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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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hat?
    PL: Mami ist das Schlüsselwort, Puppe. Mami ist das
    gottverdammte –
    UF1: Oh, Gott, Pete, ich bin gerade Präsident Kennedy
    begegnet!
    PL: Wie schön. Hast du ihm den Schwanz gelutscht?
    BJ, UF1, UF7: gestört.
    PL: Oink! Oink! Oink! Ich bin ein Präsidentenferkel!
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    21.40 – 22.22: gestört. Statische Störungen lassen da-
    rauf schließen, daß Geheimdienstler private Tele-
    fonleitungen installiert und benutzt haben.
    22.23 – 22.35: gestört. BJ (neben Hifi-Gerät stehend)
    im Gespräch mit: UF1, 3 u. 7. (Man hätte sie darauf
    hinweisen sollen, Lärmquellen & Plattenspieler zu
    meiden.)
    22.36 – 22.41: BJ im Badezimmer (Wasch- u.
    Toilettengeräusche).
    22.42 – 22.49: gestört.
    22.50 – 23.04: BJ u. RFK.
    BJ (Gespräch dauert bereits an): Es ist bloß eine Mode,
    und da muß man einsteigen, bevor sie auf dem Hö-
    hepunkt ist, und aussteigen, bevor sie sich überlebt
    hat, damit man nicht als Verlierer dasteht.
    RFK: Das scheint der Twist mit der Politik gemeinsam
    zu haben.
    BJ: Gewissermaßen. Opportunismus ist sicherlich der
    gemeinsame Nenner.
    RFK: Das hat man Ihnen bestimmt schon mal gesagt,
    aber Sie hören sich nicht wie ein Ex-Showgirl an.
    BJ: Sind Sie denn so vielen begegnet?
    RFK: Einigen.
    BJ: Bei Ihrer Gangsterjagd?
    RFK: Nein, mein Bruder stellte sie mir vor.
    BJ: Auf welchen gemeinsamen Nenner waren die zu
    bringen?
    RFK: Verfügbarkeit.
    BJ: Da muß ich Ihnen recht geben.
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    RFK: Gehören Sie zu Lenny Sands?
    BJ: Wir haben nichts miteinander. Er hat mich nur zu
    der Party mitgenommen.
    RFK: Was hat er Ihnen gesagt?
    BJ: Er hat mich nicht aufgefordert, mich dem Harem
    anzuschließen, falls Sie das meinen.
    RFK: Somit ist Ihnen das ungleiche Verhältnis von
    Frauen zu Männern aufgefallen.
    BJ: Das wissen Sie doch, Mr. Kennedy.
    RFK: Nennen Sie mich Bob.
    BJ: Gut, Bob.
    RFK: Da Sie Peter und Lenny kennen, nehme ich an,
    daß Ihnen bestimmte Dinge bekannt sind.
    BJ: Ich glaube, ich kann Ihnen folgen.
    RFK: Da bin ich sicher. Ich erwähne es auch nur, weil
    ich Lenny schon so lange kenne und weil er heute
    abend so traurig und nervös wirkt, wie ich ihn noch
    nie erlebt habe. Der Gedanke, daß Peter ihn dazu
    gebracht haben sollte –
    BJ: Peter mag ich nicht. Ich hatte vor ein paar Jahren
    etwas mit ihm und habe das Verhältnis abgebrochen,
    als ich begriff, daß er letztlich nur ein Arschkriecher
    und Zuhälter ist. Ich bin auf die Party mitgekommen,
    weil Lenny eine Begleiterin brauchte und weil ich
    mir dachte, es könnte ganz nett sein, einen kühlen
    Winterabend am Strand zu verbringen und dabei
    vielleicht dem Justizminister und dem Präsidenten
    über den Weg zu laufen –
    RFK: Bitte, ich wollte Sie nicht beleidigen.
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    BJ: Haben Sie auch nicht.
    RFK: Immer wenn ich mich zu derartigen Abenden
    beschwatzen lasse, kann ich nicht anders, als sämt-
    liche ungewöhnlichen Vorkommnisse vom Stand-
    punkt der Sicherheit aus zu überprüfen. Wenn das
    ungewöhnliche Vorkommnis nun eine Frau ist, nun,
    Sie verstehen, was ich meine.
    BJ: Angesichts der anderen Frauen hier empfinde ich
    das als Kompliment.
    RFK: Ich langweile mich und bin zwei Drinks über
    meinem Limit. Üblicherweise werde ich mit Leuten,
    die ich gerade erst kennengelernt habe, nicht so
    schnell persönlich.
    BJ: Wollen Sie einen guten Witz hören?
    RFK: Klar.
    BJ: Was hat Pat Nixon über ihren Mann gesagt?
    RFK: Keine Ahnung.
    BJ: Richard war schon ein seltsamer Bettgenosse, be-
    vor er in die Politik einstieg.
    RFK (lachend): Gott, das ist komisch. Den muß ich mir
    – Gestört (Flugzeuggeräusch). Rest des Gesprächs
    zwischen BJ u. RFK ging in Störgeräuschen unter.
    23.05 – 23.12: Lautsprecher- & Fahrzeuggeräusche las-
    sen darauf schließen, daß BJ durchs Haus geht &
    daß Leute die Party verlassen.
    23.13 – 23.19: BJ direkt ins Mikrophon. (Soll sie bleiben
    lassen. Sicherheitsrisiko.)
    BJ: Ich stehe auf dem Bootssteg, von dem aus ich
    den Strand überblicken kann. Ich bin allein und
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    flüstere, damit die Leute nicht hören, was ich sage,
    oder denken, ich sei verrückt. Ich bin dem Großen
    Mann noch nicht begegnet, aber ich habe gesehen,
    daß er mich bemerkt und Peter angestoßen hat,
    wer ist die Rote da. Hier draußen ist es eiskalt,
    aber ich habe mir einen Nerz aus einem Schrank
    geholt und habe es nun angenehm warm. Lenny
    ist betrunken, aber ich glaube, er versucht, sich zu
    amüsieren. Jetzt albert er mit Dean Martin herum.
    Der Große Mann hat sich mit zwei Blondinen

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