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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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habe das alles hier gründlich satt!”
    Wohin sollte ihn das führen? Worauf wollte er eigentlich hinaus?
    Seine Reaktion hatte Ruth offenbar die Sprache verschlagen, wie er nicht ohne eine gewisse Genugtuung feststellte. Franco beugte sich über den Koffer und begann, seine Sachen wieder auszupacken.

    „Ich bleibe! Hast du mich verstanden? Ich gehe nirgendwohin! Ich liebe dich, und du wirst es verdammt noch mal akzeptieren und anfangen, mich auch zu lieben, und wenn es das Letzte ist, was du tust!”
    Er fand selbst, dass seine Liebeserklärung sehr zu wünschen übrig ließ, doch es war ihm momentan egal.
    „Und hör auf, mich anzusehen, als wäre ich ein dreiköpfiges Monster. Du erwartest ein Kind von mir …”
    Obwohl er vor Wut schäumte, schwang in seiner Stimme Stolz mit. „… und wenn du glaubst, du könntest dich selbstsüchtig aus meinem Leben verdrücken, dann irrst du dich gewaltig! Wir sind Mann und Frau…”
    „Das sind wir nicht wirklich”, warf Ruth matt ein.
    „Aber das werden wir sein! Wir werden heiraten. Wir werden eine Familie sein! Hast du mich verstanden?”
    „Weil du mich liebst?” Sie blickte ihn an, sah seine finstere Miene und bewunderte seine Stärke. Franco hatte seine Gefühle offenbart, ohne zu wissen, ob sie erwidert würden. Das erforderte ungeheuren Mut.
    „Ja”, meinte er grimmig.
    „Weil du mich sogar tief verehrst?”
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Sogar das.”
    „Wäre das Wort anbeten zu hoch gegriffen?”
    „Nicht hoch gegriffen genug.”
    „Ganz meinerseits”, erwiderte sie lächelnd.

10. KAPITEL
    Ruth hatte das Gefühl, dass sie vom Meeresboden an die Wasseroberfläche schwamm, wo sie dann wieder Luft holen und atmen können würde. Eigentlich wäre es sehr schön gewesen - wenn sie sich nicht gewünscht hätte, in dieser Art Schwebezustand zu verweilen. Es war ihr nicht klar, warum, aber sie wusste, dass es unendlich viel besser war, in ihrer entrückten Welt zu bleiben, als in die Wirklichkeit zurückzukehren.
    Langsam schlug sie die Augen auf und sah Franco, der neben ihrem Bett saß. Dann ließ sie den Blick durch das kleine Zimmer mit den weißen Wänden schweifen. Panische Angst erfasste sie, und Ruth verspürte den fast unbezwingbaren Drang zu weinen.
    Und innerhalb von Sekunden erinnerte sie sich wieder erschreckend deutlich an alles - an jedes Gefühl, an jedes Wort und an jeden Gedanken.
    Sie war im fertig eingerichteten Kinderzimmer ihres neuen Londoner Hauses gewesen. Ihre Eltern waren tief beeindruckt gewesen, weil Franco die ganze Innendekoration von Fachleuten hatte machen lassen.
    Innerhalb einer Woche hatten sie den großen, hellen Raum mit dem herrlichen Erkerfenster in ein bezauberndes Kinderzimmer verwandelt.
    Natürlich hatte sie, Ruth, aus reiner Gewohnheit Bedenken wegen der Kosten geäußert. Woraufhin Franco nur die Augenbrauen hochgezogen und amüsiert gemeint hatte, dass es ein Ding der Unmöglichkeit sei, mit einem Bauch, so groß wie ein Wasserball, auf eine Leiter zu steigen und zu tapezieren.
    „Wie dekadent”, hatte sie lächelnd erwidert und geseufzt. „Du bist wirklich ein ausgesprochen dekadenter Mann, und ich wundere mich, dass der Pfarrer dir seinen Segen gegeben hat, mit mir zu verkehren.”
    „Der Pfarrer hat ja auch keine Vorstellung davon, wie herrlich dekadent seine Tochter sein kann, wenn sie in Stimmung ist. Und überhaupt, wie häufig sie in Stimmung ist!”
    Das war fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin gewesen. Die Sonne hatte ins Zimmer geschienen, und die Welt war noch in Ordnung gewesen. Kein Wölkchen hatte ihr Glück getrübt.
    Doch dann war das Unheil über sie hereingebrochen. Die Wehen hatten viel zu früh eingesetzt, und die Fruchtblase war geplatzt. Sie hatte es noch geschafft, mit dem Krankenhaus zu telefonieren und Franco eine Nachricht über seine Sekretärin zukommen zu lassen, da er zu einer Besprechung nach Wiltshire gefahren war.
    Aber ihre schlimmste Erinnerung hatte sie an die Worte, die der Arzt im Kreissaal gesagt hatte. Das Baby zeigt Stresssymptome. Wir müssen einen Kaiserschnitt machen. In ihren Ohren hatte es wie ein Todesurteil für ihr Kind geklungen, und sie hatte die Narkose geradezu als Segen empfunden.
    „Ruth …” Franco beugte sich zu ihr, und Ruth drehte den Kopf auf die andere Seite und biss sich auf die Lippe.
    „Nein, sag es nicht. Bitte sag es nicht.”
    „Du dummes Mädchen”, erwiderte er zärtlich und strich ihr übers Haar. Sie

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