Ein amerikanischer Thriller
durch einen Metalldetektor hindurchgehen?«
Lenny langte nach der Flasche. Pete griff vorher danach.
»Beantworte Mr. Littells Frage, verdammt noch mal.«
Lenny schüttelte den Kopf. »Nein. Der Geheimdienst tut
nichts als essen, trinken und Jacks phänomenalen Appetit
auf Sex diskutieren.«
»›Barb, das ist Jack. Jack, das ist Barb‹«, sagte Pete.
Lenny seufzte. »Ich bin nicht debil.«
Pete lächelte. »Wir erhöhen deine Gage auf zehntausend,
weil wir wissen, daß du viel zu gerissen bist, um das irgend
jemandem gegenüber zu erwähnen.«
Littell schob den Getränkewagen außer Sichtweite. »Das
betrifft insbesondere Sam Giancana und deine Freunde in
der Firma, sowie Laura Hughes, Claire Boyd und Kemper
Boyd, fal s du ihm unwahrscheinlicherweise begegnen sol test.«
Lenny lachte. »Kemper hat nichts mit der Sache zu tun?
Wie schade – mit dem würde ich jederzeit gerne ein Hühn-
chen rupfen.«
»Das ist kein Spaß«, sagte Pete.
»Und glaub ja nicht, daß dich Sam wegen der Sache mit
Tony ungeschoren davonkommen läßt.«
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»Und glaub ja nicht, daß Sam noch was für Jack übrig
hat«, sagte Pete, »oder daß er nur einen Finger rühren würde,
um ihm zu helfen. Sam hat Jack West Virginia und Illinois
gekauft, aber das ist eine ganze Weile her, und Bobby hat sich
seitdem verdammt unfreundlich gegen die Firma verhalten.«
Lenny schwankte gegen den Getränkewagen. Littel stützte
ihn.
Lenny schubste ihn weg. »Sam und Bobby müssen ir-
gendwas zusammen aushecken, denn Sam behauptet, die
Firma sei Bobby in Kuba zur Hand gegangen, aber Bobby
wisse nichts davon, und Sam meinte, es sei allmählich an
der Zeit, ihm das beizubringen.«
Pete hatte auf einmal verstanden:
Das Wettschießen. Drei gelangweilte und unverbindliche
Bosse.
»Lenny, du bist betrunken«, sagte Littell. »Das ergibt
keinen –«
Pete schnitt ihm das Wort ab. »Was hat Giancana sonst
noch über Bobby Kennedy und Kuba gesagt?«
Lenny lehnte gegen die Tür. »Nichts. Ich habe gerade
zwei Sekunden eines Gesprächs aufgeschnappt, das er mit
Butch Montrose führte.«
»Wann?«
»Letzte Woche. Ich bin wegen eines Teamsterabends nach
Chicago geflogen.«
»Vergiß Kuba«, sagte Littel . Lenny schwankte und machte
das Siegeszeichen.
»Viva Fidel! Nieder mit dem imperialistischen US-Insekt!«
Pete knallte ihm eine.
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»›Barb, das ist Jack‹«, sagte Littell. »Und denk dran, was
wir mit dir anstellen, wenn du uns verrätst.«
Lenny spuckte Teile seiner Goldbrücke aus.
Die Combo spielte total falsch. Woraus Pete schloß, daß
ihnen das Dilaudid geschmeckt hatte.
Der Reef Club dröhnte. Die Twistsüchtigen brachten den
Fußboden zum Erzittern.
Im Vergleich zu gestern war Barbs Tanzerei beinahe keusch.
Woraus Pete schloß, daß die Aussicht auf den Job sie ablenkte.
Littell steuerte auf eine Nische zu. Barb winkte, als sie
hereinkamen.
Pete trank Bier. Littell Mineralwasser. Die übersteuerten
Bässe versetzten auch ihren Tisch in Schwingungen.
Pete gähnte. Er hatte sich ein Zimmer im Statler besorgt
und den ganzen Tag und die halbe Nacht durchgeschlafen.
Hoffa schickte Fred Otash zwei Riesen. Littell schrieb
Hoover ein Briefchen, das er über Jimmys FBI-Kontaktmann
schickte.
Darin teilte er ihm mit, daß sie Wanzen und Abhörein-
richtungen installieren wollten. Darin stand, daß sie einem
SEINER GRÖSSTEN FEINDE eins auswischen wollten.
Hoffa hatte Fred Turentine engagiert. Er hielt sich bereit,
bei Bedarf Telefone abzuhören und Wanzen zu installieren.
Pete gähnte. Lennys Bemerkungen über Bobby und Kuba
wollten ihm nicht aus dem Sinn.
Littell stieß ihn an. »Das Aussehen stimmt.«
»Das Auftreten auch.«
»Und der Verstand?«
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»Viel gescheiter als meine letzte Erpressungspartnerin.«
Barb steigerte den »Frisco Twist« zum Crescendo. Ihre
vol geknal ten Begleiter spielten, als sei sie gar nicht vorhanden.
Sie verließ die Bühne. Arbeitete sich durch die Twist-
süchtigen auf der Tanzfläche hindurch. Von einem geilen
Clown verfolgt, der ihr unbedingt aus nächster Nähe in den
Ausschnitt gaffen wollte.
Pete winkte. Barb glitt neben ihn.
»Miss Lindscott, Mr. Littell«, sagte Pete.
Barb zündete sich eine Zigarette an. »Genaugenommen
›Jahelka‹. Sobald meine Schwiegermutter gestorben ist, heiße
ich wieder ›Lindscott‹.«
»Ich mag ›Lindscott‹«, sagte Littell.
»Das denke ich mir«, sagte Barb. »Der Name paßt besser
zu meinem
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