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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Haßmagazin.
    Pete versuchte, zu Atem zu kommen. »Sie haben Carlos.
    Wir müssen vor ihnen in Guatemala City sein und zusehen,
    was wir machen können.«
    »Das ist gottverdammtes Ausland«, sagte Chuck. »Wir
    haben nur Auftrag, den Mann nach Blessington zurückzu-
    bringen. Wir haben kaum das Benzin, ihn –«
    »Los. Wir machen schnell ein paar Anrufe und lassen
    uns etwas einfallen.«
    Chuck erhielt Start- und Landeerlaubnis. Pete rief Guy Ba-
    nister an und erklärte die Sachlage.
    Guy sagte, daß er sich mit John Stanton in Verbindung
    setzen und einen Plan aus dem Boden stampfen wollte. Er
    hatte in Lake Pontchartrain einen Kurzwellensender und
    konnte auf Chucks Frequenz senden.
    Sie hoben um 8 Uhr 16 ab. Chuck setzte die Kopfhörer
    auf und hörte den Flugfunkverkehr ab.
    Das Flugzeug der Grenzpolizei startete mit Verspätung.
    Theoretisch hätten sie 46 Minuten nach ihnen in Guatemala
    City eintreffen sollen.
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    Chuck flog in mittlerer Höhe und behielt die Kopfhörer
    auf. Pete blätterte aus Langeweile Haßmagazine durch.
    Die Titel waren zum Heulen. Der schärfste: »KKK:
    Kommunisten-Kreuzigungs-Kreuzzug!«
    Unter dem Sitz lag eine Mischung aus Tittenmagazin
    und Haßpamphlet. Die dralle Blondine mit den Haken-
    kreuzohrringen mußte man gesehen haben.
    Big Pete sucht eine Frau. Erfahrung in Erpressungen er-
    wünscht, aber nicht Bedingung.
    Die Armaturen blinkten. Chuck bekam eine Mitteilung
    vom Flugzeug zur Basis mit und trug sie ins Logbuch ein.
    Die Grenzpolizisten machen sich über Carlos lustig. Sie
    haben dem Hauptquartier gemeldet, daß sie an Bord kein
    Klo haben und daß Carlos sich weigert, in eine Blech-
    büchse zu pinkeln. (Sie meinen, er habe einen kleinen.)
    Pete lache. Pete pinkelte in einen Becher und begoß den
    Golf von Mexiko aus 2000 Meter Höhe.
    Die Zeit schleppte sich. Er hatte mal mehr, mal weniger
    Bauchkribbeln. Er spülte ein Dramamin mit warmem Bier
    herunter.
    Lichter blinkten. Chuck bestätigte eine Meldung aus
    Pontchartrain und notierte:
    Guy hat sich mit JS in Verbindung gesetzt. JS hat Bezie-
    hungen spielen lassen und sich mit Kontaktadressen in
    Guat. kurzgeschlossen. Wir haben Genehmigung, ohne
    Paßkontrolle zu landen, und wenn wir CM in die Finger
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    kriegen, ist im G. C. Hilton unter dem Namen Jose Garcia
    al es für ihn vorbereitet. Wir sol en noch heute abend den
    Rechtsanwalt von CM in Washington anrufen – Telefon-
    nummer OL6-4809.
    Pete steckte die Nachricht ein. Das Dramamin wirkte: Gute
    Nacht, kleiner Prinz.
    Er wurde durch einen Krampf im Bein geweckt. Vor ihnen
    lag der Dschungel und ein großes, schwarzes Rollfeld.
    Chuck brachte das Flugzeug runter und stellte die Mo-
    toren ab. Ein paar Spics rollten buchstäblich den roten
    Teppich aus.
    Etwas abgetreten, aber gut gemeint.
    Die Muchachos sahen wie rechtsextreme Arschkriecher
    aus. Die CIA hatte einmal ihren Arsch gerettet – indem sie
    mit einem gut piazierten Coup ein rotes Nest ausgeräuchert
    hatten.
    Pete sprang heraus und stampfte auf, um wieder Leben in
    seine Beine zu bringen. Chuck und die Latinos unterhielten
    sich in Schnellfeuerspanisch.
    Sie waren wieder in Guatemala angelangt – nur al zubald.
    Das Gespräch wurde noch schnel er. Pete spürte, wie ihm
    die Ohren klangen. Sie hatten sechsundvierzig Minuten, sich
    irgendetwas auszudenken.
    Pete ging zur Zollbaracke. Er hatte einen jähen Gedan-
    kenblitz: Carlos Marcello muß pinkeln.
    Das Klo lag neben dem Zol schalter. Pete schaute es sich an.
    Etwa 2,50 auf 2,50 Meter groß. Ein Fliegengitter vor
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    dem Hinterfensterchen. Man sah mehrere Rollbahnen und
    eine Reihe heruntergekommener Doppeldecker.
    Carlos war untersetzt. Chuck spindeldürr. Eigentlich nur
    Haut und Knochen.
    Chuck kam rein und öffnete den Hosenschlitz. »Wieder
    was schiefgegangen. Das kann gut oder schlecht sein.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Daß die Grenzpolizei in siebzehn Minuten hier landet. Sie
    tanken auf und fliegen dann zu einem sechzig Meilen entfern-
    ten Flughafen weiter. Dort wird Carlos vom Zol erwartet. Die
    wahrscheinliche Ankunftszeit, die ich über Funk reinbekommen
    habe, gilt für den gottverdammten anderen Flug –«
    »Wieviel Geld haben wir dabei?«
    »Sechzehntausend. Von Santo für Banister.«
    Pete schüttelte den Kopf. »Wir schmieren die Leute
    vom Zoll. Wir überschütten sie mit Geld, damit sie das
    Risiko eingehen. Wir brauchen bloß einen Wagen und ei-
    nen Fahrer draußen vor dem Fenster und dich, um

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