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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Zeit, zu den Mädchen zu gehen, und als ich Prudence Jane fand …«
    Tante Prue. Ich hörte nichts anderes mehr. Marian sah mich an. »Sie ist bei den Sanitätern. Mach dir keine Sorgen, Amma ist bei ihr.«
    Ich drängte mich an Marian vorbei und spürte noch, wie sie mich zurückzuhalten versuchte. Zwei Sanitäter hatten sich über jemanden auf einer Liege gebeugt. Schläuche hingen an Metallständern und verschwanden in dem zierlichen Körper meiner Tante, wo genau, konnte ich nicht sehen, weil die Stellen mit weißem Pflaster verklebt waren. Die Sanitäter hängten noch mehr Flaschen mit klaren Flüssigkeiten an noch mehr Metallständer; was sie sagten, konnte man in dem fürchterlichen Gewirr aus Stimmen, Schluchzen und Sirenen nicht verstehen. Neben Tante Prue kniete Amma, hielt ihre schlaffe Hand und flüsterte. Betete sie oder sprach sie mit den Vorfahren? Wahrscheinlich beides.
    »Sie ist nicht tot.« Link war hinter mir hergekommen. »Ich kann sie riechen – ich meine, ich weiß es.« Er sog wieder die Luft ein. »Kupfer und Salz und Bratensoße.«
    Gegen meinen Willen musste ich lächeln. Ich atmete tief aus. »Was sagen sie denn? Wird sie wieder gesund?«
    Link hörte den Sanitätern zu, die sich um Tante Prue kümmerten. »Ich weiß nicht. Sie sagen, sie hat einen Schlaganfall erlitten, als das Haus einstürzte, und seitdem ist sie nicht mehr ansprechbar.«
    Ich drehte mich nach Tante Mercy und Tante Grace um. Marian und Thelma halfen ihnen gerade, sich in Rollstühle zu setzen, und verscheuchten dabei die beiden freiwilligen Feuerwehrmänner, als wüssten sie nicht, dass es Mr Rawls war, der ihnen im Stop & Steal immer ihre Medikamente bestellte, und Ed Landry, an dessen Tankstelle sie immer tankten.
    Ich bückte mich und zog eine große Glasscherbe aus dem Schutt. Ich konnte sie nicht sofort zuordnen, aber der Farbe des Glases nach zu urteilen, war es einmal Tante Prues grüne Glaskatze gewesen, die sie immer stolz neben ihren gläsernen Weintrauben aufgestellt hatte. Ich drehte sie um und sah, dass ein roter Punkt darauf klebte. Sie war markiert, wie alles im Haus der Schwestern, zum Zeichen, dass dasjenige nach dem Tod diesem oder jenem Verwandten zugedacht war.
    Es war ein roter Aufkleber.
    Ich hätte die Katze bekommen sollen. Die Katze, die Trümmer, das Feuer, alles war für mich bestimmt gewesen. Ich steckte die Scherbe in meine Hosentasche und sah hilflos zu, wie meine Tanten zu dem einzigen anderen Rettungswagen, den es in der Stadt gab, geschoben wurden.
    Amma sah mich scharf an, und ich wusste, was sie meinte. Sag kein Wort und unternimm nichts. Geh nach Hause, schließ die Türen hinter dir und halte dich aus alldem raus. Aber sie wusste auch, dass ich das nicht konnte.
    Zwei Worte gingen mir nicht aus dem Kopf. Nicht ansprechbar . Tante Grace und Tante Mercy würden sicher nicht verstehen, was es bedeutete, wenn der Arzt ihnen sagte, dass Tante Prue nicht ansprechbar sei. Sie würden es so verstehen, wie auch ich es zuerst verstanden hatte, als Link es mir sagte.
    Nicht ansprechbar.
    Was tatsächlich so gut wie tot bedeutete.
    Und das war meine Schuld. Weil ich Abraham nicht sagen konnte, wo er John Breed finden würde.
    John Breed.
    Alles passte auf einmal zusammen.
    Der mutierte Inkubus, der uns in Sarafines und Abrahams Falle gelockt hatte, der mir mein Mädchen wegnehmen wollte und der meinen besten Freund in einen Viertel-Inkubus verwandelt hatte – er zerstörte mein Leben ein zweites Mal. Mein Leben und das Leben der Menschen, die ich liebte.
    Seinetwegen hatte Abraham die Vexe losgelassen, seinetwegen hatten sie meine Stadt zerstört, seinetwegen war meine Tante so gut wie tot. Bücher brannten und zum ersten Mal war nicht die Engstirnigkeit der Menschen daran schuld.
    Macon und Liv hatten recht. Alles geschah nur seinetwegen.
    John Breed war derjenige, der an allem schuld war.
    Ich ballte die Faust. Es war keine Riesenfaust, aber es war meine Faust. Es ging ganz allein mich an. Es war eine Aufgabe, die nur ich lösen konnte. Ich war ein Lotse. Ich war dazu bestimmt, einen Weg zu finden; ich war für die Caster wichtig, weil ich sie zu irgendetwas hin- oder aus etwas herausführen sollte. Ich hatte schon einmal den Weg gefunden. Und nun musste ich John Breed finden.
    Es gab kein Zurück mehr. Nicht nach dem, was heute geschehen war.
    Der erste Notarztwagen fuhr davon. Dann der andere. Die Sirenen hallten durch die Straßen, und als die Autos verschwunden waren, begann ich zu

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