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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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streckte die Arme aus, schloss die Augen und spreizte die Hände. Aus den Fingerspitzen sprühte Feuer. Doch plötzlich verzerrte sich ihr Gesicht.
    Die Flammen blieben an ihren Fingern haften und die fliegenden Funken brannten Löcher in ihr Kleid.
    Sie war nicht mehr Herrin ihrer Kräfte.
    Ich war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, zwang mich jedoch zu einer letzten Anstrengung. In einem entfernten Winkel meiner Gedanken hörte ich eine Stimme. Es war nicht Lenas Stimme oder die Stimme der Lilum, es war auch nicht Sarafines Stimme. Sie flüsterte immer wieder das Gleiche, aber so leise, dass ich es nicht verstand.
    Der tödliche Griff um meinen Hals lockerte sich, obwohl Abraham seine Hand nicht gesenkt hatte. Ich keuchte, schnappte so gierig nach Luft, dass ich fast würgen musste. Das Wispern in meinem Kopf wurde lauter.
    Es waren zwei Worte.
    ICH WARTE .
    Ich sah sein Gesicht – mein Gesicht – für den Bruchteil einer Sekunde. Es war meine andere Hälfte, meine Zerbrochene Seele. Sie wollte mir helfen.
    Die unsichtbare Hand an meinem Hals wurde weggerissen. Luft schoss in meine Lungen. In Abrahams Miene spiegelten sich Entsetzen, Verwirrung und Wut.
    Stolpernd und nach Luft schnappend, rannte ich zu Lena. Als ich den brennenden Kreis erreicht hatte, war Sarafine bereits in einem anderen Feuerkreis gefangen und versuchte, die Flammen am Saum ihres Kleides auszuschlagen.
    Ich blieb stehen. Die Hitze war so mörderisch, dass ich nicht näher herankonnte. Lena stand auf der anderen Seite des Glutrings vor Sarafine. Das Feuer hatte ihr Haar angesengt, der Rauch ihr Gesicht geschwärzt.
    Die Wolke aus Vexen bewegte sich in Richtung Abraham. Er sah zu, unternahm aber nichts, um Sarafine zu helfen.
    »Lena! Hilf mir!« Sarafine fiel auf die Knie. Sie sah jetzt aus wie Izabel in jener Nacht, in der sie berufen worden war und sich vor die Füße ihrer Mutter geworfen hatte. »Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wollte das alles nicht!«
    Lenas rußschwarzes Gesicht war wutverzerrt. »Nein. Du wolltest, dass ich tot bin.«
    Der Qualm ließ Sarafines Augen tränen, es sah beinahe so aus, als würde sie weinen. »In meinem ganzen Leben ist es nie darum gegangen, was ich wollte. Für mich haben immer andere entschieden. Ich habe so sehr dagegen angekämpft, Dunkel zu sein, aber ich war nicht stark genug.« In ihrem tränenüberströmten Gesicht war das Gold ihrer Augen kaum zu erkennen. »Du bist schon immer stark gewesen, sogar als kleines Kind. So hast du es auch geschafft, zu überleben.«
    Ich spürte, wie verwirrt Lena war. Sarafine war dem Fluch zum Opfer gefallen, vor dem sich Lena ihr ganzes Leben lang gefürchtet hatte. Dem Fluch, von dem sie selbst verschont geblieben war. Was wäre aus ihrer Mutter geworden, wenn auch sie verschont geblieben wäre? »Was meinst du damit, ich habe es geschafft?«
    Schwarze Rauchsäulen stiegen in die Höhe und Sarafine fing an zu husten. »Damals zog ein entsetzlicher Sturm auf und der Regen löschte das Feuer. Du hast dich selbst gerettet.« Sie klang erleichtert, obwohl sie an diesem Tag Lenas Tod in Kauf genommen hatte.
    Lena starrte ihre Mutter an. »Und heute willst du vollenden, was du damals begonnen hast.«
    Ein Funke fiel auf Sarafines Kleid und es fing erneut Feuer. Sie schlug mit der bloßen Hand auf den verkohlten Stoff und erstickte die Flammen. Dann sah sie ihrer Tochter fest in die Augen. »Bitte.« Ihre Stimme war so rau, dass man sie fast nicht verstand. Sie hob flehentlich die Hand. »Ich wollte dich nicht verlieren. Aber nur so konnte ich ihn überzeugen.«
    Sie sprach von Abraham, der Sarafine in die Dunkelheit gelockt hatte und der nun dastand und zusah, wie sie brannte.
    Lena schüttelte den Kopf, Tränen liefen über ihr Gesicht. »Wie soll ich dir jemals vertrauen?« Kaum hatte sie das gesagt, wurde die Flammenwand zwischen ihr und Sarafine kleiner.
    Zögernd streckte Lena die Hand nach ihrer Mutter aus. Ich sah die Brandwunden an Sarafines Arm, als auch sie ihre Hand nach Lena ausstreckte, bis sich ihre Fingerspitzen fast berührten. »Ich habe dich immer geliebt, Lena. Mein kleines Mädchen.«
    Lena schloss die Augen. »Ich wünschte, ich könnte dir glauben …«
    »Lena, sieh mich an.« Sarafine schien von ihren Gefühlen überwältigt zu werden. »Ich werde dich ewig und einen Tag lieben.«
    Ich kannte diese Worte aus der Vision. Es war das Letzte, was Sarafine zu Lenas Vater gesagt hatte, bevor er starb. »Ich werde dich ewig und einen Tag

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