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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Kopf. Ich hatte Angst, etwas zu sagen, um Amma nicht noch mehr zu verstören.
    »Die Zukunft kann sich ändern.« Ihre dunklen Augen füllten sich mit Tränen. »Vielleicht kann man auch das Schicksal ändern.«
    Sie fing an zu weinen und schüttelte wie besessen den Kopf. »Das Rad des Schicksals zermalmt uns alle.«
    Nicht schon wieder dieser Satz. Amma reiste nicht nur ins Dunkle, sie verlor allmählich den Verstand. Und ich stand daneben und sah zu.
    Amma riss sich von mir los und fiel auf die Knie. Mit geschlossenen Augen wandte sie das Gesicht zur Zimmerdecke. »Onkel Abner, Tante Ivy, Großmutter Sulla, ich brauche eure Fürsprache. Vergebt mir meine Schuld, wie auch der Herr uns unsere Schuld vergibt.« Ich sah zu, wie sie wartete und dabei die Worte immer wieder vor sich hinsprach.
    Erst nach einer guten Stunde hörte sie damit auf, völlig erschöpft und niedergeschlagen.
    Die Ahnen waren nicht gekommen.
    Als ich klein war, hatte meine Mutter immer gesagt, dass man alles, was man über die Südstaaten wissen müsse, entweder in Savannah oder in New Orleans lernen könnte. Anscheinend traf das Gleiche auch auf mein Leben zu.
    Lena war allerdings anderer Meinung. Am nächsten Morgen saßen wir im Geschichtsunterricht in der hinteren Reihe und stritten uns.
    »Eine zerbrochene Seele sind nicht zwei Dinge, L. Es ist ein und dasselbe, nur eben in zwei Hälften gespalten.«
    Als ich angefangen hatte, ihr etwas von meinen »zwei Seelen« zu erzählen, hatte Lena zur »zwei« gehört und war sofort davon ausgegangen, dass ich mich selbst als der Eine, der Zwei war, opfern wollte.
    »Jeder von uns könnte es sein. Wenn überhaupt, dann bin ich die Eine, die Zwei ist. Schau dir nur meine Augen an!« Ich spürte geradezu ihre wachsende Angst.
    »Ich behaupte ja gar nicht, dass ich dieser Eine bin, L. Ich bin nur ein Sterblicher. Nur eine mächtige Caster war in der Lage, die Ordnung der Dinge zu zerstören. Da wird es schon mehr als einen schwachen Sterblichen brauchen, um sie wiederherzustellen, meinst du nicht auch?«
    Sie wirkte nicht sonderlich überzeugt, auch wenn sie tief in ihrem Innersten bestimmt wusste, dass ich recht hatte. Im Guten wie im Bösen war ich eben nur ein Sterblicher, mehr nicht. Das war die Ursache für alle Probleme zwischen uns. Der Grund, warum wir uns kaum berühren, geschweige denn uns körperlich richtig nahekommen konnten. Wie sollte ausgerechnet ich die Caster-Welt retten, wo ich mich doch kaum in ihr behaupten konnte?
    »Link«, sagte Lena. »Er ist zwei – ein Inkubus und ein Sterblicher.«
    »Pssst.« Ich schaute zu Link hinüber, aber er hatte nichts mitbekommen. Geistesabwesend versuchte er, mit einem Stift » LINKUBUS « in seine Tischplatte zu ritzen. »Ich bin ziemlich sicher, dass er sich weder bei dem einen noch bei dem anderen besonders hervortut.«
    »John ist zweierlei: ein Caster und ein Inkubus.«
    »L.«
    »Ridley. Sie könnte auch als Sterbliche noch Spuren einer Sirene in sich tragen. Also ist sie auch zwei.« Lena stellte immer wildere Vermutungen an. »Amma ist eine Seherin und eine Sterbliche. Und damit zwei.«
    »Amma ist es nicht!« Ich war wohl ziemlich laut geworden, denn die ganze Klasse drehte sich zu uns um. Lena sah mich beleidigt an.
    »Tatsächlich nicht, Mr Wate? Dabei dachten wir alle, sie wäre es.« Mr Evans wartete nur darauf, den kleinen Block zu zücken, in den er alle eintrug, die nachsitzen mussten.
    »Tut mir leid, Sir.«
    Ich versteckte mich hinter meinem Geschichtsbuch und senkte die Stimme. »Es klingt vielleicht schräg, aber es hat auch sein Gutes. Jetzt weiß ich wenigstens, wieso diese ganzen verrückten Sachen mit mir passieren und wieso ich diese unheimlichen Träume habe und überall meine andere Hälfte sehe. Jetzt ergibt das alles einen Sinn.«
    Das stimmte zwar nicht ganz, und Lena war auch nicht wirklich davon überzeugt, aber sie schwieg, und ich sagte ebenfalls nichts mehr dazu. Es gab auch so schon mehr als genug, was uns Kopfzerbrechen bereitete, da brauchte es nicht noch geteilte Seelen.
    Das versuchte ich mir zumindest einzureden.
    LASST ES SCHNEIEN!
    ZEIT FÜR EINEN WETTERUMSCHWUNG!
    SICHERT EUCH EURE KARTEN!
    Überall hingen Plakate, als brauchte es tatsächlich noch eine Ankündigung. Der Winterball stand vor der Tür, und in diesem Jahr hatte das Festkomitee, das aus Savannah Snow und ihrem Gefolge bestand, beschlossen, den Ball »Schneeball« zu nennen. Savannah behauptete steif und fest, dass der Name nichts mit ihr zu

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