Ein amerikanischer Thriller
und
suche nach Bestätigungen oder Widerlegungen.
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Littell rief die Vermittlung an. Der Apparat war naß von
seinem Schweiß.
Eine Stimme meldete sich: »Die gewünschte Rufnummer,
bitte?«
»Ich möchte die Security-First National Bank in Boston,
Massachusetts.«
»Augenblick, Sir.«
Littel wartete. Der Adrenalin-Stoß warf ihn fast um. Ihm
schwindelte, er bekam einen trockenen Mund.
Ein Mann nahm ab. »Security-First National«.
»Special Agent Johnson, FBI. Ich möchte mit dem Di-
rektor sprechen.«
»Bleiben Sie am Apparat. Ich verbinde Sie weiter.«
Littel hörte ein Knacken. Eine Männerstimme antwortete:
»Hier ist Mr. Carmody. Was kann ich für Sie tun?«
»Hier ist Special Agent Johnson, FBI. Mir liegt eine Kon-
tonummer Ihrer Bank vor, und ich muß herausfinden, wem
sie gehört.«
»Ist das eine offiziel e Anfrage? Heute ist Sonntag, und ich
kümmere mich gerade um unsere Monatsinventur.«
»Dies ist eine offizielle Anfrage. Ich kann einen Gerichts-
beschluß gegen Sie bewirken, möchte Sie aber lieber nicht
persönlich behelligen.«
»Ich verstehe. Nun … ich glaube …«
Littell ging energisch dazwischen. »Die Nummer lautet
8111512404.«
Der Mann seufzte. »Nun, äh, die Endung 404 deutet auf
Schließfachkonten hin, und sofern Sie an Kontobewegungen
interessiert sind, fürchte ich –«
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»Wie viele Schließfächer sind unter dieser Kontonummer
vermietet?«
»Nun, ich bin mit dem Konto wegen seines Umfangs
recht vertraut. Sehen Sie –«
» Wieviele Schließfächer? «
»Ein Tresor mit neunzig Schließfächern.«
»Lassen sich Wertgegenstände oder Geld direkt in den
Tresor transferieren?«
»Selbstverständlich. Sie können unbesehen in die Schließ-
fächer gebracht werden, auch von Zweitpersonen, die über
das Paßwort des Kontoinhabers verfügen.«
Neunzig vollgestopfte Schließfächer. Millionen von ge-
waschenem Verbrechergeld, BAR – »Wer ist der Kontoin-
haber?«
»Nun …«
»Soll ich eine Vorladung besorgen?«
»Nun, ich …«
Littell brüllte beinahe. » Handelt es sich bei dem Kontoin-
haber um Joseph P. Kennedy Sr.? «
»Nun … äh … ja.«
»Der Vater des Senators?«
»Ja, der Vater –«
Das Telefon rutschte ihm aus der Hand. Littell kick-
te es durchs Zimmer. Das schwarze Buch. Mr. 1408, der
Wucherermillionär.
Er überprüfte die Zahlen ein zweites Mal zur Bestätigung.
Er überprüfte jede einzelne Zahl ein drittes Mal, bis ihm
die Augen brannten.
Jawohl: Joe Kennedy hatte der Kasse das Grundkapital
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zum Sun-Valley-Projekt geliehen. Jawohl: Die Kasse hatte
das Geld an James Riddle Hoffa weiterverliehen.
Sun Valley bedeutete betrügerischen Grundstückshandel.
Sun Valley hatte zu zwei Pete-Bondurant-Morden geführt:
an Anton Gretzler und Roland Kirpaski.
Littell spürte der 1408 durch alle Bücher nach. Er sah
nur Kommata – und keinen endgültigen Barprofit.
Joe nahm nur die Zinsen. Joes ursprüngliches Darlehen
blieb stets in der Pensionskasse verfügbar.
Wo es sich ständig mehrte.
Gewaschen, versteckt, spurlos untergebracht, steuerfrei
und zinsbringend angelegt – indem es Gewerkschaftsschlä-
gern, Rauschgifthändlern, Wucherern und dem organisierten
Verbrechen hörigen faschistischen Diktatoren zur Verfügung
gestellt wurde.
Das völ ig codierte Buch betraf die Einzelheiten. Er konnte
den Code knacken und exakt nachweisen, wohin das Geld
gegangen war.
Dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben, Bobby – ich
werde nie zulassen, daß du deinen Vater haßt.
Littell ging acht Drinks über sein Limit. Er brüllte Zahlen,
als er zusammenklappte.
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(Hyannis Port, 8. 11. 60)
Jack hatte eine Million Stimmen Vorsprung und eine große
Mehrheit unter den Wahlmännern. Doch Nixon rückte im-
mer dichter auf – der Mittlere Westen schien problematisch.
Kemper sah sich drei Fernsehprogramme an und jong-
lierte mit vier Telefonen. Sein Motelzimmer war eine einzige
riesige Steckdose – der Geheimdienst hatte mehrere offene
Leitungen verlangt.
Das rote Telefon war sein persönlicher Anschluß. Die
beiden weißen Telefone verbanden ihn unmittelbar mit dem
Kennedy-Anwesen. Über den blauen Apparat kommunizierte
der Geheimdienst mit dem Beinahe-Präsidenten.
Es war 23 Uhr 45.
CBS zufolge wurde es in Illinois eng. NBC sprach von
einem »Kopf-an-Kopf-Rennen!« Laut ABC hatte Jack mit 51
Prozent der Stimmen gewonnen.
Kemper schaute durchs Fenster. Draußen liefen
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