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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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darin. Die klapprigen Fensterläden waren offen, allerdings hingen sie schief in den Angeln, und die Fensterscheiben waren schmutzig. Ich wollte gerade weitergehen, da sah ich einen Schatten hinter Ridleys Fenster vorbeihuschen. Zumindest hielt ich es für einen Schatten, im fahlen Mondlicht war das schwer auszumachen.
    Auf einmal fing das Fenster an zu klappern, laut und immer heftiger, bis der Fensterladen aus den Angeln sprang und herunterfiel. Es schien fast, als versuchte jemand mit aller Kraft, das Fenster aufzubrechen, selbst wenn dabei das ganze Haus zusammenstürzte. Einen Moment lang dachte ich sogar an ein Erdbeben, aber der Boden bebte nicht. Nur das Haus bebte.
    Es war unheimlich.
    Ethan?
    »Hast du das gesehen?«, fragte ich Link, doch der starrte zum Kamin hinauf.
    »Die Ziegelsteine fallen runter«, sagte er.
    Das Beben wurde stärker und eine unsichtbare Kraft erfasste das ganze Haus. Die Eingangstür erzitterte.
    Lena!
    Ich lief los. Aus dem Haus drang das Geräusch von zersplitterndem Glas. Ich tastete den Türstock ab und drückte auf die Caster-Schnitzerei. Nichts geschah.
    Warte, Ethan. Irgendetwas stimmt hier nicht .
    Ist alles in Ordnung mit dir?
    Wir sind okay. Onkel Macon glaubt, irgendetwas will ins Haus eindringen .
    Hier draußen macht es mehr den Eindruck, als würde irgendetwas versuchen, aus dem Haus herauszukommen .
    Die Tür ging auf und Lena zog mich hinein. Ich spürte den Schutzbann wie einen schweren Vorhang, den ich zu durchdringen hatte, als ich über die Schwelle trat. Link folgte dicht hinter mir und die Tür fiel zu. Angesichts dessen, was ich draußen gesehen hatte, war ich froh, im Haus zu sein. Bis ich mich umschaute.
    Inzwischen hatte ich mich ja daran gewöhnt, dass sich die Inneneinrichtung von Ravenwood Manor andauernd änderte. Ich hatte hier schon alles gesehen, angefangen von historischem Mobiliar im Südstaaten-Stil bis hin zur detailgetreuen Gruselfilm-Ausstattung, aber das, was ich jetzt zu Gesicht bekam, traf mich völlig unvorbereitet.
    Ich fand mich in einer Art übernatürlichem Bunker wieder; es war die Caster-Version von Mrs Lincolns Keller, wo sie die Vorräte für Notfälle hortete, von Wirbelstürmen bis zum Weltuntergang. Die Wände waren von oben bis unten mit einem matten, silbrig glänzenden Metall überzogen und sahen aus, als trügen sie eine Rüstung. Sämtliche Möbel waren verschwunden. Statt der vielen Bücher und der samtgepolsterten Lehnstühle standen riesige Plastiktonnen herum und Kisten mit Kerzen und Klebeband. Und stapelweise Hundefutter in Dosen, obwohl Boo meines Wissens niemals etwas anderes fraß als Steaks.
    Eine Reihe weißer Plastikflaschen sah verdächtig nach dem Putzmittel aus, auf das Links Mutter schwor, »damit sich keine Infektionen ausbreiten können«. Ich ging hin und hielt eine der Flaschen hoch. »Was ist das? Ein Caster-Desinfektionsmittel?«
    Lena nahm sie mir aus der Hand und stellte sie wieder neben die anderen. »Ja, man nennt so etwas Bleichmittel.«
    Link klopfte auf eine der Tonnen. »Meiner Mutter würde es hier gefallen. Dein Onkel könnte bei ihr damit ziemlich punkten. Dagegen sind ihre Sechsunddreißig- oder Zweiundsiebzig-Stunden-Vorratspackungen ja gar nichts. Damit geben sich nur blutige Anfänger zufrieden. Das hier ist wirkliche Katastrophenvorsorge. Nur eine Brechstange habt ihr nicht.«
    Ich schaute ihn verständnislos an. »Eine Brechstange? Wofür braucht man denn eine Brechstange?«
    »Um die Leichen aus dem Schutt zu bergen.«
    »Leichen?« Mrs Lincoln war noch verrückter, als ich gedacht hatte.
    Link blickte wieder zu Lena. »Und ihr habt nichts zu essen gebunkert.«
    »Darin unterscheiden sich Menschen und Caster, Mr Lincoln, wie Sie eigentlich wissen sollten.« Macon stand in der Tür des Esszimmers, er wirkte ausgesprochen entspannt. »Die Küche versorgt uns mit allem, was wir brauchen. Aber es ist wichtig, dass man vorbereitet ist.«
    Er zeigte einladend in den Raum hinter sich und wir folgten ihm hinein. Der schwarze klauenfüßige Tisch war verschwunden, stattdessen stand ein glänzender Aluminiumtisch da, der aussah, als stamme er aus einem Medizinlabor. Link und ich waren anscheinend die Letzten, denn am Tisch standen nur noch zwei freie Stühle.
    Abgesehen von dem merkwürdigen Labortisch und den metallverkleideten Wänden erinnerte mich das Ganze an die Zusammenkunft, bei der ich Lenas Familie zum ersten Mal begegnet war. Damals, als Ridley noch Dunkel gewesen war und mich mit

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