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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Auge behalten.
    Sie kamen näher.
    Noch näher.
    Ganz nah.
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    Pete hörte Schnarchen. Ein Mann stöhnte im Schlaf, auf
    spanisch.
    Sie griffen an.
    Boyd erschoß den Raucher. Im Mündungsfeuer war eine
    Reihe von Schlafsäcken zu sehen.
    Pete feuerte. Néstor feuerte. Die dumpfen Geräusche der
    Schalldämpfer überlappten sich.
    Sie hatten nun ausgezeichnete Sicht – durch das Mün-
    dungsfeuer von vier Waffen.
    Daunen explodierten. Schreie ertönten und erstarben zu
    gedämpftem Gurgeln.
    Néstor ging mit einer Taschenlampe heran. Pete erblickte
    neun zerfetzte und blutgetränkte US-Army-Schlafsäcke.
    Boyd schob frische Magazine ein und schoß den Männern
    aus nächster Nähe ins Gesicht. Néstors Taschenlampe wurde
    von Blutspritzern getroffen und warf plötzlich hel rotes Licht.
    Pete rang nach Luft. Blutige Federn drangen ihm in den Mund.
    Néstor hielt die Lampe. Boyd kniete nieder und schlitzte
    Kehlen auf. Er schnitt tief und gründlich.
    Néstor zerrte die Leichen weg.
    Pete drehte die Schlafsäcke um und stopfte sie mit Sand aus.
    Boyd formte sie zurecht. Er leistete gute Arbeit – die
    Männer vom Boot würden Schlafende zu sehen glauben.
    Néstor schleppte die Leichen zu einem Fluttümpel. Boyd
    brachte die Kettensäge.
    Pete setzte den Motor in Gang. Boyd legte die Leichen
    zurecht.
    Der Mond stand tief. Néstor sorgte für zusätzliches Licht.
    Pete kauerte sich zum Sägen nieder. Die Sägezähne fraßen
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    sich in ein Bein. Pete sägte sich durch Arme hindurch. Die
    Säge ließ immer wieder den Sand hochstieben. Haut und
    Knorpel klatschten ihm ins Gesicht.
    Pete vierteilte die Männer. Boyd schnitt ihnen mit dem
    Jagdmesser den Kopf ab. Ein Schnitt und ein Zug am Schopf,
    und die Sache war erledigt. Keiner sagte ein Wort.
    Pete sägte weiter. Ihm taten die Arme weh. Er rutschte
    ab. Die Sägezähne hüpften über die Leiche und zerfleischten
    dem Toten den Bauch.
    Pete roch Galle. Er ließ die Säge fallen und kotzte.
    Boyd übernahm. Néstor warf Körperteile in den Tümpel.
    Haie schwammen herbei.
    Pete ging ans Wasser. Ihm zitterten die Hände – das
    Anzünden einer Zigarette dauerte ewig.
    Der Rauch tat gut. Der Rauch vertrieb den üblen Ge-
    stank. BEGREIFEN DIE DENN NICHT, WAS WIR DA
    TREIBEN –
    Sie hörten zu sägen auf. Die Totenstil e ließ seinen eigenen
    rasenden Herzschlag noch lauter erscheinen.
    Pete ging zu dem Tümpel zurück. Der von Haien aufge-
    wühlt wurde, die halb aus dem Wasser sprangen.
    Néstor lud die Maschinengewehre. Boyd zuckte und zap-
    pelte herum – gemessen an seiner üblichen Eiseskälte, war
    er hochgradig nervös.
    Sie gingen hinter einer Düne in Deckung. Keiner sagte
    ein Wort. Pete mußte ständig an Barb denken.
    Kurz nach halb fünf brach die Dämmerung an. Der
    Strand sah vollkommen friedlich aus. Das Blut neben den
    Schlafsäcken sah aus wie ganz gewöhnliches Sickerwasser.
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    Néstor schaute weiter durch das Fernglas. Um 6 Uhr 12
    hatte er zum ersten Mal Sichtkontakt.
    »Ich sehe das Boot. Entfernung etwa zweihundert Meter.«
    Boyd hustete und spuckte aus. »Laut Delsol sind sechs
    Mann an Bord. Erst feuern, wenn die Mehrzahl an Land
    gegangen ist.«
    Pete hörte ein Motorengeräusch. »Das Boot kommt näher.
    Néstor, da hinunter.«
    Néstor rannte hinüber und kauerte sich neben die Schlaf-
    säcke. Das Geräusch wurde zum Rattern. Ein Schnellboot
    hüpfte über die Wellen. Zwei Außenbordmotoren, keine
    Kajüte.
    Néstor winkte. Rief. » Bienvenidos! Viva Fidel! «
    Drei Männer sprangen vom Boot. Drei Männer blieben an
    Bord. Pete signalisierte Kemper: du BOOT – ich STRAND.
    Boyd feuerte eine Salve auf das Boot. Die Frontscheibe
    zerbarst und schleuderte die Männer auf die Motoren. Pete
    mähte die ihm zugeteilten Männer mit einer kurzen Salve
    nieder.
    Néstor ging zu ihnen hinüber. Spuckte jedem ins Gesicht
    und verpaßte ihm einen Fangschuß in den Mund.
    Pete rannte über den Sand und schwang sich ins Boot.
    Boyd rannte um die Außenbordmotoren herum und erledigte
    seine drei Opfer mit gezielten Kopfschüssen.
    Das Heroin war dreifach verpackt und in Seesäcken ver-
    staut. Schon das Gewicht war verblüffend.
    Néstor klebte den Plastiksprengstoff neben die
    Außenbordmotoren.
    Der Zeitzünder war auf 7 Uhr 15 gestellt.
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    Pete holte das Rauschgift.
    Néstor warf die Schlafsäcke und seine drei Leichen an Bord.
    Boyd skalpierte sie. »Das ist für Playa Giron«, sagte Néstor.
    Pete zurrte das Steuerrad fest und wendete

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