Ein amerikanischer Thriller
Krankheit
Sorgen, Hesh. Wir wünschen dir alle alles Gute
und beten für dich.
HR: Ich möchte noch erleben, wie Sam G. Sinatras
Federgewichtsarsch einen derartigen Tritt versetzt,
daß er von hier nach Palermo fliegt. Sinatra und so
ein CIA-Ekelpaket haben Sam und Santo eingeredet,
Jack K. sei koscher. Überleg mal, Morris, denk mal
nach. Denk an Ike und Harry Truman und FDR.
Haben die uns derartig zugesetzt?
MMW: Haben sie nicht.
HR: Ich weiß, daß Bobby und nicht Jack dahintersteckt.
Aber Jack weiß, wie der Hase läuft. Jack weiß, daß
du keine tollwütigen Hunde auf Leute hetzen kannst,
von denen du Gefälligkeiten angenommen hast.
MMW: Sam meinte, daß Frank bei den Brüdern was
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zu melden hat. Er meinte, Frank könne Jack dazu
bringen, Bobby zurückzupfeifen.
HR: Frank hat geträumt. Frank hat nichts zu melden
in Präsidentenkreisen. Er und der CIA-Kerl Boyd
wollen doch Kennedy nur den Schwanz lutschen.
MMW: Schönes Haar haben sie, Jack und Bobby, das
muß ihnen der Neid lassen.
HR: Man sollte ihnen den Scheitel mit einem .45er
Dum-Dum-Geschoß ziehen.
MMW: So schönes Haar. Ich wollte, ich hätte so schö-
nes Haar.
HR: Haare willst du? Kauf dir eine Scheißperücke.
Restliches Gespräch irrelevant.
DOKUMENTENEINSCHUB: 1. 5. 62. Persönliche Mit-
teilung: Howard Hughes an J. Edgar Hoover.
Lieber Edgar,
Duane Spurgeon, mein wichtigster Mitarbeiter und
Rechtsberater, ist todkrank. Ich brauche einen Ersatz-
mann, der ab sofort auf Abruf zur Verfügung steht.
Am liebsten hätte ich natürlich einen moralisch zu-
verlässigen Juristen mit FBI-Verbindungen. Könnten
Sie mir jemanden empfehlen?
Mit den besten Grüßen
Howard
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(Washington, D. C., 2. 5. 62)
Von der Bank blickte man direkt aufs Lincoln Memorial.
Kinder spazierten mit ihren Kindermädchen vorbei.
»Die Frau ist nicht schlecht«, sagte Hoover.
»Danke, Sir.«
»Sie stellt King Jack provokative Fallen.«
Littell lächelte. »Ja, Sir.«
»King Jack hat meine Zwangspensionierung zweimal
erwähnt. Haben Sie die Frau aufgefordert, ihn dazu zu
provozieren?«
»Ja, Sir. Habe ich.«
»Wieso?«
»Ich wollte Ihr Interesse an der Operation steigern.«
Hoover zupfte eine Bügelfalte zurecht. »Ich verstehe. Lo-
gisch einwandfrei.«
»Wir wol en den Kerl davon überzeugen«, sagte Littel , »daß
es in seinem ureigensten Interesse ist, seinen Bruder dazu
zu bringen, seine Angriffe gegen meine Klienten und deren
Freunde sein zu lassen, und wenn die beiden davon ausgehen,
daß Sie über Kopien der Bänder verfügen, trägt dies bestimmt
wesentlich dazu bei, daß man Sie in Ihrem Amt beläßt.«
Hoover nickte. »Klingt logisch.«
»Ich würde es vorziehen, mit den Bändern nicht an die
Öffentlichkeit zu gehen, Sir. Ich möchte die Angelegenheit
lieber diskret beilegen.«
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Hoover klopfte auf seine Aktentasche. »Haben Sie mich
deswegen aufgefordert, Ihnen meine Kopien fürs erste
zurückzugeben?«
»Ja, Sir.«
»Sie trauen mir nicht zu, daß ich sie sicher aufbewahre?«
Littell lächelte. »Ich möchte, daß Sie alles bestreiten kön-
nen, wenn Robert Kennedy eine unabhängige Untersuchung
durchführen sollte. Ich möchte, daß sämtliche Bänder an
einem Ort aufbewahrt werden, wo sie, wenn nötig, vernichtet
werden können.«
Hoover lächelte. »Womit, im Falle eines Falles, Pete Bon-
durant und Fred Turentine als die einzigen Verschwörer da-
stehen werden?«
»Ja, Sir«, sagte Littell.
Hoover scheuchte einen Vogel weg. »Wer finanziert die
Operation? Mr. Hoffa oder Mr. Marcello?«
»Das möchte ich lieber nicht sagen, Sir.«
»Ich verstehe. Und kann Ihnen Ihren Wunsch nach Ge-
heimhaltung nachsehen.«
»Danke, Sir.«
»Angenommen, es wäre erforderlich, an die Öffentlichkeit
zu treten?«
»Dann würde ich dies Ende Oktober tun, genau vor den
Kongreßwahlen.«
»Ja. Das wäre die beste Zeit.«
»Ja, Sir. Aber wie ich sagte, möchte ich lieber nicht –«
»Sie brauchen sich nicht zu wiederholen. Ich bin nicht senil.«
Die Sonne brach durch eine Wolkenbank. Littell geriet
allmählich ins Schwitzen.
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»Ja, Sir.«
»Sie hassen sie, nicht wahr?«
»Ja, ich hasse sie.«
»Da sind Sie nicht der einzige. Das THP verfügt neuer-
dings über eigenständige Abhöreinrichtungen an vierzehn
neuralgischen Punkten des organisierten Verbrechens. Wir
haben ziemlich viel Kennedy-Feindliches mitgeschnitten. Ich
habe die Brüder nicht informiert und hege auch
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