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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Schlechtes über sie zu denken, und ich wollte auch nicht, dass ein anderer es tat. Aber die Vorstellung, dass sich Amma mit jemandem einließ, der das Gegenteil von all dem war, woran sie glaubte, bereitete mir Unbehagen. Ich musste mit jemandem darüber sprechen.
    Marian rührte geistesabwesend in ihrem Tee. »Bist du ganz sicher, dass du dich nicht verhört hast?«
    Ich nickte. »Das war keines von den Gesprächen, die man gleich wieder vergisst.« Ich hatte vergeblich versucht, die Erinnerung an Amma und den Bokor aus meinem Kopf zu verbannen. »Ich habe schon mehr als einmal erlebt, wie Amma sich hineinsteigert, wenn die Karten ihr etwas Unangenehmes voraussagen. Als sie zum Beispiel in den Karten gelesen hat, dass Sam Turley mit dem Auto über die Brücke am Waders Creek stürzen würde, schloss sie sich in ihrem Zimmer ein und sprach eine Woche lang kein Wort. Aber das war etwas anderes.«
    »Eine Seherin versucht niemals, die Karten zu beeinflussen. Und am allerwenigsten die Urururenkelin von Sulla der Prophetin.« Marian blickte in ihre Teetasse und überlegte. »Warum wollte sie das jetzt tun?«
    »Ich weiß es nicht. Der Bokor behauptete, er könnte es, aber es hätte seinen Preis, und Amma versicherte ihm, dass sie diesen Preis bezahlen würde, egal was es ist. Es war alles so verworren, aber es hatte eindeutig etwas mit den Castern zu tun.«
    »Wenn er wirklich ein Bokor, also ein Schwarzmagier, ist, dann war das kein leeres Geschwätz. Ein Bokor quält und zerstört mit seinem Voodoo-Zauber, statt die Menschen zu heilen und zu erleuchten.«
    Ich nickte. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich tatsächlich Angst um Amma. Was ungefähr so sinnvoll war, wie wenn sich ein Kätzchen um einen Tiger sorgt. »Ich weiß, dass du dich in die Welt der Caster nicht einmischen darfst, aber der Bokor ist ein Sterblicher.«
    »Und deshalb bist du zu mir gekommen.« Marian atmete tief ein. »Ich kann Erkundigungen einziehen, aber eine Frage werde ich ganz bestimmt nicht beantworten können, und das ist genau die Frage, auf die es ankommt: Was treibt Amma zu einem Menschen, der auf der anderen Seite dessen steht, woran sie glaubt?« Marian hielt mir einen Teller mit Keksen hin, was bedeutete, dass sie auch keine Antwort darauf wusste.
    Ich zuckte zusammen. Das waren nicht irgendwelche Knusperkekse – als Liv Anfang des Sommers nach South Carolina gekommen war, hatte sie einen ganzen Koffer davon mitgebracht.
    Marian war meine Reaktion offenbar nicht entgangen, denn sie stellte den Teller wieder hin. »Hast du mit Olivia über das gesprochen, was passiert ist?«
    »Ich weiß nicht. Nicht über – na ja, nein.« Ich seufzte. »Was total blöd ist, denn Liv ist … eben Liv.«
    »Mir fehlt sie auch.«
    »Warum darf sie dann nicht mehr bei dir arbeiten?« Liv hatte gegen die Regeln verstoßen, weil sie mir geholfen hatte, Macon aus dem Bogenlicht zu befreien. Seither war sie nicht mehr in der Stadtbibliothek von Gatlin aufgetaucht. Ihre Ausbildung als Hüterin war damit beendet, und ich hatte eigentlich erwartet, dass sie nach England zurückkehren würde. Stattdessen verbrachte sie jetzt ihre Tage zusammen mit Macon in den Tunneln.
    »Das geht nicht. Es gehört sich nicht – es ist verboten, wenn du so willst. Bis sich alles geklärt hat, dürfen wir uns nicht sehen. Jedenfalls nicht offiziell.«
    »Das heißt, sie wohnt gar nicht mehr bei dir?«
    Marian blickte wieder in ihre Teetasse. »Sie ist vorübergehend in die Tunnel gezogen. Vielleicht ist sie dort glücklicher. Macon hat dafür gesorgt, dass sie ein eigenes Arbeitszimmer hat.«
    Liv war für mich immer der Inbegriff des hellen Sonnenscheins gewesen; ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sie so viel Zeit in der Dunkelheit der Tunnel verbrachte.
    Marian drehte sich auf ihrem Stuhl um, nahm ein zusammengefaltetes Blatt Papier von ihrem Schreibtisch und gab es mir. Es fühlte sich ungewöhnlich schwer an und der Grund dafür war ein dickes Siegel aus Wachs. Das war kein Brief, wie ihn der Briefträger brachte.
    »Was ist das?«
    »Nur zu, lies vor.«
    »Der Rat der Hohen Wacht befindet in dem schwerwiegenden Fall von Marian Ashcroft aus der Lunae Libri …« – ich überflog die Zeilen – »… ihr alle Verantwortlichkeiten zu entziehen im Hinblick auf die Wahrung im Westen … ein Verhandlungstermin wird in Kürze anberaumt werden.« Ich blickte ungläubig auf. »Bist du gefeuert?«
    »Vorübergehend meiner Pflichten enthoben, das klingt besser.«
    »Und

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