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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Unkraut vergeht nicht.
    Sie reisen mit der Revue, von der Peter mir erzählt
    hat, herum?
    BJ: Andauernd. Ja, am 27. starte ich zu einer
    Ostküstentournee.
    JFK: Hinterlassen Sie doch Ihren Tourneeplan bei
    der Telefonzentrale des Weißen Hauses. Vielleicht
    könnten wir, wenn unsere Terminpläne es erlauben,
    zusammen essen gehen.
    BJ: Gern. Und ich rufe an.
    JFK: Bitte. Und nehmen Sie den Nerz mit. Ihnen steht
    er weit besser als meiner Schwester.
    BJ: Das kann ich doch nicht.
    JFK: Ich bestehe darauf. Bestimmt, sie wird ihn nicht
    vermissen.
    BJ: Na gut.
    JFK: Ich plündere gewöhnlich nicht anderer Leute Klei-
    derschrank, aber ich möchte, daß der Ihnen gehört.
    BJ: Danke, Jack.
    JFK: Bitte. Und jetzt muß ich, zu meinem Bedauern,
    ein paar Anrufe erledigen.
    BJ: Dann bis zum nächsten Mal.
    JFK: Ja. Lassen Sie uns sehen.
    UM1: Mr. President?
    JFK: Augenblick, ich komme gleich.
    23.41 – 00.03: Schweigen. (Geräusche von Wellen zei-
    gen an, daß BJ auf dem Bootsdeck blieb.)
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    00.03 – 00.09: Stimmendurcheinander u. Lautsprecher-
    geräusche. (Offensichtlich Abschiedsprozedur.)
    00.10: BJ u. LS verlassen die Party. Tonbandaufnahme
    beendet am 20. Februar 1962 um 00.11 Uhr.
    DOKUMENTENEINSCHUB: 4. 3. 62. Transkript Schlaf-
    zimmermikro im Carlyle. Aufgenommen von: Fred Tu-
    rentine. Band/Textkopien an: P. Bondurant, W. Littell.
    BJ rief den Horchposten an und teilte mit, daß sie die
    Zielperson zum »Dinner« treffe. Sie wurde instruiert,
    die Schlafzimmertür zur Mikrophonaktivierung zwei-
    mal hintereinander zu öffnen und zu schließen. Auf-
    nahmebeginn 20.09 Uhr. Initialen: BJ – Barb Jahelka.
    JFK – John F. Kennedy.
    20.09 – 20.20: Sexuelle Aktivität. (Vergleiche Aufnahme.
    Gute Tonqualität. Stimmen erkennbar.)
    20.21 – 20.33: Konversation.
    JFK: Oh, Gott.
    BJ: Hmmm.
    JFK: Rutsch ein bißchen. Ich möchte meinen Rücken
    entlasten.
    BJ: Besser so?
    JFK: Besser.
    BJ: Soll ich dir den Rücken massieren?
    JFK: Nein. Du kannst nichts für mich tun, was du
    nicht schon getan hättest.
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    BJ: Danke. Schön, daß du mich angerufen hast.
    JFK: Wo hab’ ich dich rausgeholt?
    BJ: Aus zwei Shows im Rumpus Room in Passaic, New
    Jersey.
    JFK: Oh, Gott.
    BJ: Frag mich was.
    JFK: Gut. Wo hast du den Nerz, den ich dir geschenkt
    habe?
    BJ: Den hat mein Ex-Mann verkauft.
    JFK: Und das hast du zugelassen?
    BJ: Das gehört dazu.
    JFK: Was heißt das?
    BJ: Er weiß, daß ich ihn demnächst verlassen werde.
    Ich bin ihm was schuldig, und das nutzt er eben
    aus, so gut er kann.
    JFK: Du mußt ihm ziemlich viel schuldig sein?
    BJ: Gewaltig.
    JFK: Du machst mich neugierig. Erzähl mir mehr.
    BJ: Alte Geschichte in Tunnel City, Wisconsin,
    1948.
    JFK: Ich mag Wisconsin.
    BJ: Ich weiß. Die haben für dich gestimmt.
    JFK (lachend): Du bist lustig. Frag mich was.
    BJ: Wer ist der größte Idiot in der amerikanischen
    Politik?
    JFK (lachend): Die heimliche Schwuchtel J. Edgar
    Hoover, die am 1. Januar 1965 in Pension geht.
    BJ: Davon hab’ ich noch gar nichts gehört.
    JFK: Wirst du noch.
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    BJ: Ich verstehe. Du mußt vorher wiedergewählt
    werden.
    JFK: Du hast begriffen. Jetzt möchte ich mehr über
    Tunnel City, Wisconsin, 1948, hören.
    BJ: Nicht jetzt.
    JFK: Wieso nicht?
    BJ: Ich halte dich hin, damit wir länger zusammenbleiben.
    JFK (lachend): Du kennst die Männer.
    BJ: Ja, allerdings.
    JFK: Woher? Wo hast du deine ersten Erfahrungen
    gemacht?
    BJ: Mit der gesamten männlichen Jugend von Tun-
    nel City, Wisconsin. Guck nicht so schockiert. Das
    waren elf Jungs insgesamt.
    JFK: Erzähl weiter.
    BJ: Nein.
    JFK: Wieso nicht?
    BJ: Du hast bereits zwei Sekunden, nachdem wir mit-
    einander geschlafen haben, auf die Uhr geschaut.
    Ich glaube, ich kann dich am ehesten an mein Bett
    fesseln, wenn ich meine Lebensgeschichte möglichst
    lang ausspinne.
    JFK (lachend): Du kannst mal zu meinen Memoiren
    beitragen. Du kannst erzählen, daß John F. Kennedy
    Frauen mit Club Sandwiches auf dem Zimmer und
    Quickies umwarb.
    BJ: Das Club Sandwich war toll.
    JFK (lachend): Du bist lustig und grausam.
    BJ: Frag mich was.
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    JFK: Nein. Frag du mich was.
    BJ: Erzähl mir was über Bobby.
    JFK: Wieso?
    BJ: Weil er mich auf Peters Party zu verdächtigen
    schien.
    JFK: Er ist von Natur aus mißtrauisch und muß sich
    obendrein ständig in üblen juristischen Streitigkei-
    ten mit Jimmy Hoffa und der Mafia herumschlagen.
    Es ist so eine Art Berufskrankheit bei ihm, er muß
    den Polizisten spielen. Mal ist es Jimmy Hoffa

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