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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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paar Autolängen Abstand zwischen seiner alten Karre und dem Pick-up, dann begann er, über Ridley zu jammern, die ihm ständig im Kopf herumspukte, und spielte mir die neuesten Songs seiner Band vor. Die Holy Rollers spielten so miserabel wie eh und je, aber sogar sie wurden von dem schrecklichen Summen der Heuschrecken übertönt. Ich hielt das nicht mehr länger aus.
    Das vierte Lied der Rollers war noch nicht zu Ende, als der Lieferwagen an dem schmalen Pfad angekommen war, der zum Waders Creek führte. An dieser Stelle hatte Mr Eaton Amma beim letzten Mal aussteigen lassen und ich war ihr gefolgt. Aber heute Abend hielt er nicht an.
    »Mann, wo fährt der denn hin?«
    Ich hatte keine Ahnung, aber ich würde es bald herausfinden.
    Carlton Eaton ließ seinen Wagen auf der riesigen Staubfläche ausrollen, die noch vor ein paar Monaten ein Parkplatz gewesen war. Sie grenzte an ein großes Feld, das wahrscheinlich genauso abgestorben und verbrannt war wie das Gras im Rest der Gegend auch. Aber auch ohne die Hitzewelle hätte sich das Gras hier noch nicht wieder erholt – von den Fahrgeschäften, den hölzernen Zeltböden, den Zigarettenkippen und dem Gewicht der Stahlträger, die schwarze Narben in der Erde hinterlassen hatten.
    »Der Festplatz? Wieso fährt er Amma hierher?« Link lenkte das Auto zu einem verdorrten Gebüsch.
    »Was glaubst du wohl?« Jetzt wo der Jahrmarkt vorbei war, gab es hier nur eines: das Tor, das in die Caster-Tunnel führte.
    »Ich kapier’s nicht. Warum bringt Mr Eaton Amma zu den Tunneln?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Eaton stellte den Motor ab, stieg aus und ging auf die Beifahrerseite, um Amma die Tür aufzuhalten. Sie schlug nach ihm, als er ihr beim Aussteigen helfen wollte. Er hätte es besser wissen sollen. Amma war zwar kaum einsfünfzig groß und keine fünfzig Kilo schwer, aber gebrechlich war sie garantiert nicht. Sie folgte ihm zu dem Feld, auf dem sich der Eingang zu den Tunneln befand; ihre weißen Handschuhe leuchteten in der Dunkelheit.
    So leise wie möglich öffnete ich die Tür der Schrottkiste. »Beeil dich, sonst verlieren wir sie noch.«
    »Machst du Witze? Ich kann bis hierher hören, wie sie nach Luft schnappen.«
    »Im Ernst?« Ich wusste ja, dass Link jetzt über besondere Fähigkeiten verfügte, aber ich hatte nicht gedacht, dass sie so ausgeprägt waren.
    »Ich bin doch nicht einer dieser lahmen Superhelden wie Aquaman.«
    Meine Fähigkeiten als Lotse beeindruckten Link nicht im Geringsten. Abgesehen davon, dass ich ziemlich gut mit einer Landkarte und einem Bogenlicht umgehen konnte, wusste ich allerdings selbst nicht, worin genau mein Talent bestand.
    Link quasselte einfach weiter. »Ich bin eher wie Magneto oder Wolverine.«
    »Hast du es schon mal geschafft, Eisen nur mit deinen Gedanken zu verbiegen oder Messer aus deinen Handknöcheln hervorschnellen zu lassen?«
    »Nein, aber ich arbeite dran.« Link blieb stehen. »Warte. Jetzt reden sie.«
    »Was sagen sie denn?«
    »Mr Eaton sucht seinen Caster-Schlüssel, damit er das Tor aufmachen kann, und Amma hält ihm eine Gardinenpredigt, weil er seine Sachen immer verlegt.« Das sah Amma ähnlich. »Moment. Er hat seinen Schlüssel gefunden und schließt das Tor auf. Jetzt hilft er Amma runterzusteigen.« Link sprach nicht weiter.
    »Und was machen sie jetzt?«
    Link ging ein paar Schritte vorwärts und lauschte wieder. »Mr Eaton verdünnisiert sich. Amma ist allein in die Tunnel gegangen.«
    Eigentlich kein Grund, sich Sorgen zu machen. Amma war schon oft allein dort unten unterwegs gewesen, meistens um mich zu suchen. Aber ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Wir warteten, bis Carlton Eaton wieder zu seinem Lieferwagen zurückgegangen war, dann rannten wir, so schnell wir konnten, zu dem äußeren Tor.
    Link war logischerweise als Erster dort, sein Tempo war absolut atemberaubend. Ich ging neben ihm in die Knie und betrachtete die Umrisse des Tores. Es würde niemandem auffallen, es sei denn, man suchte danach. »Und wie kommen wir da jetzt rein? Deine Gartenschere hast du ja leider nicht dabei.« Als wir das letzte Mal hier gewesen waren, hatte Link das Tor mit einer großen Gartenschere aufgestemmt, die er aus dem Bio-Raum der Jackson High hatte mitgehen lassen.
    »Brauch ich nicht. Ich hab ’nen Schlüssel.«
    Ich starrte auf den halbmondförmigen Schlüssel. Nicht einmal Lena hatte so einen.
    »Wo hast du den geklaut?«
    Link knuffte mich leicht an der Schulter. Ich stolperte zurück und landete im

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