Ein amerikanischer Thriller
ab.
Dort übte die Kaderaußenstelle sieben Nächte in der Woche.
Sie schossen auf stehende und bewegliche Ziele. Sie gingen
in den Wäldern auf Spähtrupp. Bald sollten sie Kundschaf-
terfahrten nach Kuba unternehmen.
Dank Juan und Flash war sein Spanisch inzwischen beina-
he fließend. Er konnte sich die Haare färben und das Gesicht
schminken und als Latino getarnt nach Kuba einreisen.
Er konnte sich anpirschen. Er konnte schießen.
Alle redeten sie gern. Nach den Übungen tranken sie
Selbstgebrannten und schwatzten halbe Nächte durch.
Sie erfanden so etwas wie einen Drei-Sprachen-Dialekt.
Sie erzählten einander blutige Lagerfeuermärchen und ließen
die Flasche herumgehen.
Juan beschrieb seine Kastration. Chasco erzählte von
Attentaten in Batistas Diensten. Flash war in Playa Girón
dabeigewesen.
Er konnte sich anpirschen. Er konnte schießen. Der hell-
häutige Angelsachse konnte sich in einen Kubaner verwandeln.
Das Dexedrin entfaltete die volle Wirkung. Die der kalte
Kaffee angenehm verstärkte.
Er sah das Datum auf seiner Rolex. Herzlichen Glück-
wunsch zum Geburtstag – du bist sechsundvierzig, und man
sieht es dir nicht an.
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DOKUMENTENEINSCHUB: 21. 2. 62. Teiltranskript
von Mikrophonübertragung an mobile Empfangsstation.
Aufgenommen von: Fred Turentine. Band- u. Textko-
pien an: P. Bondurant, W. Littell.
19. Februar 1962, 21.14 Uhr. L. Sands u. B. Jahelka
betreten das Haus (Zielperson u. Begleitung um 20.03
Uhr erschienen). Durch Verkehrslärm auf dem Pacific
Coast Highway gestörter Empfang und große Unter-
brechungen. B. Jahelkas Besuch zeitlich synchronisiert
& live überwacht.
Codierung: BJ: Barb Jahelka. LS: Lenny Sands. PL:
Peter Lawford. UM1: Unbekannter Mann Nr. 1. UM2:
Unbekannter Mann Nr. 2. UF 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7: Un-
bekannte Frauen Nr. 1-7. JFK: John F. Kennedy. RFK:
Robert F. Kennedy. (Hinweis: Ich gehe davon aus, daß
es sich bei UM Nr. 1 u. 2 um Geheimdienstler handelt.)
21.14 – 21.22: Unverständlich.
21.23 – 21.26: Mehrere Stimmen. Stimme von BJ er-
kennbar, meist zufällige Begrüßungen. (Ich nehme
an, sie wurde UF Nr. 1-7 vorgestellt. Vergleiche das
Gekicher auf der Bandkopie.)
21.27 – 21.39: BJ u. PL.
PL (Gespräch bereits im Gang): Du bist den Leuten
turmhoch überlegen, Barb.
BJ: Durch meine Schönheit oder meine Körpergröße?
PL: Beides.
BJ: Du bist ein richtiger Scheißkerl.
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UF3: Tag, Peter.
PL: Tag, Puppe.
UF6: Peter, ich würde so gern mal dem Präsidenten
durchs Haar streichen.
PL: Nur zu. Er beißt nicht.
UF3, UF6: Gelächter.
BJ: Sind das Showgirls oder Nutten?
PL: Die Wasserstoffblonde arbeitet an der Bar vom
»Sip n’ Surf« in Malibu. Die anderen sind Tänze-
rinnen im Dunes. Siehst du die Brünette mit dem
Riesenbusen?
BJ: Ja.
PL: Die spielt in Frank Sinatras Mädchenkapelle die
Hautflöte.
BJ: Sehr komisch.
PL: Gar nicht komisch, weil nämlich Bobby bei Jack
so lange Druck gemacht hat, bis er Frank fallen ließ.
Frank hat auf seinem Anwesen in Palm Springs
extra einen Hubschrauberlandeplatz anlegen lassen,
damit Jack ihn besuchen kann, aber der Spießer
Bobby hat mit seinen Vorurteilen Jack dazu ge-
bracht, ihn zum Teufel zu schicken, nur weil er ein
paar Gangster kennt. Sieh ihn dir doch an. Sieht er
nicht gemein aus, der Scheißer?
BJ: Er hat vorstehende Zähne.
PL: Die nie ein Weib berührten.
BJ: Heißt das, er ist schwul?
PL: Ich weiß aus sicherer Quelle, daß er nur seine eigene
Frau fickt, niemals leckt und es Ethel ausschließlich
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zum Zweck der Fortpflanzung besorgt. Ein gemein
aussehender Scheißer.
UF2: Peter! Ich habe gerade den Präsidenten am Strand
getroffen!
PL: Wie nett. Hast du ihm den Schwanz gelutscht?
UF2: Du bist ein Schwein.
PL: Oink! Oink!
BJ: Ich glaube, ich brauche einen Drink.
PL: Ich glaube, du brauchst eine Lobotomie. Wirklich,
Barb. Ich wollte doch nicht mehr, als daß du ein
einziges Mal mit Frank schläfst.
BJ: Er ist nun mal nicht mein Typ.
PL: Er hätte dir helfen können. Er hätte dich von dem
ordinären kleinen Arsch Joey befreien können.
BJ: Joey und ich haben einiges zusammen erlebt. Ich
schmeiß’ ihn schon raus, wenn mir danach ist.
PL: Mich hast du zu früh rausgeschmissen. Frank
stand echt auf dich, Puppe. Er hat gewittert, daß
du Geheimnisse hast, und ich weiß aus sicherer
Quelle, daß er einen Privatdetektiv angeheuert hat,
um etwas rauszukriegen.
BJ: Hat er dir gesagt, was er rausgekriegt
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