster lagen Karten. Ich ging hin und nahm eine in die Hand. Die Blutige Klinge. Das waren keine Tarotkarten.
    »Legst du wieder Karten? Was sagen sie heute Abend, Amma?«
    Sie kam zu mir an den Tisch und schob die Karten auf einen Stoß zusammen. »Nicht viel. Was man sehen kann, das habe ich gesehen.«
    Eine weitere Karte stach mir ins Auge. Ich hielt sie Amma vor die Nase. »Was ist mit der hier? Die Zerbrochene Seele. Was bedeutet diese Karte?«
    Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie drei Anläufe brauchte, um mir die Karte wegzunehmen. »Du glaubst, du wüsstest etwas, aber ein Stück von etwas ist so gut wie nichts. Weder das eine noch das andere ist von großem Nutzen.«
    »Du meinst, ein Stück von meiner Seele? Ist das so gut wie nichts?« Ich sagte es, um ihr wehzutun, um ihre eigene Seele aufzuwühlen, damit sie merkte, wie sich das anfühlte.
    »Wo hast du das gehört?« Ihre Stimme bebte. Ihre Finger rieben fahrig das abgegriffene goldene Amulett um ihren Hals.
    »Von deinem Freund in New Orleans.«
    Amma taumelte einen Schritt zurück und hielt sich an der Stuhllehne fest. An ihrer Reaktion konnte ich ablesen, dass sie in ihren Karten alles Mögliche gesehen hatte, aber ganz bestimmt nicht, wie ich zusammen mit dem Bokor Seelen heraufbeschwor. »Sagst du mir wirklich die Wahrheit, Ethan Wate? Hast du diesen Teufel aufgesucht?«
    »Ich bin zu ihm gegangen, weil du mir nicht die Wahrheit gesagt hast. Mir ist nichts anderes übrig geblieben.«
    Amma hörte mir nicht zu. Sie mischte hektisch die Karten und ließ sie von einer Hand in die andere gleiten. »Tante Ivy, zeige mir etwas. Sage mir, was das zu bedeuten hat«, murmelte sie.
    »Amma!«
    Sie ließ sich nicht beirren und legte die Karten immer wieder neu. »Ich kann nichts sehen. Es muss eine Möglichkeit geben. Es gibt immer eine. Ich muss nur weitersuchen.«
    Ich fasste sie sachte an den Schultern. »Amma. Leg die Karten weg. Sprich mit mir.«
    Sie hielt eine Karte hoch, auf der ein Sperling mit gebrochenem Flügel abgebildet war. »Die Vergessene Zukunft. Weißt du, wie man diese Karten nennt? Die Karten der Vorsehung. Denn sie können mehr als nur die Zukunft vorhersagen. Sie sagen das Schicksal voraus. Kennst du den Unterschied?«
    Ich schüttelte den

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