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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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»Vielleicht hat meine Mutter recht und das ist das Ende aller Tage. Vielleicht hat sie jetzt endlich die Gelegenheit, ihre Getreidemühle und ihre Gasmasken und ihr Schlauchboot zu benutzen.«
    »Ein Schlauchboot? Meinst du das Ding, das auf eurem Garagendach festgezurrt ist?«
    Link nickte. »Ja. Für den Fall, dass das Wasser steigt und das Flachland überflutet wird und Gott Rache nimmt an uns Sündern.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht Gott. Abraham Ravenwood.«
    Der Boden hatte aufgehört zu beben und wir hatten es nicht einmal bemerkt.
    Denn wir drei zitterten selbst am ganzen Leib.

Die Letzte Tür
    16.12.
    Sechzehn Tote hatte das Erdbeben gefordert. Dem Shadowing Song meiner Mutter zufolge hätten es achtzehn sein müssen. Ich weiß nicht, warum die Erdbeben aufgehört hatten und Abrahams Armee von Vexen verschwunden war. Vielleicht hatte es seinen Reiz für ihn verloren, die Stadt weiter zu zerstören, wenn wir nicht mehr da waren und so gut wie alles bereits in Trümmern lag. Aber so wie ich Abraham kannte, tat er nichts ohne Grund. Und ich wusste eines: Diese verquere Logik des Daseins, wo das Natürliche und das Übernatürliche aufeinandertrafen, bestimmte mein ganzes Leben.
    Außerdem zweifelte ich keine Sekunde daran, dass zu den sechzehn zwei weitere Leichen kommen würden. So fest glaubte ich an das, was die Songs besagten. Nummer siebzehn und Nummer achtzehn. An diese Zahlen musste ich ständig denken, als ich zum Krankenhaus fuhr. Denn auch dort waren Kräfte am Werk.
    Und ich hatte das entsetzliche Gefühl, dass ich wusste, wer Nummer siebzehn sein würde.
    Das Notstromaggregat hatte Aussetzer, das konnte man am Flackern der Notbeleuchtung erkennen. Bobby Murphy war nicht am Empfangstresen und auch sonst war niemand da. Die schaurigen Ereignisse im Garten des Immerwährenden Friedens schockierten hier niemanden besonders, denn hierher kamen ohnehin nur die, die von irgendeinem schlimmen Unglück getroffen worden waren. Ich fragte mich allerdings, ob sie überhaupt sechzehn Plätze im Kühlhaus hatten. Jede Wette, dass dem nicht so war.
    Sobald man das Krankenhaus betreten hatte, schien das Universum zu schrumpfen, wurde klein und immer kleiner, bis die Welt nur noch aus einem Trakt bestand, aus einer Krankenschwester und dem keimfreien drei mal fünf Meter großen Pfirsichzimmer.
    Wenn man erst einmal hier drinnen war, kümmerte man sich nicht mehr groß um das, was draußen geschah. Hier war eine Art Zwischenwelt, und ich empfand das nicht zuletzt deshalb so, weil ich jedes Mal, wenn ich Tante Prues Hand nahm, in einer anderen Welt landete.
    Alles hier kam einem irgendwie surreal vor, was beinahe komisch war, denn außerhalb dieser Wände waren die Dinge realer als je zuvor. Aber wenn ich nicht schleunigst Antworten fand – vor allem in Bezug auf eine mächtige Lilum der Dämonenwelt und eine unbeglichene Blutschuld, die Gatlin und noch ein paar Welten jenseits davon zerstörte –, dann würden überhaupt keine keimfreien Pfirsichzimmer mehr übrig bleiben, die man als eigene kleine Welt bezeichnen konnte.
    Ich lief durch den düsteren Korridor, der zu Tante Prues Zimmer führte. Die Notbeleuchtung flackerte kurz auf und ich sah am Ende des Gangs eine Gestalt in Klinikkleidung mit einer Infusionsflasche in der Hand stehen. Dann war wieder alles dunkel. Als die Notbeleuchtung erneut aufleuchtete, war die Gestalt verschwunden.
    Merkwürdig, denn ich hätte schwören können, dass es Tante Prue gewesen war.
    »Tante Prue?«
    Die Lichter gingen wieder aus. Ich fühlte mich auf eine ganz schreckliche Art und Weise allein. Einen Augenblick lang dachte ich, etwas hätte sich in der Dunkelheit bewegt.
    Dann ging die Notbeleuchtung wieder an.
    »Was zum …« Entsetzt prallte ich zurück.
    Tante Prue stand vor mir, ihr Gesicht ganz nah an meinem. Ich sah jedes Fältchen, jede Tränenspur, jede Furche wie auf einer Karte der Caster-Tunnel. Mit einer Handbewegung gab sie mir zu verstehen, dass ich ihr folgen sollte. Dann legte sie den Finger auf die Lippen.
    »Psst.«
    Die Lichter gingen aus und sie war verschwunden.
    Ich tastete mich so schnell ich konnte durch die Dunkelheit bis zum Zimmer meiner Tante. Ich drückte gegen die Tür, aber sie ließ sich nicht öffnen.
    »Leah, ich bin’s!«
    Die Tür schwang auf. Vor mir stand Leah und hielt den Finger an die Lippen. Es war die gleiche Geste wie bei Tante Prue. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
    »Psst.« Leah schloss die Tür hinter

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