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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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es wehtat, bis die Sonne unterging – hinter den Worten, hinter dem Glas, hinter den Bäumen und dem Fluss. Die Nacht kroch über ihr Bett, und ich wartete darauf, dass die Dunkelheit alles auslöschte.

Izabel
    15.9.
    »Seid ihr sicher, dass wir hier richtig sind?« Wir waren südlich von Charleston von der Schnellstraße abgebogen. Aber statt der so vertrauten viktorianischen Häuser mit umlaufender Veranda und weißen Türmchen, die sich den Wolken entgegenreckten, war da – nichts. Statt Häuserreihen erstreckten sich Tabakfelder, so weit das Auge reichte, dazwischen sah man hin und wieder eine verwitterte Scheune.
    Lena blickte auf den Notizzettel in ihrem Schoß. »Das ist der richtige Weg. Gramma hat gesagt, es gäbe nicht viele Gebäude in der Nähe meiner alten … da wo unser Haus einmal war.«
    Als Lena angekündigt hatte, zu dem Haus fahren zu wollen, in dem sie zur Welt gekommen war, hatte mir das eingeleuchtet – etwa zehn Sekunden lang. Es war ja nicht nur das Haus, in dem sie ihre ersten Schritte gemacht und die Wände mit Kreide vollgekritzelt hatte. Es war auch das Haus, in dem ihr Vater zu Tode gekommen war. Das Haus, in dem Lena selbst beinahe gestorben wäre, als ihre Mutter es kurz vor ihrem ersten Geburtstag in Brand gesteckt hatte.
    Lena bestand darauf, es sich anzuschauen, also versuchte ich erst gar nicht, ihr die Sache auszureden. Wir hatten über das, was wir in Macons Arbeitszimmer mitangehört hatten, kein Wort verloren, aber es war ganz eindeutig ein weiteres Teil in dem Puzzle, zu dem unser Leben geworden war. Macon war überzeugt, dass in Lenas und Johns Vergangenheit der Schlüssel zu dem lag, was gerade in der Welt der Caster und der Sterblichen vorging. Aus diesem Grund fuhren wir jetzt durchs Hinterland.
    Tante Del beugte sich auf dem Rücksitz des Volvo nach vorne. Auf ihrem Schoß saß meine Katze Lucille. »Das kommt mir alles nicht bekannt vor, aber ich kann mich auch irren.«
    Das war eine glatte Untertreibung. Tante Del war so ziemlich die Letzte, die ich nach dem Weg fragen würde, es sei denn, wir befänden uns in den Tunneln. Inzwischen war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob sie sich dort unten überhaupt noch zurechtfinden würde. Der Abstecher zu der Brandruine von Lenas Geburtshaus war an sich schon ein verrücktes Vorhaben, aber noch viel abwegiger war es, ausgerechnet Tante Del mitzunehmen. Seit Lenas Berufung war niemand so durch den Wind wie sie. Aber Lena brauchte ihre Kräfte als Palimpsest. Tante Del hatte die Gabe, die Zeit zu lesen, und die wollte Lena jetzt nutzen.
    Lena deutete zu meiner Fensterseite hinaus. »Ich vermute, es ist dort drüben. Onkel M meinte, wir sollten nach einem Weg Ausschau halten, der links abzweigt.« An der Straße entlang verlief ein Zaun, dessen weiße Farbe abblätterte. Nicht sehr weit entfernt war ein Durchlass. »Hier ist es.«
    Während ich zwischen den windschiefen Pfählen abbog, hörte ich, wie Lena den Atem anhielt. Ich nahm ihre Hand und sofort fing mein Puls an zu rasen.
    Willst du das wirklich machen?
    Nein. Aber ich muss wissen, was geschehen ist .
    L, du weißt doch, was geschehen ist .
    Hier hat alles angefangen. Hier hat mich meine Mutter in den Arm genommen, als ich noch ein Baby war. Hier hat sie sich entschlossen, mich zu hassen .
    Sie war damals schon eine Dunkle Caster. Sie konnte nicht lieben .
    Lena lehnte den Kopf an meine Schulter und ich fuhr langsam die staubige Einfahrt entlang.
    Ein Teil von mir ist auch Dunkel, Ethan. Und ich liebe dich .
    Ihre Worte schockierten mich. Lena war nicht Dunkel, sie war nicht wie ihre Mutter.
    Das kannst du nicht vergleichen. Du bist auch Licht .
    Ich weiß. Aber Sarafine ist nicht tot. Sie ist irgendwo, vermutlich zusammen mit Abraham, und wartet ab. Je mehr ich von ihr weiß, desto besser werde ich gegen sie kämpfen können .
    Keine Ahnung, ob das der wahre Grund für den Ausflug war, aber es spielte sowieso keine Rolle. Denn als ich vor dem, was einmal das Haus gewesen war, anhielt, ging es plötzlich um etwas ganz anderes.
    Um die Wirklichkeit.
    »Bei allen Sternen am Himmel«, flüsterte Tante Del.
    Es sah schlimmer aus als die Ruinen auf den vergilbten Fotos im Archiv meiner Mutter, die dokumentierten, was von den Plantagen nach dem Großen Brennen übrig geblieben war – schwarze Gerippe von einst pompösen Häusern, verkohltes Gebälk, öde und verlassen wie damals die Städte, nachdem die Soldaten der Union wieder abgezogen waren.
    Dieses Haus, Lenas altes

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